Nockenwelle

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Gelöschter User

Nockenwelle

#1 

Beitrag von Gelöschter User »

 Themenstarter

Hallo zusammen,

ich wollte gestern Abend noch schnell einen Ölwechsel machen und dann einmotten. Was sehe ich: Späne im Öl.
Oh Mann. Also mal angefangen du Ursache zu finden. Schnell wurde ich fündig. Kipphebel haben leichte Laufspuren, also Nockenwelle kontrolliert und was sehe ich. Die gehärtete Schicht/Oberfläche hat sich abgelöst. Wie kann das denn nun passieren? Ich habe diese vor 1.5 Jahren umschleifen lassen. Vor 3 Monaten hatte ich noch die Schaftdichtungen erneuert, da war noch alles i.O. Kann man eigentlich eine gebrauchte Plug and Play einbauen? Würdet ihr eine Sportnocke wieder empfehlen ? Solch einen Unterschied habe ich nicht gemerkt.

Gruss Alexander
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Hasi
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Re: Nockenwelle

#2 

Beitrag von Hasi »

Eigene Erfahrung mit nachgeabreiteter Nockenwelle hast Du ja jetzt gemacht. Dann jetzt besser eine originale verwenden.
Wer hat denn das Umarbeiten durchgeführt?
Gelöschter User

Re: Nockenwelle

#3 

Beitrag von Gelöschter User »

 Themenstarter

Tja, das war einer aus Hessen. Ok, das Härten hat er bestimmt nicht selbst durchgeführt.
Trotzdem darf das nicht passieren. Ärgert mich schon gewaltig.
Alexander
Pixxel
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Re: Nockenwelle

#4 

Beitrag von Pixxel »

würde dem zumindest die Bilder mach schicken. Man muss ja nicht gleich mit Klagen drohen aber wenn er seriös ist hat derjenige ja bestimmt Interesse daran zu wissen ob die Arbeiten die er evt außer Haus machen lässt auch wirklich was taugen.
Gelöschter User

Re: Nockenwelle

#5 

Beitrag von Gelöschter User »

 Themenstarter

Hatte schon mi ihm telefoniert. Ich denke man wird sich einigen.

Alexander
hiha
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Re: Nockenwelle

#6 

Beitrag von hiha »

Das sind typische Schäden wenn der Ventilhub erhöht wurde ohne über die Ventilfedern nachzudenken, also eine Folge viel zu hoher Pressung. Es ist auch möglich, dass die umgescliffene Welle vorgeschädigt war, oder vor dem Einbau nicht poliert wurde, und keine gescheite Initialschmierung vorgenommen wurde. Einen Fehler beim Nockenschleifer oder der Härterei seh ich jetzt eher als unwahrscheinlich an.
Hast Du noch ein Foto der Kipphebel?
Gruß
Hans
Gelöschter User

Re: Nockenwelle

#7 

Beitrag von Gelöschter User »

 Themenstarter

Hallo Hans,

poliert war alles. Bin min. 6000 km gefahren und vor drei Monaten war noch gar nix.

Hier aber das Bild. Die Kontaktstellen werde ich noch neu polieren.

Gruss Alexander
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hiha
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Re: Nockenwelle

#8 

Beitrag von hiha »

Moing,
die Hebel sehen ja noch erstaunlich gut aus. Gibts Daten zum "tuning" der Tuningnocke? Was hat die denn dann für einen Ventilhub? (Nockenhöhe nutzt leider nix)
Die umgeschliffenen Nockenwellen aus Grauguss werden nach dem Schleifen meist nitriert, was nur eine recht dünne Härteschicht ergibt, die aber sehr gute Gleiteigenschaften hat. "Richtiges" Härten (Flamm- oder Induktionshärten) ist nur in der Großserie preislich machbar, und in den meisten Fällen ist Nitrieren haltbar. Kritisch sind eigentlich nur die ersten paar Laufminuten.

An Deiner Stelle würd ichs nochmal mit einer anderen Nockenwelle probieren, aber vorher den genauen Federenddruck ermitteln, und falls nötig verringern.

Gruß
Hans
Gelöschter User

Re: Nockenwelle

#9 

Beitrag von Gelöschter User »

 Themenstarter

Hallo Hans, wird mit dem Umschleifen der Hub nicht sogar verringert und nur der Zeitpunkt verändert? Die Frage die ich mir Stelle, brachte die andere Nockenwelle wirklich soviel? Diese Woche kommt eine von Frankie, ich glaube langsam ich lasse die als Original erst mal drinn und warte ab.

Wie kann ich den Federndruck ermitteln?

Alexander
hiha
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Re: Nockenwelle

#10 

Beitrag von hiha »

Wenn Du die Nockenwelle auf mehr Hub umschleifst, machst Du den Grundkreis kleiner, lässt aber die Nockenhöhe größer, was im Verhöltnis den Hub vergrößert. Du kannst das Ganze mit einer Steuerzeitenverlängerung kombinieren. Eine geeignete Nockenform musst Du errechnen. Einfach nur Grundkreis kleinermachen ist heutzutage nicht mehr zielführend, weil die Drehzahlen wesentlich höher sind als zur Gründerzeit.
Die Ventilfederkraft kannst Du mit einer Badezimmerwaage unter der Ständerbohrmaschine mithilfe einer langen Messuhr, für beide Federn getrennt, oder mit dem richtig gestuften Unterteller auch zusammen ermitteln. Insgesamt ist das aber nur was für Leut, die sich nicht nur die nötigen Gedanken machen, sondern auch über die notwendigen Mittel verfügen. Ohne Drehbank wirds schwierig.
Für die DR650 hab ich mal die ganzen Federdaten aufgenommen, und im Paket unter die Messmaschine gelegt. Hier die Federkennlinie
DR_02.png
DR_02.png (10.5 KiB) 1948 mal betrachtet
Links senkrecht der Federdruck in N, unten Waagerecht von 0-12 der mögliche Federweg bis alle Windungen auf Block liegen, da steigt die Linie dann ins Senkrechte.
Die Soll-Einbaulänge der Aussenfeder =33mm, die kannst Du am montierten Ventil rausmessen. In Verbindung mit dem gemessenen Ventilhub kannst Du dann den Enddruck aus dem Diagramm rauslesen. Im Original sollten das so knappe 10mm sein, was zu 2x60kg=120kg Federdruck führt. Als Faustregel sollte man der Feder 1mm Luft bis zum Block lassen. Wenn man jetzt den Ventilhub von 10 auf 11mm erhöht, ist da nicht mehr viel Sicherheit, der Druck steigt aber schon auf 2x66=132kg. Das ist nur noch ein halber Millimeter bis zum Block, und da es auch Toleranzen gibt, muss man dann schon sehr genau messen, damit es keine Überlastung gibt.

Gruß
Hans
Gelöschter User

Re: Nockenwelle

#11 

Beitrag von Gelöschter User »

 Themenstarter

Mal kurz ne Frage.

Bei mir gehen immer wieder die Ventilschaftdichtungen kaputt und ich weiß leider nicht warum. Da ich den Motor gerade in meiner Werkstatt liegen habe, habe ich mal Benzin in den Kopf gegossen um zu sehen ob die Ventile dicht sind oder hier irgendetwas vorbei geht und die Dichtungen verbrennt. Der Brennraum war komplett mit Benzin übergossen und alle Ventile waren unter Flüssigkeit. Nach ca. 10 min fehlten ca. 3mm Sprit. Ist das ok oder müssen die Ventilsitze gemacht werden.

Gruss Alexander
Gelöschter User

Re: Nockenwelle

#12 

Beitrag von Gelöschter User »

 Themenstarter

so schnell verdunstet der Sprit nicht ...

Wenn du ihn sowieso schon ab hast den Kopf, überprüfe die Sitze. Ich glaube du wirst die Ursache dort finden.

Grüße

Jörg
Gelöschter User

Re: Nockenwelle

#13 

Beitrag von Gelöschter User »

 Themenstarter

Ich vermute auch, das die Sitze nicht mehr die Besten sind. Einschleifen hatte ich beim letzten Wechsel der Schaftdichtungen schon gemacht. Anscheinend müssen die Sitze nachgefräst werden.

Gruss Alexander
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