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Neue Nockenwelle eingebaut

Verfasst: 25 Okt 2019 10:13
von machsidastier
Hallo zusammen.

Habe mir vor gut einem Jahr eine DR600 mit 35'000 KM zugelegt und nun ca. 32'000 Kilometer mit ihr gemacht. Nach einer kleineren Motorrevision letzten Winter habe ich nach einer Reise nach Istanbul diesen Sommer Probleme mit meiner DR gekriegt. Sie lief unrund, startete kaum, stotterte, hatte keine Kraft mehr, etc. Habe es gerade so nach Hause geschafft. Ein Mechaniker in Istanbul und einer in Bukarest haben mir beide ihre Vermutung nahegelegt, dass es die Nockenwelle sein könnte. (Nachdem beide erstmal blass geworden sind und mir im Sinne meines Fortbestands davon abrieten, mit einem so alten Motorrad noch zu Reisen :D )
Also, kaum zu Hause, Zylinderkopf aufgemacht und Nockenwelle ausgebaut...
Siehe da, eingelaufen.
Die Kipphebel auf der Auslassseite sehen noch schlimmer als die Nockenwelle aus.
Also habe ich nun neue Kipphebel, neue Nockenwelle, neu alles im Zylinderkopf (Ausser Ventilen) bestellt und eingebaut.
Da es sich bei der Nockenwelle und den Kipphebeln um mechanisch stark beanspruchte Teile des Motors handelt, muss ich den Motor nun neu einfahren und ich wollte mich mal informieren worauf ich da besonders achten sollte bei meiner DR600. Ich habe keine Lust direkt wieder die Schutzschicht auf meiner Nockenwelle zu verletzen und nach 10'000 Kilometern eine neue NW einbauen zu müssen...
Verunsichert hat mich vor allem ein Beitrag in einem gewissen Online-Shop (zwinker, zwinker), in dem man getunte Nockenwellen für die Suzuki DR's erwerben kann. Dort steht folgendes:
Sorgen Sie dafür, dass der Motor unmittelbar nach Betätigung des Anlassers anspringt. Die Nockenwelle kann beschädigt werden, wenn Sie den Motor nach dem Einbau der neuen Welle zu lange oder ohne Zündung starten.
Mein Problem: Ich habe keine Ahnung wie ich meinen Motor nach einer Montage sofort wieder ankriegen soll... Erstens habe ich ja nur einen Kickstarter, zweitens musste ich nach einer Re-Montage bis jetzt schon mindestens so 10 Mal kicken bis sie wieder anging...

Kann mir da jemand einen Tipp geben?

Liebe Grüsse aus der Schweiz,
Max

P.S. hier noch ein paar Bilder:
Der alte Kipphelbel (links) VS. Der neue Kipphebel (rechts)
Der alte Kipphelbel (links) VS. Der neue Kipphebel (rechts)
Auslassseite der Nockenwelle eingelaufen. Leider auf dem Bild nur ansatzweise zu erkennen (rechter Nocken)
Auslassseite der Nockenwelle eingelaufen. Leider auf dem Bild nur ansatzweise zu erkennen (rechter Nocken)
Die Fläche der Auslassseite der Nockenwelle (rechter Nocken)
Die Fläche der Auslassseite der Nockenwelle (rechter Nocken)

Re: Neue Nockenwelle eingebaut

Verfasst: 25 Okt 2019 10:49
von deFlachser
Moin Max,

willkommen im Forum. 32000 in einem Jahr sind ne sportliche Leistung, Hut ab :D.

Ich habe beim Zusammenbau meiner SE die beweglichen Teile im Kopf, also NW und Kipphebel mit Mos2 Fett eingeschmiert. Zusätzlich in die Mulden im Kopf schon mal ein bißchen Motoröl rein.
Dauert halt nen Moment bis die kleine Pumpe das Öl oben hat. Aber so klappt das ohne Schaden :wink:.

Gruß Stefan

Re: Neue Nockenwelle eingebaut

Verfasst: 25 Okt 2019 11:08
von Fretschki
Meine güte, dass nenn ich mal eingelaufen....

Also ne GS oder KTM würde da den Dienst wohl komplett quittieren :lol:
es geht ja bei dem sofort anspringen um die Schmierung! Die Ölpumpe baut erst genügend Druck auf wenn der Motor richtig läuft.
Wie Stefan schon schrieb alle Gleitflächen mit MoS2 einschmieren, damit in der kurzen zeit kein (ungewollter) Abrieb entsteht.
Ich würde auch noch mit einer dicken spritze über die Serviceöffnungen des Ventildeckels öl reinspritzen um alles gut mit Reibungsmindernden Schmierstoffen zu benetzen :mrgreen:

Re: Neue Nockenwelle eingebaut

Verfasst: 26 Okt 2019 09:15
von hiha
Es geht beim sofort Anspringen nicht um die Schmierung, sondern darum, dass die Belastung von Kipphebelgleitfläche und Nockenspitze bei niedrigen Drehzahlen am Höchsten ist, und man schnell auf 2500/min hochdrehen, und da einige Zeit halten sollte, wenn das Zeug neu ist.
Für Normalmaterial ist das aber unerheblich. Initialschmierung ist wichtig, entweder dünn! MoS2-fett, oder besser ein Assembly Lube, z.B von Redline.
Gruß
Hans