Wiederinbetriebnahme nach längerer Standzeit

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95 dB
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Wiederinbetriebnahme nach längerer Standzeit

#1 

Beitrag von 95 dB »

 Themenstarter

Servus an alle, die mich noch kennen, ich bins mal wieder,
Kurze Story vorab:
Ich hatte ja schon immer einen leichten Tinnitus. Nachdem der während einer Fahrt im Oktober 2018 plötzlich heftig laut wurde und nicht mehr verging, hat er mir von jetzt auf sofort das Fahren mit meiner DR (43er) und das Motorradfahren überhaupt versaut. In dem Moment wollte ich die DR eigentlich so rasch es geht loswerden (so wie den Tinnitus auch).
Das mit dem Verkaufen hab ich leider nicht geschafft. Nicht, weil das Motorrad niemand haben wollte (ich hab es gar nicht angeboten), sondern weil ich mich zum Verkaufen einfach nicht überwinden konnte. Stattdessen habe ich die DR trocken abgestellt, Batterie ausgebaut, den Benzintank vollgefüllt und den Vergaser entleert.
Tja, mein Tinnitus ist nach wie vor da (leidlich kompensiert), die DR aber eben auch. Und irgendwie will ichs wissen und sie wieder in Betrieb nehmen.

Da ja das Restöl in den 3 Jahren Standzeit seinen Weg aus dem Zylinderkopf ziemlich vollständig in das Kurbelgehäuse gefunden haben dürfte, stellt sich die Frage, ob ich vor dem ersten Anlassen Kipphebel, NW und deren Lager nicht prophylaktisch benetzen sollte, bevor ich die Teile drehen lasse. Aynchel hat in einem anderen Beitrag, da gings um den Tausch von NW und KH sogar geschrieben, er würde da Schwerlastfett auftragen, bevor er den Motor drehen liesse.
Eure Meinung: Reicht das ggf. noch vorhandene Restöl, oder ist es besser, da nachzuhelfen?

Gruß
Karl
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Ulf
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Re: Wiederinbetriebnahme nach längerer Standzeit

#2 

Beitrag von Ulf »

Hi Karl,
wird so gefährlich nicht sein.
Gibt ja auch Saisonfahrer deren Fz. mal ein halbes Jahr stehen.
Ich gehe mal davon aus, dass das Öl schon nach einigen Tagen weitestgehend unten ist und dann die Länge der Zeit nur noch wenig Einfluss hat.
Du kannst dir aber auch einfach behelfen, wenn du 1 - 2 Teelöffel Öl ins äussere Kerzenloch gibst, dazu noch die beiden Ventileinstelldeckel abnimmst und dort was reinspühst.
Dann bist du auf der sicheren Seite.
Theoretisch müsste die Steigleitung noch vollstehen, die hat ein Rückschlagventil.
Aynchel hat recht, das Fett nimmste beim Zusammenbau, da muss sich beim Anlassen ja erst das Leitungs/Bohrungssystem füllen, damit oben was ankommt.
Gruß Ulf, wieder Ritter Wendehals von Zehnprozent
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95 dB
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Re: Wiederinbetriebnahme nach längerer Standzeit

#3 

Beitrag von 95 dB »

 Themenstarter

Ah jetzt ja...

das mit dem Rückschlagventil war mir nicht bekannt.
Danke
zentralemaat
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Re: Wiederinbetriebnahme nach längerer Standzeit

#4 

Beitrag von zentralemaat »

Du wirst sowieso ein paarmal kicken müssen,Benzinhahn nicht vergessen,bis sie anspringt hast Du schon mit Menschenkraft duurchgeschmiert. ;-)
95 dB
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Re: Wiederinbetriebnahme nach längerer Standzeit

#5 

Beitrag von 95 dB »

 Themenstarter

Die 43er hat den Daumenkicker 😎
Motzkeks
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Re: Wiederinbetriebnahme nach längerer Standzeit

#6 

Beitrag von Motzkeks »

Noch besser. Benzinhahn erst mal zu bzw. Schlauch ab, paar Umdrehungen rödeln lassen und fertig.
Unter der Nockenwelle ist eine kleine Blechwanne, in der sich im Betrieb das Öl sammelt: Bauteil #21. Die Nocke panscht da bei jeder Umdrehung durch und wird benetzt. Diese Wanne kann nicht trockenlaufen, außer der Motor wurde die Jahre mindestens in der Waagrechten gelagert. :mrgreen:
Ich würd mir eher Sorgen um die Form der Reifen (Standplatten?) machen.
I live. I die. I live again!
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Re: Wiederinbetriebnahme nach längerer Standzeit

#7 

Beitrag von 95 dB »

 Themenstarter

Die Reifen werden wahrscheinlich hinüber sein, das ist aber auch keine Katastrophe.

Dann schaun mir mal.
hiha
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Re: Wiederinbetriebnahme nach längerer Standzeit

#8 

Beitrag von hiha »

Mit heutigem Benzin ist der volle Tank über drei Jahre u.U. ein Riesenproblem. Ich würde die Brühe ablassen und im PKW verfeuern. Wenn Du Pech hast, ist der Tank jetzt innen schon völlig verrostet. Auf alle Fälle würd ich das vor dem ersten Anlassen überprüfen.
Öl und Reifen seh ich da gelassen, die walken sich schon wieder in Form.
Gruß
Hans
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Re: Wiederinbetriebnahme nach längerer Standzeit

#9 

Beitrag von Aynchel »

Hansen hat schon recht, es könnte sein das der Tank innen verrostet ist
in solchen Fällen spüle ich sie mit Phosphorsäure durch

das mit dem toten Sprit ist jedes mal ein riesen Problem
das Etanol bindet Wasser und fault dann vor sich hin
wenn ich ein Moped über Winter wegstelle kommt immer 102 Oktan Sprit rein
der ist frei von Etanol
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Re: Wiederinbetriebnahme nach längerer Standzeit

#10 

Beitrag von 95 dB »

 Themenstarter

Ich hab natürlich sofort reingesehen, nachdem ich eure Infos gelesen hatte.
In den 3 Jahren scheint 2/3 des Sprits verdunstet zu sein. Aber kein Rost. Auch mit einer starken Taschenlampe kann ich nur blankes Blech erkennen. Auch unter der Spritkante. Der Sprit selbst ist nicht trüb (oder gar pissgelb wie bei.meiner K100, die ich 7 Jahre abgestellt hatte. Das war damals echt ein Problem). Lediglich am Einfüllstutzen ist ein Hauch von Flugrost, der mit dem Finger weggewischt werden kann. Ich geb der DR nur das E5, vielleicht ist das nicht ganz so aggressiv?
hiha
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Re: Wiederinbetriebnahme nach längerer Standzeit

#11 

Beitrag von hiha »

Nein, am E liegts nicht, sondern an der Zusammensetzung, und dem Temperaturverlauf. Häufiges warm-kalt ist schlechter als konstante Temperatur.
Egal, Glück gehört halt auch mal dazu...
Gruß
Hans
franz muc
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Re: Wiederinbetriebnahme nach längerer Standzeit

#12 

Beitrag von franz muc »

Ein trauriger Moment. Irgendwann trifft uns, die schon länger jung sind, das alle.
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Re: Wiederinbetriebnahme nach längerer Standzeit - leider doch nicht

#13 

Beitrag von 95 dB »

 Themenstarter

Hallo zusammen,
wie soll ich es erklären, ohne wehleidig zu klingen. Die Sache mit meinem Tinnitus ist schlechter geworden.
Das bedeutet, Motorradfahren ist für mich definitiv vorbei und ich habe mich entschlossen, meine DR zu verkaufen. Und zwar so, wie sie ist, also ordentlich, geschützt und trocken abgestellt, Vergaser ist entleert, den Sprit im Tank habe ich abgelassen und durch frischen ersetzt (den abgelassenen bekam der Rasenmäher), ohne TÜV.
Da sie unverbastelt und im praktisch Originalzustand ist, würde ich mir wünschen, dass sie wieder gefahren und nicht als Eratzteilspender zerlegt wird. Alles weitere auf dem Marktplatz und per PN, ich denke, Dennis wird öffentliche Verkaufsgespräche im Forum nicht gestatten.
LG Karl
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Re: Wiederinbetriebnahme nach längerer Standzeit

#14 

Beitrag von 95 dB »

 Themenstarter

Was hab ich jetzt angestellt? Der Faden war plötzlich weg und ich konnte mich nicht mehr anmelden. 🥴
Jetzt hab ich ihn halt nochmal geschrieben.
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