Kupplung rutscht im warmen Zustand

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martin58
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Re: Kupplung rutscht im warmen Zustand

#16 

Beitrag von martin58 »

Den KW-Stumpf-Wedi würde ich mittlerweile immer mit tauschen, wenn an der Kupplung geschraubt wird. Die Teile sind mittlerweile um die 30 Jahre alt oder älter und entsprechend weniger flexibel.
Neulich hatte ich den entsprechenden Wedi einer DR Big aus 1991 in Händen. Er war schon recht ausgehärtet - überhaupt kein Vergleich zum flexiblen Neuteil. Im direkten Vergleich zum Wedi einer 1998er Big, deren Motor ich ebenfalls offen hatte (Kupplungsreparatur unter Verwendung der jeweils besseren Teile aus den beiden Motoren), war der "jüngere" aus 1998 noch ähnlich weich wie das Neuteil.

Auch der Kupplungszug sollte bei so einem Unterfangen immer getauscht werden. Wenn der ältere Zug wider Erwarten noch gut sein sollte, kannst Du den ja als Reserve hinlegen. Die Züge gammeln bei Winterbetrieb schon innerhalb von 2 Jahren so zu, dass ein Tausch nötig wird.
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minibootsmann (07 Mär 2022 12:57), Aynchel (07 Mär 2022 13:15)
franz muc
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Re: Kupplung rutscht im warmen Zustand

#17 

Beitrag von franz muc »

Prophylaxtisch kann man auch gleich Beilagscheiben unter die Kupplungsfedern legen, wenn man die Beläge tauscht. Der Kupplungshebel ist nicht schwerer zu ziehen, vor allem wenn eh ein neuer Kupplungszug eingebaut wird.😏
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minibootsmann (09 Mär 2022 08:32)
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Re: Kupplung rutscht im warmen Zustand

#18 

Beitrag von minibootsmann »

 Themenstarter

Moin,

nachdem ich mich nach der Probefahrt wieder aufgewärmt habe, berichte ich hier mal weiter.

Gestern habe ich den neuen Kupplungszug montiert. Der neue Zug hat eine längere Zughülle als der alte, darum musste der Kupplungsarm ein wenig anders montiert werden. Unterm Strich hat das aber gut funktioniert.

Bei der heutigen Probefahrt musste ich ca. 1km weit fahren, um zur Landstraße zu kommen. Die ersten 4km auf der Landstraße konnte ich bei Tempo 100 den Gashahn aufreissen, ohne das die Kupplung rutschte. Erst danach fing das Rutschen ab ca. 5000 U/min an. Bei schnell aufeinander folgenden Versuchen wurde es mit jedem Versuch besser. Machte ich eine Pause von einigen Kilometern, fing das Rutschen sofort wieder an. Auch nach 30km Fahrt rutschte die Kupplung bei ca. 5000 U/min.

Als denkbare Ursache kam mir ein zu straff gespannter Kupplungszug, der für "permanenten Schlupf" sorgt, in den Sinn. Das möchte ich aber ausschließen, da ich den Kupplungszug Gestern eher zu locker eingestellt hatte. Im Stand trennte die Kupplung nicht ganz und die Gänge liessen sich mit der Zeit immer schlechter herunterschalten. Auch konnte ich im Stand bei laufendem Motor nicht in den Leerlauf schalten. Bei einer heutigen Prüfung des Kupplungszugs konnte ich dann auch feststellen, daß dieser zu viel Spiel hatte, was ich Gestern offenbar nicht gemerkt habe. :oops:

Ich werde jetzt eine neue Kupplung nebst notwendiger Dichtungen bestellen. Hoffentlich sind die bis zum nächten Wochenende da, dann werde ich weiter berichten.
Ach, und nach meiner Beobachtung muss der Krümmer zur Entfernung des Kupplungsdeckels nicht abmontiert werden. :idea:

Viele Grüße und noch einen sonnigen Sonntag! 8)

Helmut
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minibootsmann
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Re: Kupplung rutscht im warmen Zustand

#19 

Beitrag von minibootsmann »

 Themenstarter

...mir geht das Thema nicht aus dem Kopf (Furchtbar, ich weiß... :roll: )

Folgende Theorie:
Die Kupplung rutscht immer, unabhängig von der Öltemperatur. Während der ersten Fahrkilometer tritt das Phänomen nicht auf, weil der kalte Motor noch nicht die für's Ruthschen nötige Leistung bringt.

Wenn diese Theorie sich halten lässt, stellt sich mir die Frage, warum die Kupplung immer rutscht.
Kann anstelle einer verschlissenen Kupplung doch das Öl schuld sein? Ein Test mit anderem Öl wäre eine einfache Sache, aber würde das etwas bringen? Schließlich sind die Kupplungslammellen mit dem "schlechten" Öl vollgesogen.

Gib es noch andere Ursachen für eine dauernd rutschende Kupplung?

So, nun ist es auch gut und ich gehe mit dem Hund spazieren. :)

VG, Helmut
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Re: Kupplung rutscht im warmen Zustand

#20 

Beitrag von Motzkeks »

minibootsmann hat geschrieben: 13 Mär 2022 12:19 Folgende Theorie:
Die Kupplung rutscht immer, unabhängig von der Öltemperatur. Während der ersten Fahrkilometer tritt das Phänomen nicht auf, weil der kalte Motor noch nicht die für's Ruthschen nötige Leistung bringt.
[...]
Kann anstelle einer verschlissenen Kupplung doch das Öl schuld sein?
Der Motor bringt auch kalt Leistung, du solltest sie nur nicht voll abrufen um das Material zu schonen. :wink:
Wenns mit dem Öl bis jetzt funktionierte und es auch die MA2-Freigabe hat, warum sollte das plötzlich anders sein?
minibootsmann hat geschrieben: 13 Mär 2022 12:19 Gib es noch andere Ursachen für eine dauernd rutschende Kupplung?
Verschlissen, Druckfedern gebrochen/gesetzt... Alles bereits erwähnt. Wieviel Kilometer hat die Möhre jetzt eigentlich runter?
minibootsmann hat geschrieben: 13 Mär 2022 10:42 Ich werde jetzt eine neue Kupplung nebst notwendiger Dichtungen bestellen. Hoffentlich sind die bis zum nächten Wochenende da, dann werde ich weiter berichten.
Die Anlaufscheiben möglichst nicht vergessen, sonst musst du da zweimal dran. :mrgreen:
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Re: Kupplung rutscht im warmen Zustand

#21 

Beitrag von deFlachser »

minibootsmann hat geschrieben: 13 Mär 2022 12:19 Während der ersten Fahrkilometer tritt das Phänomen nicht auf, weil der kalte Motor noch nicht die für's Ruthschen nötige Leistung bringt.
Moin Helmut,

die Leistung ist immer da, wie Motzkeks schon schrieb. Und zum Rutschen, normalerweise rutscht die eher wenn das Öl noch kalt ist, da es sich nicht so leicht zwischen den Scheiben rausdrückt, da noch dickflüssiger.

So ist das bei meinen außer bei der SE. Hier tritt dieses Problem nicht auf.

Gruß Stefan
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Erfahrung verhält sich proportional zur Masse des zerstörten Materials :roll:
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Re: Kupplung rutscht im warmen Zustand

#22 

Beitrag von Motzkeks »

deFlachser hat geschrieben: 13 Mär 2022 13:58 So ist das bei meinen außer bei der SE. Hier tritt dieses Problem nicht auf.
Die Kupplung ist bei allen SP41-45 ein neuralgisches Bauteil, weil zu klein dimensioniert. Die SE hat dagegen eine verstärkte, die eigentlich zu groß ist. Wie bei der DR Big auch. Dafür hälts. :mrgreen:
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Re: Kupplung rutscht im warmen Zustand

#23 

Beitrag von Ocki »

Moin Helmut.
Kupplung wechseln ist nicht besonders schwierig.
Es wechseln sich ja immer Stahl- und Reibscheiben ab.
Die Reibscheiben werden in der Regel gewechselt.
Leg die Stahlscheiben mal auf eine Glasplatte. Sind sie verzogen, kann
man die Scheiben kippeln, oft nur 0,1mm, aber es summiert sich.
Dann wechseln. Und die schon erwähnten Anlaufscheiben bitte erneuern.
Das sind so eine Art Unterlegscheiben, die auf der Welle mit sitzen.
Wird bestimmt noch jemand genau erklären.
Wen man da mit dem Fingernagel drübergeht und es hakt kurz, fehlen wieder 0,1mm.
Das wird schon, wie gesagt, nicht besonders schwierig.
Ach so, Krümmer ist nicht im Weg.
Und meistens ist Eine der Reibscheiben dicker als die Anderen.
Sitzt entweder hinten oder vorn, beim Ausbauen bitte merken.
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so long,Ocki
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Re: Kupplung rutscht im warmen Zustand

#24 

Beitrag von minibootsmann »

 Themenstarter

Alles klar, vielen Dank an Euch für die klärenden Worte! :P

Ich bestelle dann mal den Kupplungs-Reparatursatz, die Anlaufscheiben, ein neues Sicherungsblech und Wellendichtringe für Kickstarter, Kupplungswelle und Kurbelwelle. Dann ist hoffentlich alles wieder hübsch.
Nächstes Wochenende kann ich dann hoffentlich Positives berichten.
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Re: Kupplung rutscht im warmen Zustand

#25 

Beitrag von franz muc »

Wo ist denn da ein Dichtring auf der Kupplungswelle?
Meinst Du den oben, wo der Kupplungszug über eine Welle in den Seitendeckel führt?
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Re: Kupplung rutscht im warmen Zustand

#26 

Beitrag von minibootsmann »

 Themenstarter

franz muc hat geschrieben: 13 Mär 2022 15:05 Wo ist denn da ein Dichtring auf der Kupplungswelle?
Meinst Du den oben, wo der Kupplungszug über eine Welle in den Seitendeckel führt?
Ja, genau den meine ich. Hab mich missverständlich ausgedrückt :oops:
Der Kilometerstand eines Motorrad liegt übrigens um 25.000km. Das wurde hier vorhin erfragt...
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Re: Kupplung rutscht im warmen Zustand

#27 

Beitrag von franz muc »

Bei 25 tkm ist wahrscheinlich noch die erste Kupplung verbaut. Ist die Seitendeckeldichtung original schwarz oder Zubehör-grün? Dann sind weder die Anlaufscheiben defekt, noch Rastermarken im Kupplungskorb zu erwarten. Auch die Kupplungskorbmutter wird nicht locker sein.

Dann haben das vielleicht nicht ganz so gute Motoröl und die Abnutzung der Lamellen das Rutschen verursacht.

Ist bei vielen DRs mit 25 tkm so. Hält nicht so lange, so eine DR Kupplung.

Es ist dann auch nicht mit ausgenudelten Schrauben oder abgebrochenen Teilen am Kupplungskorb zu rechnen.

Alles so tauschen, wie geplant, die Zentralmutter nicht zu fest anziehen. Den Trick zum Blockieren der Kupplung beachten. Ich würde ja noch Beilagscheiben zusätzlich unterlegen.

Neue Wellendichtringe einbauen. Und genau aufpassen, wie die Lamellen usw. eingebaut sind, auch wieviele Lamellen drin sind. Im Buch stehen manchmal Teile, die gar nicht verbaut wurden.

Und im Reibschreibenset ist gerne Mal eine Scheibe mehr drin.
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Re: Kupplung rutscht im warmen Zustand

#28 

Beitrag von Motzkeks »

25 tkm ist ein bisschen früh, aber je nachdem wie ein Vorbesitzer das Vehikel be- oder misshandelt hat... Kann durchaus vorkommen.
franz muc hat geschrieben: 13 Mär 2022 16:01 Dann sind weder die Anlaufscheiben defekt, noch Rastermarken im Kupplungskorb zu erwarten. Auch die Kupplungskorbmutter wird nicht locker sein.
Das ist Kaffeesatz und unerheblich. Selbst wenns noch die erste Kupplung ist, sind die Teile fast 30 Jahre alt. Wenn schon mal jemand dran war, wurde gepfuscht.
Alles neu machen wenns schon mal auf ist, dann hat man garantiert wieder ein paar zehntausend Kilometer Ruhe. Grad die Anlaufscheiben verrecken fast immer als erstes und verkraften genau EIN MAL anziehen mit Drehmoment. :wink:
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Re: Kupplung rutscht im warmen Zustand

#29 

Beitrag von Gelöschter User »

Pass auf beim "Lappentrick"!
Ich habe es vorgestern beim Versuch die Kupplungsmutter zu lösen geschafft, zwei von den vier Guss-Stäben abzubrechen, als ich mit einem sehr langen Drehmomentschlüssel abgerutscht bin.
Trotz Unterlegscheiben vor den Federn drehte die Kupplung durch. Dann einmal abgerutscht und es hat die Dinger weggebrochen.
Ich ärgere mich immer noch für meine Blödheit.
Letztendlich musste ich die Mutter aufdremeln, was Gott sei Dank ohne Beschädigung des Gewindes der Welle geklappt hat. Nun warte ich auf Post.
Wird ein teurer Kupplungswechsel.....ich Idiot.

Knorri
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minibootsmann (20 Mär 2022 10:35)
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Re: Kupplung rutscht im warmen Zustand

#30 

Beitrag von minibootsmann »

 Themenstarter

Moin zusammen,

nachdem meine Finger nach der Probefahrt wieder beweglich sind, kann ich hier mal einen Status abgeben: Die neue Kupplung ist drin und funktioniert bestens! :mrgreen:
Erst warmgefahren, dann immer mal wieder bei über 100km/h am Hahn gedreht. Bei Windstille zog das Motorrad willig bis Tachostand 150km/h (etwas über 5.000 U/min) hoch, ohne daß die Drehzahl gesponnen hat. Um in meiner Wohlfühlzone zu bleiben, habe ich nicht weiter beschleunigt. Bei Gegenwind war die Beschleunigugn bei Vollgas arg weniger (Helmut = Bremssegel :oops: ), aber auch da rutschte nichts durch. Die Kupplung spricht spürbar direkter an, alle Gänge lassen sich gut rauf und runter schalten, der Leerlauf wird sehr gut gefunden. Alles top! :D

Mittwoch wurden dieTeile geliefert, da habe ich sofort die Reibscheiben in Öl mariniert.
Donnerstag habe ich dann den Seitendeckel entfernt (Krümmer muss nicht weg) und die Wellendrichtringe erneuert.
Freitagnachmittag hatte ich schonmal den "großen" Drehmomentschlüssel, also habe ich die Kupplung ausgebaut, Beilagscheiben getauscht sowie die Reib- und Stahlscheiben getauscht. Mir ist aufgefallen, daß eine Reibscheibe einen größeren Innendurchmesser hat. Das ist die erste Scheibe, die anderen passen nicht an erster Stelle auf die Kupplungshülse.

Worauf ich aber hier dringend hinweisen möchte, ist Achtsamkeint bei Einhaltung der angegebenen Drehmomente! :idea:

Beim Festziehen der Kupplungsmutter habe ich den recht langen Drehmomentschlüssel angesetzt und losgedreht, in der Annahme, daß 50Nm doch schon ein hohes Moment sei. Dabei habe ich in meinem Eifer den sofort einsetzenden "Klick" überhört und mich gewundert, daß beim Drehen nichts passiert... :shock:. 50Nm fühlt sich mit dem entsprechenden Schlüssel an wie "handfest angezogen"! Nachdem ich das korrigiert hatte, habe ich die Federn und die Druckplatte eingesetzt. Die vier Schrauben habe ich dann mit einer normalen Knarre angezogen (der "kleine" Drehmomentschlüssel war noch nicht zur Hand) und dabei eine Schraube überdreht :shock: . Glücklicherweise liess sie sich noch herausdrehen, zeigte aber deutliche Zerstörungsspuren. Also Ersatz besorgt, alle vier Schrauben mit der Hand bis Anschlag gedreht und bis Freitagabend auf den Drehmomentschlüssel gewartet. Damit lief dann alles nach Plan.

Das nur als Warnung für alle, die dies lesen. Ich bin von Beruf Sesselfurzer, betreibe keinen Kraftsport und dachte, ich wäre kein Grobmotoriker; dennoch war es für mich ein leichtes, zu fest zuzudrehen. Drehmomentschlüssel werden nicht mit Kraft, sondern mit Gefühl bedient :!: :!: :!:

Samstag konnte ich dann das Kupplungsseil wieder einhaken und heute die Probefahrt machen. Ich freu mich! 8)

Vielen Dank an alle, die mich hier mit ihren Ratschlägen auf den richtigen Weg gebracht haben!

Habt noch einen schönen Sonntag, mit hoffentlich weniger Wind als hier im Emsland!

VG, Helmut
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deFlachser (20 Mär 2022 11:33)
Was Du nicht willst was man Dir will, das willst' auch keinem... Was willst'n Du?

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