nach diesem urlaubsstop starteten wir morgens wohlgelaunt in den neuen tag. der südlichste punkt der tour war erreicht. die tour sollte ziemlich strikt richtung norden in die gegend von kukes in nordost albanien führen. zunächst erstmal an der westseite des ohrid sees wieder nach mazedonien, dann weiter wieder nach albanien. so war es geplant und so wurde es gemacht. blöderweise gab es kurz vor und kurz nach der grenze keine tanke ... toto bekam schon wieder angst. morgens hatte seine xt etwas gezickt und liess sich nur mit schieben zum starten bewegen. danach sprang sie den ganzen tag aber gut an. wir bekamen kurz vor der wiedereinreise nach albanien auch unsere ersten regentropfen ab. aber die strasse am debar stausee war geil und die paar tropfen konnten uns die laune nicht vermiesen.
nach der wiedereinreise nach albanien trafen wir in einem kaffee direkt hinter der grenze auf die erste nennenswerte anzahl von westeuropäern in form von schweizern. die schauten uns verdreckte bande auch schon interessiert an ...
weiter ging es über geile strassen, welche aber aufgrund der vorher wohl massiven regenfälle teilweise stark verschlammt und überflutet waren. die zeit verann, wir hatten spass, keine zeit fotos zu machen und kamen ... man sollte es kaum glauben ... wieder mal in der dämmerung in unserer sehr geilen unterkunft etwas südlich von kukes an. zunächst musste alexandra und ihr moped aber noch zum dampfstrahlen! so konnte man sich mit ihr ja nirgends blicken lassen ...
diese unterkunft mitten in den bergen albaniens war wirklich aussergewöhnlich!
die hühnchen fanden auch gleich zueinander ...
wir bekamen von der supernetten gastwirtsfamilie bier, wein, schnaps und essen aus dem eigenen garten in reichlicher menge und hatten einen schönen abend.
am nächsten morgen wollten wir dann frohgemut sogar etwas früher als sonst starten. hätte auch fast geklappt! die bedingungen waren gut. alle waren fertig, totos moped sprang direkt an, unsere auch. nachdem toto sich fertig anzogen hatte, stieg er auf und wollte losfahren. die xt hate keine lust mehr! ging einfach aus ... und nicht mehr an. auch anschieben konnte nicht helfen. also machten wir uns an die fehlersuche.
nach ziemlich erfolgloser fehlersuche half dann der anruf bei moritz (motoritz), dem xt spezialisten. der ging auch wieder sehr freundlich sonntags ans telefon. nach kurzem messen stellten wir nach seinem tip fest, dass die lima noch funktionierte, aber die geberspulen für die cdi durch waren.
also wurde die lima schnell im schatten ausgebaut um nach ersatz oder reparatur schauen zu können.
nach dem ausbau fuhren alexandra und ich in das ca. 20 km entfernte kukes um nach ersatz oder reparatur zu suchen. wir landeten zunächst in einer werkstatt, wo die nette junge dame in weiß sehr gut englisch konnte und ihren fachkundigen opa organisierte.
dieser konnte zwar kein wort ausländisch, was ihn aber nicht hinderte, mir ganze romane zu erzählen. dafür ignorierte er alexandra komplett!
als die mopeten da so auf dem hof standen, sah ich schon unsere nächste aufgabe.
alexandras rechter gabelsimmerring war durch! und zwar richtig ... so dass die brühe auf die bremse und scheibe tropfte.
egal ... erstmal machte ich eine aufregende tour mit dem opa im guten benz durch kukes. zwar im schneckentempo, aber dennoch sehr interessant. ich wusste garnicht, was man alles zugleich in so einem auto machen kann ... fahren, rausbrüllen, mir die stadt erklären und kein ahnung was noch alles ... nächstes mal habe ich ohrstöpsel dabei ... telefonieren, hupen lenken, nicht blinken, auf einbahnstrassenschilder hinweisen aber nicht beachten ... und noch vieles mehr.
am ende landeten wir aber tatsächlich bei einem englisch sprechenden jungen mann, der spulen von hand wickeln konnte. das sah erstmal gut aus! wir verabredeten, dass ich die spule am nächsten mittag abholen könnte.
ich machte in gedanke schon pläne für den weiteren tourverlauf. so einen blöden simmerring würden wir ja wohl auch noch auftreiben. hatten wir blöderweise nicht dabei ... nur toto, aber der passte nicht. wieder was gelernt
sowas ist beim nächsten mal auf jedem fall im gepäck. frisst ja keinen platz. zunächst wollten wir aber das öl in unserer unterkunft komplett aus dem holm holen, damit man mit dem teil noch gefahrlos irgendwo hin fahren konnte. allein auf der fahrt in die unterkunft mussten wir sichher 5 mal anhalten im die tempodichtung zu wechseln.
eigentlich kein ding, wenn da nicht wieder ein spezialschrauber drangewesen wäre ...
wir bekamen mit vorhandenem und gutem werkzeug den dichtstopfen des standrohres nicht auf! keine chance.
aslo beschlossen wir das den tag mit gutem essen und und alkohol zu beenden und dabei pläne für den nächsten tag zu machen. die sahen dann so aus:
alexandra und ich würden am nächsten morgen wieder nach kukes fahren um den blöden stopfen in einer werkzeug mit dem schlagschrauber zu öffnen und das öl abzulassen. ausserdem wollte ich ja die reparierte spule abholen.
das setzten wir dann am nächsten morgen nach einem ausgiebigen frühstück um.
benny in kukes (autoservis trota) stellte uns völlig problemlos seine werkstatt und werkzeug zur verfügung und schaute dann interessiert zu, was wir da so trieben. der schlagschrauber tat seinen dienst, das öl war schnell raus. benny hat übrigens auch mit alexandra gesprochen ...
ausserdem tätigte er auch noch einen wichtigen anruf im ca. 200 km entfernten shkoder, in welchem er jemanden fand, der die benötigten simmerringe vor ort haben wollte. leider war der spulenwickler nicht erfolgreich. er konnte die sehr dünnen drähtchen nicht von hand wickeln, was wir toto gleich telefonisch mitteilten.
somit war der plan klar. alexandra und ich würden auf dem schnellsten weg nach shkoder fahren, um den simmerring zu wechseln. zunächst aber erstmal wieder zurück in die unterkunft.
natürlich waren wir gespannt, was toto organisieren konnte. der hatte mittlerweile mit der gut englisch sprechenden tochter der gastwirtsfamilie gesprochen. die studiert und wohnt eigentlich mit ihrem bruder in tirana. und so wurden dort die kontakte gecheckt und der bruder war sich recht sicher, so eine lima auftreiben zu können. also wurde vereinbart das "baba" der familienvater toto am nächsten morgen um 6 uhr mit dem auto nch kukes zum bus nach tirana fährt und toto den bruder/sohn in tirana trifft um das teil zu organisiseren. spannend!
nachdem wir das geklärt hatten, zuerst hatte ich noch selber mit dem ersatzteilmann gesprochen, fuhren wir, es war mittlerweile schon wieder 14 Uhr, los nach shkoder, wo alexandra ein nettes hotel für die nacht gefunden hatte.
der erste weg führte uns natürlich zu moto servis besa, wir hofften noch am abend den simmerring wechseln zu können, damit wir am nächsten morgen wieder früh zurück fahren könnten. klappte leider nicht, aber hatte das teil schon da. die werkstatt, die im internet doch etwas größer wirkte, war kleiner als eine herkömmliche garage. das wir verabredeten mit besa, dass er das bis zum nächsten morgen um 11 uhr erledigt haben sollte.
wir fuhren zunächst mit beiden mopeten in unsere unterkunft um dann alexandras moped entladen wieder in die werkstatt zu bringen und den abend zu geniessen.
ein sehr schönes hotel "hotel rose garden" fussläufig zur fussgängerzone. die stadt hat italienisches flair mit moscheen, nennt sich die fahrradstadt albaniens (es gibt sogar fahrradständer) und ist wirklich sehr schön. wir genossen einen abend mit klasse pizza und live musik bei schönen sommerlichen temperaturen.
am nächsten morgen trabten wir frohgemut zu besa. natürlich war der noch nicht fertig und es war auch gut, dass wir da waren. so oft hatte der das anscheinend noch nicht gemacht, und die explosionszeichnug auf meinem handy half doch dann sehr ... aber er war sehr hilfsbereit und nett, auch überhaupt nicht beleidigt und nahm unsere hilfe gerne an. auch irgendein gabelöl fanden wir in seinem laden und steckten das ding dann wieder zusammen. schnell zurück zum hotel und fast noch eine lebensmüde nonne auf dem fahrrad erwischt ...
und dann gin es wieder zurück zu toto. ich hatte uns eine schöne route ausgeguckt. ca. 300 km ... geht ja eigentlich. das war eine karusselfahrt durch abartig geile landschaft, bei der sogar mir die lust auf kurven nach 6 stunden verging ... wir hatten wohl auf der gesamten strecke keine 100m geradeaus ...
und natürlich gibt es davon keine bilder! keine zeit für so einen quatsch.
wir kamen auch dieses mal ... ratet mal ... wieder mit der untergehenden sonne in der schönen unterkunft an. jetzt sollte dann noch das abendprogramm starten. toto hatte uns mittlerweile mitgeteilt, dass er in tirana "was" gefunden hätte und auch wieder wohlbehalten zurück wäre. er war den ganzen tag mit dem "bruder" in tirana unterwegs gewesen.
so sah das dann aus. eine xt lima mit heilen geberspulen, aber defekter lima und eine suzuki lima mit anderen werten, die aber nach meinung des "spezialisten" in tirana funktionieren müsste. der hatte dann auch die original kabel an die suzuki lima gefrickelt.
also machten wir uns direkt nach dem späten essen ... unsere gastleute waren wieder sooo lieb ... und etwas alkohol sowie einer von "baba" gestellten etwas abenteuerlichen baulampe an den um- und zusammenbau.
toto unterstützte mich mit rat und tat!
und was soll ich sagen ... das ding war zusammengesetzt, kurz der tank drauf, und beim zweiten tritt lief die mühle. wir waren superhappy, toto setzte das teil komplett wieder zusammen und machte das teil erneut ohne probleme an um es hoch auf den parkplatz zu fahren. ohne jedes zucken der xt! alexandra war schon im bett, aber wir beide tranken schnell noch einen nachtschoppen und dann musste ich auch schnell ins bett. das war doch tatsächlich ein anstrengender aber auch erfolgreicher tag.
natürlich machten wir auch schon wieder pläne ... und waren frohen mutes auf eine gute weiterführung unserer tour.
- fortsetzung folgt -