Das Suzuki DR 650 und DR 600 Forum

Hallo liebe DR 600 Fahrer und Freunde,
ich stelle mich kurz vor. Ich heiße Peter komme aus dem Markgräflerland wohne nun aber schon seit über 20 Jahren im Ruhrpott.
Ich habe mir letztes Jahr wieder eine DR 600 Bj. 89 gekauft.
Meine erste DR 600 hatte ich 1989 verkauft damit ich mir damals meinen Kindheitstraum erfüllen konnte. Das Geld aus dem DR Verkauf habe ich für den Kauf eines
Opel Diplomat V8 verwendet. Den habe ich immer noch. Nichts desto trotz habe ich mich seit ein paar Jahren immer mal wieder nach einer DR 600 umgesehen. So bin ich dann letzten Herbst im Ruhrgebiet fündig geworden.

Sie war seit ca. 2008 nur in der Garage gestanden. Laut Tacho und alter Tüv Berichte betrug der Kilometerstand ca 18.600 km. Ich hab sie dann im Herbst und Winter noch ca. 1000 km gefahren. Im Frühjahr 2016 habe ich sie zerlegt, da die linke Motorgehäusehälfte einen Riss im Bereich der vorderen Verschraubung zum Rahmen hin hatte. Für diesen Motor habe ich mir vor geraumer Zeit ein gebrauchtes Gehäuse besorgt. Jedoch hatte ich bisher keine Zeit das Innenleben umzubauen. Zu viele andere Projekte. Aber das ist ein anderes Thema.

Da ich mittlerweile den Rahmen und die übrige Technik überarbeitet habe, ist jetzt erst einmal ein anderer gebrauchter Motor eingebaut. Hierzu gibt es aber keine Angaben hinsichtlich der Kilometerleistung etc. Laut dem Verkäufer ist er den selbst gefahren (Gelände) und hat mal die Kupplung gewechselt. Mehr ist aber nich bekannt. Der Motor sieht so nicht sonderlich zerschunden aus. Es sind alle Kühlrippen dran und das Gehäuse hat keine auffälligen Kratzspuren oder sonstige Anzeichen, die auf Stürze oder sonst was hindeuten.

Nun ja jetzt zu meinem aktuellen Problem mit diesem Ersatz / Übergangs Motor. Ich bin jetzt im November nach dem Zusammenbau das erste mal wieder mit der DR gefahren. Nachdem ich sie richtig warm gefahren habe (ca. 30 km), habe ich sie zum ersten mal aus dem Stand in allen Gänge bis in höhere Drehzahlen beschleunigt. Dabei fällt auf, dass sie im 3ten Gang im oberen Drehzahlbereich ruckt. Das ist wie ein Schlag. Für einen kurzen Moment bleibt die Leistung weg. Es ist nur wie ein kurzer Schlag. Die Drehzahl geht nicht hoch (ich schließe Kupplungsrutschen aus).
Es tritt ausschließlich im 3ten Gang auf. In allen anderen Gängen geht es ruckfrei. Kann das sein, dass sich ein defektes Getriebezahnrad (3ter Gang) derart bemerkbar macht?

Ich habe hier bereits die Beiträge zum großen Teil durchgelesen. Jedoch stimmen die darin beschriebenen Symptome nicht mit dem von meiner DR überein.

Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der sowas ähnliches schon einmal erlebt hat.

Ich freue mich über hilfreiche Tips zum Thema.
Viele Grüße
Peter

Moing auch,
ein rausspringender Gang fühlt sich so an, wie Du es beschreibst. Da sind möglicherweise die Hinterschneidungen der betreffenden Klauen verschlissen, was bei Geländefahrern ganz gern mal vorkommt, wenn sie viel ohne Kupplung schalten. Bei dem hier sieht man ganz gut die entstandenen Verrundungen:
http://www.ratracer.de/wp-content/uploa ... .02.42.jpg

Oft ist dann auch noch die eine oder andere Schaltgabel krumm oder verschlissen.
Also, ignorieren, und den Motor zum Schlachten verwenden.
Allerdings wundert mich bei Deinem Erstmotor, wie da ein Riss entstehen kann. Klingt für mich irgendwie nach verzogenem Rahmen durch Frontalaufprall...

Gruß
Hans

Hallo,

vielen Dank für die Erklärung. Dann werde ich das jetzt an dem Ersatzmotor erst einmal so lassen und baue aus dem Originalmotor die Teile um in ein anderes Motorgehäuse. Wie der Riss entstanden ist, wird sich nicht mehr klären lassen. Der Rahmen zeigt jedenfalls keine Unfallspuren und beim Ausbau war auch nichts unter Spannung. Auch die Lenkanschläge zeigen keine Beschädigung. Das Mopped läuft einwandfrei geradeaus. Somit schließe ich einen Unfallschaden aus früheren Zeiten aus. Vielleicht ist es ein Montagsmopped und der Guß im Gehäuse war nicht in Ordnung. Der Riss kommt unter dem Zylinder raus und zieht sich bis unter die Bohrung der Motoraufhängung hin zur Dichtfläche (Gehäuseteilung).

Was da an der DR in den letzen 27 Jahren gemacht wurde ist nicht mehr nachzuvollziehen. Der Zylinder und Kolben ist noch Standardmaß. Habe die Teile mal vermessen. Es wird aber wohl auf einen neuen Kolben und Zylinder bohren und honen hinauslaufen. Es ist alles an der Verschleißgrenze oder auch darüber. Kolben hat ein Maß von 93,88 laut Suzuki Buch ist das die Verschleißgrenze. Der Zylinder selbst ist mit 7/100 nicht mhr im Bereich der zulässigen "Unrundheit". Und in Laufrichtung ist die Bohrung auch schon über der zulässigen Toleranz. Hab die genauen Werte jetzt nicht im Kopf. Es ist aber gemäß dem Werkstattbuch vorbei. Interessant dabei ist, dass die DR keinen auffälligen hohen Ölverbrauch hatte und nach Tacho sogar knapp 160 km/h lief. Ankicken war auch kein Problem. Kompression war so voll da. Und auch die Laufgeräusche waren nicht besonders auffällig.

Da beim Zerlegen keinerlei Dichtmasse Spuren weder an der Zylinderkopfhaube noch an der Fußdichtung oder sonst wo zu sehen waren, gehe ich davon aus, dass der Motor noch nie auseinander war. Die M6 Gewinde im Kopf, für die Befestigung der Zylinderkopfhaube sind alle in Ordnung. Hier war sie sogar Öldicht. Keinerlei Ölspuren oder Undichtigkeiten waren auffällig.

Es hilft ja alles nix sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Reparieren und fertig. Der Winter ist ja bald da und dann bekomme ich schon keine Langeweile. Ausserdem kann ich den Motor im warmen Keller schrauben....Angenehmer als Diplomat schrauben in der kalten Halle

Gruß
Peter

DR600DO hat geschrieben:....Angenehmer als Diplomat schrauben in der kalten Halle

Und zu alledem hat sie auch viel weniger Zylinder
Das Motorgehäuse könnte man schweißen. Bevor Du es wegwirfst, nehm ichs als Übungsstück, gelle?

Gruß
Hans

Hallo Hans,

das dachte ich damals auch. Deswegen habe ich den Motor auch als erstes ausgebaut. Damit wir es WIG schweißen können.
Im eingebauten Zustand war da nicht wirklich dran zu kommen. Also ausgebaut.

Es ist aber am Ende nur viel Zeit drauf gegangen. Das Material ist erst einmal irgend eine Alulegierung wahrscheinlich auch mit Magnesium und sonst was. Die läßt sich schon mal nicht gut schweissen.
Dann kam immer wieder Restöl aus dem Riss herauf gestiegen. Der Verzug an der Dichtfläche (Gehäusehälften) war nicht zu verachten. Am Ende war es dann endlich zu. Dann aber hat die kleine 6 mm Gehäuseschraube und das Anziehen dieser (Handwarm) ein leises Knacken ertönen lassen und da war er dann wieder.....

Und der Kollege der das geschweißt hat, kann schweißen....

Aber wenn ich alles ausgebaut habe, kannst Du es gerne haben.
Einen defekten V8 Block (durchgebrannte Zylinderwandung) als Weinregal habe ich schon

Viele Grüße
Peter

DR600DO hat geschrieben: Dann aber hat die kleine 6 mm Gehäuseschraube und das Anziehen dieser (Handwarm) ein leises Knacken ertönen lassen und da war er dann wieder.....

Klingt ziemlich stark nach einem falschen Schweißzusatzwerkstoff. Ich weiß grad auch nicht, woraus die Motorhälften bestehen, kanns aber testen lassen. Üblicherweise sind das AlSi-Legierungen, die man mit AlSi12 schweißt, aber ohne Analyse weiß mans nicht.
Gruß
Hans

Hallo Hans,

soweit in die Analyse des Materials sind wir natürlich nicht eingetaucht.
Es hatte halt nicht gehalten und ich hatte dann auch keine weitere Lust Freundschaftsdienste zu sehr zu beanspruchen.

Und dann habe ich irgendwann ein leeres Motorgehäuse für 30,- Euro gefunden.

Gruß
Peter