endurotour 2021

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fish_hg
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Re: endurotour 2021

#16 

Beitrag von fish_hg »

 Themenstarter

Wobei das bei guter Planung schon irgendwie gehen würde , so daß z.B nicht jeder einen Kocher mitschleppt , sondern vielleicht nur 2 von 4.
Oder wie habt ihr euch das vorgestellt ??
genau, optimierung und selber kochen nur zur not! also ist (bisher) auch nur ein kleiner trangia kocher vorgesehen, um sich im notfall mal ein süppchen oder kaffee kochen zu können ... im zweifel eben in etappen. werkzeug und ersatzteile werden genau geplant. 1 neuer hinterreifen wird fällig werden und vorher der wechselpunkt bestimmt.
die exakte planung kommt aber erst noch. :wink:
Wie alt seit ihr ? , wieviel Mopederfahrung ( km ) On - und Offroad habt ihr , Raucher ? Fahrtempo u,s,w,.
der weg ist das ziel, wir halten nicht an jedem aussichtspunkt. "must have" routen interessieren uns nur, wenn sie interessant sind. zum sightseeing bin ich mit dem auto unterwegs. die route ist nicht in stein gemeisselt und wird jeden abend für den nächsten tag neu besprochen. dabei fliessen dann die gesammelten erfahrungen und der körperliche sowie technische zustand von fahrern und mopeten ein. die route dient als "roter faden" um die gesamtrichtung nicht zu verlieren.
Luigi
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Re: endurotour 2021

#17 

Beitrag von Luigi »

hallo ,

melde mich auch mal wieder.

Also grundsätzlich eine wirklich geile Idee / Tour , wobei ich nur ein wenig "Bauchweh" mit der Campingidee hätte.

Entweder liegts an mir oder am Alter ( oder wahrscheinlich an beidem zusammen :mrgreen: ) ,

aber nach einem heißen Tag auf dem Moped bräuchte ich eine " fette" heiße Dusche , was zwischen die Zähne und ein bequemes Bett .

Die Alternative , total verschwitzt und bäbig ( Eingeborenensläng der Schwaben für klebrig ) , nach Lagerfeuer zu stinken und dann in den Schlafsack zu kriechen

ist irgendwie wenig attraktiv. :roll:

Als Schwabe bereitet mir das Geldausgeben zwar körperliche Schmerzen , die wären aber wahrscheinlich geringer als die Schmerzen beim ( Wild ??? ) Campen.

Zur Versorgung mit kaffee? oder sonstwie ist zu sagen , daß es selbst im kleinsten Rumänischen Dorf einen Mini - Market gibt , bei dem man sich mit

Wurst / Käse / Getränken / Süßigkeiten u,s,w, eindecken kann.

Ich würde statt der Pausen dann eher für einen Camelbag plädieren , vor allem , wenn man im July / August fahren will.

Mal sehen , was sich ergibt , dauert ja noch eine ganze Weile.

mfg
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fish_hg
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Re: endurotour 2021

#18 

Beitrag von fish_hg »

 Themenstarter

hallo luigi,

ich will das nochmal etwas konkretisieren ... anscheinend hast du einen etwas falschen eindruck ... das wird in jedem fall keine survival tour :roll:
nach einem heißen Tag auf dem Moped bräuchte ich eine " fette" heiße Dusche , was zwischen die Zähne und ein bequemes Bett . Die Alternative , total verschwitzt und bäbig ( Eingeborenensläng der Schwaben für klebrig ) , nach Lagerfeuer zu stinken und dann in den Schlafsack zu kriechen ist irgendwie wenig attraktiv.
ich weiß nicht, in welchem jahrhundert du das letzte mal auf einem campingplatz warst, aber im 21´ten jahrhundert haben campingplätze warme duschen und meist auch eine lokalität, in der man essen nach bestellung auf den tisch bekommt ... meist sogar noch getränke! :wink: allerdings ist das bett da durch eine isomatte ersetzt. lagerfeuer sind auf den wenigsten plätzen erlaubt.
kochen soll nur im äussersten notfall ... z.b. man bleibt irgendwo abends liegen und hilfe erst am nächsten tag ... passieren, oder wenn man ein so traumhaftes plätzchen (diesmal am besten mit feuer und see) findet, dass man sich spontan entschliesst, zu bleiben und (wild oder mit fragen) zu campieren, bei schönem wetter auch gerne ohne zelt.
Zur Versorgung mit kaffee? oder sonstwie ist zu sagen , daß es selbst im kleinsten Rumänischen Dorf einen Mini - Market gibt , bei dem man sich mit Wurst / Käse / Getränken / Süßigkeiten u,s,w, eindecken kann.
das kenne ich auch aus anderen ländern so ... war noch nie ein wirkliches problem ... wenn man dann mal weiß wann die teile offen sind. :D
Ich würde statt der Pausen dann eher für einen Camelbag plädieren , vor allem , wenn man im July / August fahren will.
meine erfahrung sagt mir, das rauchen ohne pause schlecht ist, und mir die raucherpausen als nichtraucher auch sehr gelegen kommen, um meinen hintern und die restlichen knochen mal etwas zu abseits des mopeds zu bewegen. :lol: dabei kann ich dann auch gut mal was flüssiges in mich schütten.
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Re: endurotour 2021

#19 

Beitrag von Luigi »

hallo ,

@ Fish

"
ich weiß nicht, in welchem jahrhundert du das letzte mal auf einem Campingplatz warst,"
da sind die Dinosaurier noch auf der Erde rumgeschlappt :mrgreen:

so , jetzt mal wieder im Ernst.

Wahrscheinlich nimmt im Alter die Lesekompetenz ab , zumindest bei mir.

Irgendwie hat sich aus irgendwelchen Wortgebilden sich bei mir ein falsches Bild ergeben , ( Endurotour , ab und zu mal Campen , auch Zimmer u,s,w, )

deshalb danke für die klarstellung.

Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe wollt ihr HAUPTSÄCHLICH Campen , und nur gelegentlich ( z.B. bei Mistwetter ) ein Zimmer nehmen.

Das heißt jetzt aber doch volles Campinggeraffel für 3 Wochen.

Also eher nichts für mich , oder sollte ich mir vielleicht doch mal nach 30 Jahren eine neue Ausrüstung gönnen ??? :mrgreen:

zum Rauchen;

ich bin eher so der Gaston Rahier Typ , Aufsteigen und bis zun Tankstopp nicht mehr anhalten ( und ich habe den 24er Acerbis auf meiner 46er :mrgreen: )

Deshalb auch Camelbag .

Dauert ja noch eine Weile , bis es aktuell wird , wir werden sehen.

Am besten das Thema 2 Monate vor Abfahrt nochmals hochholen , dann kann man konkreter werden.


mfg

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Re: endurotour 2021

#20 

Beitrag von fish_hg »

 Themenstarter

Wahrscheinlich nimmt im Alter die Lesekompetenz ab , zumindest bei mir.
ja vielleicht :roll:
Irgendwie hat sich aus irgendwelchen Wortgebilden sich bei mir ein falsches Bild ergeben , ( Endurotour , ab und zu mal Campen , auch Zimmer u,s,w, )
kein flasches bild, sondern richtig. habe ich was anderes geschrieben?
Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe wollt ihr HAUPTSÄCHLICH Campen , und nur gelegentlich ( z.B. bei Mistwetter ) ein Zimmer nehmen.
nein, sondern wie oben erkannt.
Das heißt jetzt aber doch volles Campinggeraffel für 3 Wochen.
wo ist der unterschied für 3 tage oder 3 wochen? das gepäck auf dem bild enthält alles und wird wegen zu erwartender sommerlicher temperaturen nochmals deulich abgespeckt. (dünnerer schlafsack, leichtere klamotten, anderes zelt)
ich bin eher so der Gaston Rahier Typ , Aufsteigen und bis zun Tankstopp nicht mehr anhalten
passt auch für die zwei nichtraucher ... allerdings mit kleinerem tank.
Am besten das Thema 2 Monate vor Abfahrt nochmals hochholen
ja ... bleibt oben. persönliches beschnuppern deutlich vor der tour ist pflicht ... :!:
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Aynchel
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Re: endurotour 2021

#21 

Beitrag von Aynchel »

moin auch
in den Balkan Ländern und in Muränien bekommt ihr überall ein Zimmer für kleines Geld
da würde ich die Camperei auch hinten an stellen
wobei das wild Campen bei schönem Wetter in der Pampa schon seinen Reiz hat
aber auf Campingplätze würde mich es in der Gegend nicht ziehen
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fish_hg
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Re: endurotour 2021

#22 

Beitrag von fish_hg »

 Themenstarter

@aynchel: genau so ... mit der option an schönen plätzen einfach zu bleiben. :mrgreen:

mittlerweile hat sich auch schon ein ernsthafter interessent gefunden. :D
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Re: endurotour 2021

#23 

Beitrag von fish_hg »

 Themenstarter

die tour ist gefahren ... war sehr geil und abenteuerlich in jeder beziehung. zudem noch wunderschöne landschaft!

hier ein kurzer bericht, da ich ansonsten einen roman schreiben müsste:

wir, das sind alexandra, toto und ich sind nun doch ohne "mitfahrer gestartet. auf dem programm standen ca. 6.000 km und 12 länder in 3 wochen. das war der "rote faden" an dem wir uns langhangeln wollten. und taten das auch ohne einen km autobahn (ausser mir)!

der start verlief gut, wir fuhren gemütlich bei schönstem wetter richtung osten. an der tschechischen grenze übernachteten wir und freuten uns auf den böhmerwald.
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leider überaschte uns der nächst morgen schon mit regen. egal. wir fuhren, auch mit trockenen abschnitten, durch den böhmerwald und es begann langsam spass zu machen. leider musst alexandra vor der einmündung in einen kreisel erfahren, das der untergrund doch manchmal sehr rutschig ist. ihr ging beim vorsichtigen anbremsen das vorderrad wie auf schmierseife weg. zum glück taten die sturzbügel, was sie tun sollen. fahrerin und moped blieben heil und nach einer schreckpause konnte es weiter gehen.
am nächsten tag war es dann wieder trocken und versprch richtung osten immer besser zu werden. irgendwie glaubte ich schon die ganze zeit, dass mein moped seltsame geräusche macht, aber dachte dann auch immer wieder, dass ich mir das einbilde.
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leistung war da. leider hatte ich mich nicht getäuscht. am abend, wir waren irgendwo m nirgendwo an der tschechisch-polnischen grenze nördlich von opava wurden die geräusche hässlich und irgendwann wollter der morot auch nur noch sehr zäh. mit letzter kraft schaffte ich es in ein dorf und machte dort erstmal eine analyse. der kolben war frei, aber irgendetwas klemmte alle paar umdrehungen. also geschwind das moped auf dem dorfplatz umgelegt und mal rein geschaut. leider keine guten aussichten. messingspäne im kupplungsdeckel sagten ganz klar, dass die reise für die dr hier zuende ist.
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dank der hilfe von supernetten einheimischen konnte die dr über nacht in eine garage, und wir fanden unterschlupf bei einer englisch sprechenden frau. noch am abend, bei reichlich trostbier, alle restaurantes hatten schon geschlossen, informierte ich meine versicherung, bei der ich einen schutzbrief habe. pläne wurden gemacht, telefonate geführt. am ende bot mir ein freund an, sein xt zur weitführung der tour doch einfach in herford abzuholen. danke klaus!
ich war guter dinge, mein moped am nächsten tag in eine werkstatt zu bekommen, wo sie auf den heimtransport warten konnte (das tut sie noch heute), und selber mit einem mietwagen die ca. 1.000km nach herford zu fahren. allerdings stellte sich der schutzbrief dermassen dämlich an, dass nur das moped in die werkstatt kam. dort wartete auch ein mietwagen, der aber nur in tschechien bewegt werden durfte. :twisted:
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die schaffte das auch den restlichen tag nicht, mir einen passenden mietwagen zu besorgen. zudem waren sie dann nicht in der lage, mir ein hotel und ein taxi dorthin zu organisieren. mit 4 gepäckstücken und der mopedkleidung ist selber transportieren eine aktion!
meine mitfahrer hatte ich nach der abholung durch den abschleppers wieder auf die strasse geschickt, später wollten wir dann einen treffpunkt ausmachen. die beiden amüsierten sich während meiner odyssee in prag. :D
dank netter tschechen habe ich dann transport und hotel selber organisiert. auch am nächsten tag ging das debakel weiter, bis ich mich entschloss, alles selber zu machen. dann hatte ich innerhalb einer stunde einen mietwagen, mit dem ich nach hannover fahren konnte und der 50 km entfernt in ostrava auf mich wartete. am ende war ich um 23 uhr in hannover, wo mich klaus abholte.
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wir gingen direkt mit meinem geraffel in seine werkstatt und bastelten mein gepäck auf seine xt. nach 2 bier ging es um 2 ins bett, morgens um 8 wollte ich wieder los.
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klappte auch. ich kam gut voran und tankte in bad harzburg. war frohen mutes, noch am selben abend meine mitstreiter wieder einzufangen. leider fiel mir nach dem tanken auf, das etwas fehlte! das nummernschild war weg. :shock:
was ein mist! ich holte mir in goslar ein neues schild (ohne stempel), dachte zunächst auch daran einfach so weiter zu fahren, wurde dann aber doch wieder ordentlicher deutscher, und hielt mich an die regeln.
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klaus organisierte einen termin bei der zulassungstelle und ich fuhr die selbe route (fast 250 km) wieder zurück. in der (vergeblichen) hoffnung, vielleicht das verlorene schild doch noch zu finden. die zulassungstelle hatte bis 18 uhr offen, wir waren um 17:58 mit neuem schild draussen. ich setzte mich direkt wieder auf die xt und fuhr nun über die autobahn auf dem kürzestem weg in die nähe von quedlinburg zu bekannten. dort gab es essen und bier und nette unterhaltung. konnte ich brauchen.
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am nächsten tag dann um 8 uhr wieder auf die kiste und ca. 550 km zu unserem treffpunkt in tschechien, davon ca. die hälfte auch wieder autobahn. toto und alexandra hatten ein schönes hotel organisiert. der abend war bei gutem essen und getränken fast wie urlaub! :mrgreen:
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Re: endurotour 2021

#24 

Beitrag von fish_hg »

 Themenstarter

danach konnte unsere tour endlich richtig beginnen ... dachten wir. am nächsten tag übernachteten wir in der slowakei, südlich von zakopane. der morgen brachte den nächsten defekt. der kickstarter von totos xt ist gebrochen. kein problem ... kann man ja anschieben. machten wir dann auch drei tage, bis wir in rumänien eine werkstatt fanden, die uns den mist heiß gelötet hat. hielt dann bis heute.
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den nächsten tag legten wir einen pausentag ein, da es in strömen schüttete und die strassen doch in bösen regenbogenfarben glänzten. danach wurde es aber spannend. die asphaltierten strassen hörten immer wieder unvermittelt auf und wurden zu mehr oder weniger guten schotter und matschpisten. wir haben bären gesehen und viele nette leute getroffen.
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am ende bin ich ca. 7.500km moped und 1.000km auto gefahren. bei unserer tour ging es von deutschland durch tschechien, polen, slowakei, ungarn, rumänien, serbien, bosnien, kroatien, slowenien, italien, österreich zurück nach deutschland.
fortsetzung folgt demnächst ... es gab noch einige erlebnisse.
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Re: endurotour 2021

#25 

Beitrag von deFlachser »

Schöner Bericht fish,

freu mich schon auf die Fortsetzung :D.

Gruß Stefan
Erfahrung verhält sich proportional zur Masse des zerstörten Materials :roll:
Am Besten wir halten die Welt einmal kurz an, und lassen die Idioten aussteigen :mrgreen:.
Mit dummen Menschen zu diskutieren, ist wie mit einer Taube Schach zu spielen :wink:.

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Re: endurotour 2021

#26 

Beitrag von franz muc »

Also ich hätte Zeit für Teil 2…..

Tolle Freunde, die einem eine XT leihen…
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fish_hg
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Re: endurotour 2021

#27 

Beitrag von fish_hg »

 Themenstarter

teil 2:
nach etlichen kleinen gassen und auch jeder menge schotter und ein wenig knatsch kamen wir dann irgendwann in den südkarpaten an. die freewind gewöhnte sich auch langsam an das ungewohnte terrain. 8)
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zwischendrin stellte ich bei unserer letzten regenfahrt auf dieser tour noch leidvoll fest, dass das blöde schutzblech der xt viel zu kurz ist. mit ca. 30° öltemperatur (digithermometer) und jede menge wasser über die zündkerzenstecker war die gute auch ziemlich unwillig und ich bangte nach jeder kurve, ob mich das teil auch wieder rauszieht. mehr als halbgas ging nicht.

schloss bran (drakula) wollten sich meine mitfahrer nicht entgehen lassen ... ich bin nicht so der sightseeing typ! :wink:
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nach weiteren schönen tagen, wir konnten aufgrund meines anfänglichen leider nicht die kompletten südkarparten abklappern, machten wir uns auf, richtung serbien. sollte kein problem werden. dachten wir. genau am grenzübergang hinter einem staudamm ereilte uns ein weiteres missgeschick. ich war schon durch und wartete auf einem parkplatz in sichtweite, als alexandra wild winkend ankam. bei mir angekommen sagte sie mir: totos moped ist kaputt! verliert öl wie sau und fährt nicht mehr. also mal wieder ausgezogen, bei gefühlten 40° im schatten, nur ohne schatten ...
bin dann mal zum grenzposten gelaufen und sah dort schon die fette ölspur. in gedanken war ich schon am planen, wie wir toto und die kiste nach hause bekommen. nach einem kurzem check stellten wir fest, das die gänge zu schalten waren und der motor sich (mit dem reparierten kickstarter) drehen liess. die berichteten hässlichen geräusche mussten also woanders her kommen. beim schieben liess sich die kiste einige meter nach vorne bewegen und blockierte dann. zurück das gleiche ...
nach etwas suchen fanden wir den fehler. eine speiche war gerissen und hatte sich in das kettenblatt geklemmt! nach entfernung der speiche rollte das teil wieder und lief auch. ein kurzer check zeigte auch, dass sie kein öl mehr verlor. wahrscheinlich war die ausgangswelle durch die blockade so verzogen, dass der simmerring undicht wurde ... ziemlich undicht. auch ein kontrollstopp nach 10km zeigte keine größeren auffälligkeiten ... es konnte also weiter gehen. :D
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bei unserem nächstem stop bei einer von einem lange in wien arbeitendem wirt bekamen wir seltsame aussagen: das sind deutsche ... aber nicht so richtige! :mrgreen: sollte heissen, wir hattten keine bmw´s und sahen wohl schon ziemlich abgerockt aus. :roll: :mrgreen: hier bekam ich auch das erste mal probleme mit der rechten abdeckung. pfuschte es aber mit hilfe eines holzstücks wieder zusammen.
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in bosnien angekommen blieb uns fast die sprache weg! was ein landschaftlich geiles land. wieder fanden wir kleine gassen und einen tollen ort an der grenze zu montenegro. es war wochenende und wir tauchten in das dorfleben ein ... mit allen folgen. :roll:
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tags darauf sollte es auf kleinsten gassen an der grenze von montenegro weitergehen. alles begann vielversprechend. das dorf hatte eine tanke, wir konnten also ohne spritangst starten. über kleinste stässchen ging es durch den wald, die schilder mit der warnung vor bären übersah ich geflissentlich ... irgendwann wurde der weg sehr klein und ich fuhr ein stück vor um die lage zu sondieren. sah nicht gut aus, bzw. nach einer sackgasse. als ich zurückfuhr, sah ich schon an alexandras blick, das etwas nicht stimmte. das moped war aus. :( ihr mäusekino spielte verrückt. es ging nichts mehr. das ständerschalterrelais machte seltsame geräusche. also machte wir uns auf die suche nach dem fehlerteufel! mitte im bärenwald. :shock:
die ganze platsiksch... brauchte eine stunde zur demontage ... natürlich später auch zur montage. was ein käse! am ende war ich ratlos, obwohl ich mal elektrik gelernt habe und darum da nicht ganz doof bin.
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dach dringend mal für große ritter musste, verzog ich mich in den wald. das hätte ich früher tun sollen. bei geschäft kam mir der geistesblitz! es konnte nur eine ursache geben. ich ärgerte mich ziemlich, dass ich nicht von vornherein systematisch an die sache rangegengen war! die batterie war hin :!: . also zm testen schnell die batterie aus der xt ausgebaut, die kann ja auch ohen fahren, und siehe da: ein druck auf knöpfchen und die freewind lief wieder. also alles wieder zusammengebastelt und direkt zur nächstgrößeren ortschaft gefahren, um irgendeine batterie zu besorgen. zu unserer größten überaschung stand da, im einzigen kfz laden weit und breit, genau das richtige modell einsam und verlassen für 30€ im regal. wir haben sie gleich adoptiert. das ging ja mal echt einfach!
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leider hat uns dieser stop die übernachtung in mostar gekostet und wir mussten mit der schlechtesten unterkunft der ganzen tour vorlieb nehmen. immerhin gab es betten, eine dusche und was zu essen. nur bier mussten wir, den umständen in bosnien geschuldet, in einer 500m entfernten kneipe besorgen.
am nächsten tag ging es weiter richtung kroatien. so tolle landschaften! aber ich hatte ja schon erwähnt, dass ich nicht so der sightseeing typ bin. dennoch habe ich tatsächlich mal zum fotografieren angehalten. meine mitfahrer meinten, ich wäre krank oder hätte mich verletzt! :lol:
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tags darauf versuchten wir noch auf einer kleinen strasse einen illegalen grenzübertritt nach kroatien, was aber misslang. der grenzer hatte uns schon mit dem feldstecher beobachtet und schickte und wieder zurück. wie doof in reichweite von kroatien! egal, das bedeutete höchstens 3 stunden umweg. das meisterten wir locker und fanden sogar wieder ein paar geiel strassen. am abend kamen wir dann doch ziemlich fertig in karlobag am mittelmeer an, wo alexandra uns eine unterkunft direkt über der bar und direkt am meer organisiert hatte. nach dem sprung ins meer konnten wir duschen und in den klimatisierten räumen runterkühlen. abends war gut essen und viel trinken angesagt. wir beschlossen nach begutachtung der reststrecke, dass wir uns hier noch einen pausentag gönnen würden. die restlichen ca. 1.300km würden wir locker in drei tagen schaffen.
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die heimreise verlif dann auch weitestgehend unspäktakulär. wir übernachteten noch einmal auf einem campingplatz in slowenien und in einem super gasthof mit metzgerei in bayern (der beste rostbraten ever), um die letzten 450 km am letzten tag zügig abzuspulen. dachten wir ...
ich stellte als erstes fest, dass mein schalthebel defekt war, "reparierte" das aber schnell mit kabelbinder und panzertape.
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irgendwann blieb plötzlich alexandra zurück und rollte in einen feldweg. ihr war das moped adhoc ausgegangen. der fehler war schnell gefunden, ihr ständerschalter war lose und irgendetwas hatte den anschlag des schalters so verbogen, das er immmer auf "off" war. das wurde auch mit kabelbinder und panzertape geflickt. bei der reparatur, es war ohnehin recht windig, kam ein lkw mit druckwelle vorbei, und wir hörten toto nur rufen "oh sch...." und schon lag sein moped halb auf alexandra. zum glück war beiden nicht viel passiert. nach dem anfänglichen schreck, blieben. ein paar schrammen, ein gekürzter bremshebel und ein verbogener fussbremshebel. ich stellte die reparatur an alexandras moped fertig und half dann toto bei seinen reparaturen. zumindest sagte ich das. eigentlich habe ich nur blöde sprüche gemacht und fotografiert. :lol:
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zu guter letzt überholte mich irgendwann alexandra wild winkend, und bedeutete mir, rechts raus zu fahren. meine hilfsabstandshaltekonstruktion hatte feuer gefangen und ich ritt auf meinem feuerstuhl. zum glück hatten wir schnell wasser greifbar und konnten schlimmeres verhindern. den seitendeckel und eine tasche hatte es aber erwischt. immerhin blieb das zelt darin ohne macken. schnell wurden meine beiden seitentaschen auf die anderen mopeten verteilt und wir fuhren die letzten 200 km ohne besondere vorkommnisse nach hause.
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alles in allem eine sehr geile tour. die südkarparten, bosnien und montenegro, vielleicht auch albanien muss ich mir nochmal genauer anschauen. im "gespräch" ist auch schon eine runde ums schwarze meer. mal sehen, was wird.

meine dr steht immer noch in tschechien. :( nach der 5. terminverschiebung zum rücktransport ist nun der 31.08. aversiert. ich bin gespannt. der motor muss auf die werkbank und mit etwas glück brauche ich nur die kurbelwelle, lager und dichtungen tauschen. das wäre recht preisgünstig. ansonsten muss wohl ein neuer motor her, mindestens um aus zwei stück, einen funktionierenden zu machen. über angebote freue ich mich.
jedenfalls werde ich einen neuen anlauf zu einer großen tour mit meiner dr starten! das ist sicher. :D

zu tun habe ich auch wieder ... jetzt habe ich zwei reparaturbedürftige enduros und zwei strassenmopeten, die zuwendung brauchen. für meine rennpete, mit der ich am we vor der tour am nürburgring im regen gestürzt war, hatte ich während meiner wartezeit in tschechien alle ersatzteile organisiert und die dann in der kurzen woche nach der tour verbaut, da ich direkt am we danach schon wieder in oschersleben gestartet bin.

dieses we gehts dann wieder nach schleiz ... bin schon lange nicht mehr moped gefahren. :D 8)

es wird nicht langweilig
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FrankausKöln (24 Aug 2021 13:36)
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Re: endurotour 2021

#28 

Beitrag von Xplorer »

Sehr geiler Bericht, danke dafür! Klingt nach einer super Tour.
Ich war im Mai Juni in Kroatien, Montenegro und Albanien mit meiner kleinen Dr 350 unterwegs.

Ihr hattet aber auch wirklich viel Pech dabei. Meine Verluste unterwegs waren bis jetzt nur ein verlorenes aber wiedergefundenes Nummernschild, und zwei Plattfüße. Klopf auf Holz XD

Cool zu sehen dass sich die Freewind so gut geschlagen hat. Aber meine hat letztes Jahr auch schon assietta und col du Sommeiller ertragen müssen.

Gerne wieder berichten wenn es ums schwarze Meer geht ;)

Drücke die Daumen dass deine dr schnell wieder zu dir findet.

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Re: endurotour 2021

#29 

Beitrag von deFlachser »

Klasse Bericht fish,

super Tour, die bestimmt für die "kleinen Unannehmlichkeiten" entschädigt hat.

Einfach kann jeder, gelle? :mrgreen:

Gruß Stefan
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Re: endurotour 2021

#30 

Beitrag von HeliD »

Danke für den tollen Bericht, danke dafür.
Hab ob der schönen Bilder grad etwas Sabber im Mundwinkel. :D

Xplorer hat geschrieben: 25 Aug 2021 09:33 Cool zu sehen dass sich die Freewind so gut geschlagen hat. Aber meine hat letztes Jahr auch schon assietta und col du Sommeiller ertragen müssen.
Stimmt, die Freewind kann mehr als man ihr eigentlich zutrauen möchte.
Ist trotz der Plastikverkleidung ziemlich robust, nur beim Schrauben muss das dann doch meist alles weg. :(
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