teil 2:
nach etlichen kleinen gassen und auch jeder menge schotter und ein wenig knatsch kamen wir dann irgendwann in den südkarpaten an. die freewind gewöhnte sich auch langsam an das ungewohnte terrain.
zwischendrin stellte ich bei unserer letzten regenfahrt auf dieser tour noch leidvoll fest, dass das blöde schutzblech der xt viel zu kurz ist. mit ca. 30° öltemperatur (digithermometer) und jede menge wasser über die zündkerzenstecker war die gute auch ziemlich unwillig und ich bangte nach jeder kurve, ob mich das teil auch wieder rauszieht. mehr als halbgas ging nicht.
schloss bran (drakula) wollten sich meine mitfahrer nicht entgehen lassen ... ich bin nicht so der sightseeing typ!
nach weiteren schönen tagen, wir konnten aufgrund meines anfänglichen leider nicht die kompletten südkarparten abklappern, machten wir uns auf, richtung serbien. sollte kein problem werden. dachten wir. genau am grenzübergang hinter einem staudamm ereilte uns ein weiteres missgeschick. ich war schon durch und wartete auf einem parkplatz in sichtweite, als alexandra wild winkend ankam. bei mir angekommen sagte sie mir: totos moped ist kaputt! verliert öl wie sau und fährt nicht mehr. also mal wieder ausgezogen, bei gefühlten 40° im schatten, nur ohne schatten ...
bin dann mal zum grenzposten gelaufen und sah dort schon die fette ölspur. in gedanken war ich schon am planen, wie wir toto und die kiste nach hause bekommen. nach einem kurzem check stellten wir fest, das die gänge zu schalten waren und der motor sich (mit dem reparierten kickstarter) drehen liess. die berichteten hässlichen geräusche mussten also woanders her kommen. beim schieben liess sich die kiste einige meter nach vorne bewegen und blockierte dann. zurück das gleiche ...
nach etwas suchen fanden wir den fehler. eine speiche war gerissen und hatte sich in das kettenblatt geklemmt! nach entfernung der speiche rollte das teil wieder und lief auch. ein kurzer check zeigte auch, dass sie kein öl mehr verlor. wahrscheinlich war die ausgangswelle durch die blockade so verzogen, dass der simmerring undicht wurde ... ziemlich undicht. auch ein kontrollstopp nach 10km zeigte keine größeren auffälligkeiten ... es konnte also weiter gehen.
bei unserem nächstem stop bei einer von einem lange in wien arbeitendem wirt bekamen wir seltsame aussagen: das sind deutsche ... aber nicht so richtige!
sollte heissen, wir hattten keine bmw´s und sahen wohl schon ziemlich abgerockt aus.
hier bekam ich auch das erste mal probleme mit der rechten abdeckung. pfuschte es aber mit hilfe eines holzstücks wieder zusammen.
in bosnien angekommen blieb uns fast die sprache weg! was ein landschaftlich geiles land. wieder fanden wir kleine gassen und einen tollen ort an der grenze zu montenegro. es war wochenende und wir tauchten in das dorfleben ein ... mit allen folgen.
tags darauf sollte es auf kleinsten gassen an der grenze von montenegro weitergehen. alles begann vielversprechend. das dorf hatte eine tanke, wir konnten also ohne spritangst starten. über kleinste stässchen ging es durch den wald, die schilder mit der warnung vor bären übersah ich geflissentlich ... irgendwann wurde der weg sehr klein und ich fuhr ein stück vor um die lage zu sondieren. sah nicht gut aus, bzw. nach einer sackgasse. als ich zurückfuhr, sah ich schon an alexandras blick, das etwas nicht stimmte. das moped war aus.
ihr mäusekino spielte verrückt. es ging nichts mehr. das ständerschalterrelais machte seltsame geräusche. also machte wir uns auf die suche nach dem fehlerteufel! mitte im bärenwald.
die ganze platsiksch... brauchte eine stunde zur demontage ... natürlich später auch zur montage. was ein käse! am ende war ich ratlos, obwohl ich mal elektrik gelernt habe und darum da nicht ganz doof bin.
dach dringend mal für große ritter musste, verzog ich mich in den wald. das hätte ich früher tun sollen. bei geschäft kam mir der geistesblitz! es konnte nur eine ursache geben. ich ärgerte mich ziemlich, dass ich nicht von vornherein systematisch an die sache rangegengen war! die batterie war hin
. also zm testen schnell die batterie aus der xt ausgebaut, die kann ja auch ohen fahren, und siehe da: ein druck auf knöpfchen und die freewind lief wieder. also alles wieder zusammengebastelt und direkt zur nächstgrößeren ortschaft gefahren, um irgendeine batterie zu besorgen. zu unserer größten überaschung stand da, im einzigen kfz laden weit und breit, genau das richtige modell einsam und verlassen für 30€ im regal. wir haben sie gleich adoptiert. das ging ja mal echt einfach!
leider hat uns dieser stop die übernachtung in mostar gekostet und wir mussten mit der schlechtesten unterkunft der ganzen tour vorlieb nehmen. immerhin gab es betten, eine dusche und was zu essen. nur bier mussten wir, den umständen in bosnien geschuldet, in einer 500m entfernten kneipe besorgen.
am nächsten tag ging es weiter richtung kroatien. so tolle landschaften! aber ich hatte ja schon erwähnt, dass ich nicht so der sightseeing typ bin. dennoch habe ich tatsächlich mal zum fotografieren angehalten. meine mitfahrer meinten, ich wäre krank oder hätte mich verletzt!
tags darauf versuchten wir noch auf einer kleinen strasse einen illegalen grenzübertritt nach kroatien, was aber misslang. der grenzer hatte uns schon mit dem feldstecher beobachtet und schickte und wieder zurück. wie doof in reichweite von kroatien! egal, das bedeutete höchstens 3 stunden umweg. das meisterten wir locker und fanden sogar wieder ein paar geiel strassen. am abend kamen wir dann doch ziemlich fertig in karlobag am mittelmeer an, wo alexandra uns eine unterkunft direkt über der bar und direkt am meer organisiert hatte. nach dem sprung ins meer konnten wir duschen und in den klimatisierten räumen runterkühlen. abends war gut essen und viel trinken angesagt. wir beschlossen nach begutachtung der reststrecke, dass wir uns hier noch einen pausentag gönnen würden. die restlichen ca. 1.300km würden wir locker in drei tagen schaffen.
die heimreise verlif dann auch weitestgehend unspäktakulär. wir übernachteten noch einmal auf einem campingplatz in slowenien und in einem super gasthof mit metzgerei in bayern (der beste rostbraten ever), um die letzten 450 km am letzten tag zügig abzuspulen. dachten wir ...
ich stellte als erstes fest, dass mein schalthebel defekt war, "reparierte" das aber schnell mit kabelbinder und panzertape.
irgendwann blieb plötzlich alexandra zurück und rollte in einen feldweg. ihr war das moped adhoc ausgegangen. der fehler war schnell gefunden, ihr ständerschalter war lose und irgendetwas hatte den anschlag des schalters so verbogen, das er immmer auf "off" war. das wurde auch mit kabelbinder und panzertape geflickt. bei der reparatur, es war ohnehin recht windig, kam ein lkw mit druckwelle vorbei, und wir hörten toto nur rufen "oh sch...." und schon lag sein moped halb auf alexandra. zum glück war beiden nicht viel passiert. nach dem anfänglichen schreck, blieben. ein paar schrammen, ein gekürzter bremshebel und ein verbogener fussbremshebel. ich stellte die reparatur an alexandras moped fertig und half dann toto bei seinen reparaturen. zumindest sagte ich das. eigentlich habe ich nur blöde sprüche gemacht und fotografiert.
zu guter letzt überholte mich irgendwann alexandra wild winkend, und bedeutete mir, rechts raus zu fahren. meine hilfsabstandshaltekonstruktion hatte feuer gefangen und ich ritt auf meinem feuerstuhl. zum glück hatten wir schnell wasser greifbar und konnten schlimmeres verhindern. den seitendeckel und eine tasche hatte es aber erwischt. immerhin blieb das zelt darin ohne macken. schnell wurden meine beiden seitentaschen auf die anderen mopeten verteilt und wir fuhren die letzten 200 km ohne besondere vorkommnisse nach hause.
alles in allem eine sehr geile tour. die südkarparten, bosnien und montenegro, vielleicht auch albanien muss ich mir nochmal genauer anschauen. im "gespräch" ist auch schon eine runde ums schwarze meer. mal sehen, was wird.
meine dr steht immer noch in tschechien.
nach der 5. terminverschiebung zum rücktransport ist nun der 31.08. aversiert. ich bin gespannt. der motor muss auf die werkbank und mit etwas glück brauche ich nur die kurbelwelle, lager und dichtungen tauschen. das wäre recht preisgünstig. ansonsten muss wohl ein neuer motor her, mindestens um aus zwei stück, einen funktionierenden zu machen. über angebote freue ich mich.
jedenfalls werde ich einen neuen anlauf zu einer großen tour mit meiner dr starten! das ist sicher.
zu tun habe ich auch wieder ... jetzt habe ich zwei reparaturbedürftige enduros und zwei strassenmopeten, die zuwendung brauchen. für meine rennpete, mit der ich am we vor der tour am nürburgring im regen gestürzt war, hatte ich während meiner wartezeit in tschechien alle ersatzteile organisiert und die dann in der kurzen woche nach der tour verbaut, da ich direkt am we danach schon wieder in oschersleben gestartet bin.
dieses we gehts dann wieder nach schleiz ... bin schon lange nicht mehr moped gefahren.
es wird nicht langweilig