motor zerlegen sp44b - tips&tricks?

[deFlachser]

Wenn Du morgen beim Werkstattgebabbel dabei bist können wir ja das Thema etwas vertiefen.

Das ist dem Hans bestimmt ein bisserl zu weit .

Bis heute mittag.

Gruß Stefan

[hiha]

Hallo Hans.

ja das ist Rost, aber Passungsrost tritt meines Wissens nicht bei Lagern oder den Gegenstücken auf, die im Ölnebel laufen. Denn wo bitte kommt der Sauerstoff für die Oxidation her? Wohl nicht aus dem Öl.

Diese Art Passungsrost gibs nicht nur bei der DR, sondern auch bei anderen Fabrikaten. Ausserdem weiß ich garnicht, obs dazu überhaupt Luftsauerstoff braucht. Ist ja auch wurscht, ich kenns von XT600, GN400, NSU Superfox und anderen Mopeds, immer an der Kurbelwelle und nur wenn der Lagerring keinen Pressitz sondern Schiebesitz hat.
Gruß
Hans

[Aynchel]

moin auch

zum Passungsrost braucht es Bewegung und die muss nicht sonderlich groß sein
ein Zentel bei Lastwechsel reicht schon

DR`s haben den Passungsrost gerne unter dem vorderen Ritzel auf der Getriebeausgangswelle
deshalb mache ich da immer etwas Straburax drauf

[DROldie]

Interessantes Thema!

@ Aynchel: Die Kurbelwelle/Lagerung wird aber doch kaum, auch nicht unter Last, ein Zentel Spiel haben? Da würde das Teil doch rumpeln wie doof oder das Lager wäre schnell zerdeppert durch die Schläge?! Bei Ritzel "wackelt" es durch fühlbares Spiel schon deutlich da würde ich schätzen ein-zwei Zentel

Gruß Peter

[hiha]

Bei der XT600 weiß ich, dass der Lager-Innenring bei manchen Motoren einfach nur mit wenig Kraft auf die Kurbelwelle zu schieben ist. Das reicht für Passungsrost. Spiel ist da gar kein Spürbares vorhanden, das kann einfach nur "ein bisserl arbeiten" oder "gehen"... Ich würd entweder kleben (Loctite 603), was die nächste Zerlegung erschwert, oder es mal mit dem vom Aynchel erwähntem Staburags versuchen. Diese Paste wird bei den Keilwellenverzahnungen an Endantrieb und Trockenkupplung der BMW-Motorräder verwendet. Da ist (bei diesen speziellen Anwendungen) zwar kein Öl, aber an der DR_Kurbelwelle spritzt es ja auch nicht so direkt hin.

Gruß
Hans

[fish_hg]

Hi,
mir ist aufgefallen, dass Du die Bilder bei einem externen Anbieter hochlädst und hier verlinkst. Gibt es einen Grund, warum Du die Bilder hier nicht direkt ins Forum hochlädst? Das Problem ist, dass wir hier in ein paar Jahren ganz viel Text ohne Bilder haben werden, weil die Bilder vom Dienst gelöscht wurden oder der Dienst komplett eingestellt wurde.
Gruß
Dennis

hallo dennis,
ja, das hat einen bestimmten grund. ich erstelle meine ursprungthreads meistens in meinem "heimforum" https://suzuki-classic.de/
die beiträge kann ich auf diese art komplett mit den verlinkten bildern in andere, möglicherweise speziellere foren, wie z.b. das schöne dr forum, übertragen. zudem hat jedes forum andere möglichkeiten bilder hochzuladen. das macht es manchmal sehr umständlich.


der externe anbieter ist übrigens kein komerzieller und funktioniert bei mir seit ca. 15 jahren. ich kann ihn sehr empfehlen. https://picr.de/

ich hoffe auf dein/euer verständnis ... obwohl noch nicht geschehen, kann man natürlich ein plötzliches "verschwinden" der bilder nicht ausschliessen. aber nichts ist für die ewigkeit ...

[dr32]

das lager auf der lichtmaschinenseite ist ein sogenanntes "loslager“, damit die kurbelwelle nicht verspannt, wenn sie bei temperatur achsial um wenige hundertstel millimeter "wächst“.. dann schiebt sich der stumpf einfach tiefer in den lagerinnenring. wenn man dort klebt, könnte es entweder das los- zu einem festlager machen, oder aber die kraft ist eh zu groß, sodass der kleber einfach gesprengt wird. ich vermute 2tes.

[fish_hg]

es sollte weitergehen. schnell die lager rausholen, die neuen reinstecken, alles wieder zusammenstecken ... fertig! so dachte ich. nachdem bis hierhin alles so gut ging, war es eigentlich aber klar, dass mal irgendwas nicht so einfach klappen könnte. erst mal die linke seite. das fing schon beim lösen der haltebleche an. natürlich gleich mit dem schlagschrauber. eine kreuzschlitzschraube wollte aber nicht! da mussten die bewährten hilfsmittel hammer und meissel ran ...






die lager, die man durchschlagen konnte, gingen auch problemlos raus. aber wie bekommt man das vermaledeite lager raus, welches in einer "tasche" steckt? ohne spezielwerkzeug natürlich.


also schnell ein spezialwerkzeug zusammen gesucht.


ging auf dieser seite echt gut


die neuen lager schnell zurecht gelegt und nach aufwärmen des gehäuses eingetrieben. ging problemlos fäustel, den alten lagern und einer passenden nuss.




dann sollte die rechte seite dran glauben ... nach demontage des getriebes zeigten sich leider doch ordentliche pitting spuren. da musste ich erstmal eine nacht drüber schlafen.

[fish_hg]

nach einer nacht mit verschiedenen überlegungen habe ich mich entschieden, das getriebe wieder genau wie vorgefunden einzubauen. bis zu diesem zeitpunkt hatte es einwandfrei funktioniert. eine kosten-nutzen abwägung hat mich zu dem entschluss gebracht. ob die entscheidung gut oder schlecht war, wird sich zeigen. aber die ausgaben für die reparatur würden für mich unwirtschaftlich werden.
also ging es weiter. die rechte hälfte war frei, das eine halteblech löste sich ohne probleme.


dann habe ich die 3 leicht von der rückseite auszutreibenden lager problemlos ausgetrieben. eins davon hat eine fixierung, welche das lager von tiger-parts nicht hat.



und dann fing das elend an. die zwei lager in taschen haben nicht so tiefe taschen wie das lager auf der linken seite. also wurden wieder spezielwerkzeuge gebastelt. das eine lager kostete mich aber drei dieser basteleien und viele nerven! warum ist eigentlich nirgends beschrieben, wie man die blödne dinger raus bekommt? nach etwas ruhe und viel wärme habe dann auch das letzte lager daz überredet, meinen anweisungen zu folgen ...










das eintreiben der lager war nach erwärmen des gehäuses und vorheriger kühlung (gefrierfach) der lager wieder problemlos. dann habe ich das getriebe wieder eingesetzt. zuerst die neue (gebrauchte) kurbelwelle in ein gut erhitztes lager. dann der rest in jeweils erwärmte lager.







auch dieses puzzle löste ich leichter als erwartet


nach einer weiteren nacht mit der überlegung das getriebe doch noch zu tauschen, habe ich das getriebe dann mit dirko ht und neuem o-ring wieder zusammen gesetzt. auch das klappte problemlos ... entgegen meiner erwartungen. aber weder im bücheli (was ich mittlerweile für unbrauchbar halte), noch im original werkstatthandbuch stehen anzugdrehmomente für die gehäuseschrauben ich habe mich mit mir beraten und die dinger mit 9 nm angezogen. getestet an einer per hand nach gefühl angezogenen schraube.






ich berichte weiter ...

[TST]

Hi fish,

in meinem bucheli sind die Drehmomente beschrieben. z.B. Standartschraube 6mm = 4,0 - 7,0 Nm / Schraube " 7 " 8,0 - 12,0 Nm
Standartschraube 8mm = 10,0 - 16,0 Nm / Schraube " 7 " 18,0 - 28,0 Nm

Keine Nr. oder "4" auf dem Schraubenkopf = Standart
"7" hohes Drehmoment

Gruß Thomas TST

[fish_hg]

hallo thomas,

das ist die allgemeine beschreibung, die in allen suzuki handbüchern steht. dennoch kenne ich es, dass in den einzelnen beschreibungen auch die speziellen anzugsdrehmomente beschrieben sind! der unterschied bei einer standartschraube 6mm von 4-7nm ist sehr groß. mir sind auch speziell bei gehäuseschrauben andere drehmomente bekannt. daran habe ich mich letztlich orientiert.

und nochmal speziell zum bucheli der dr: ich finde das unterirdisch und stark fehlerbehaftet. die sind allgemein nicht besonders toll, aber dieses ist besonders übel. siehe auch die beschreibung der ausgleichswellenspannung oder der aus-/einbau der gehäuselager. ich habe auch schon fehler bei der elektrik feststellen müssen.

[hiha]

Viel zu viel Dirko. Machs nochmal auseinander und nimm 10% der Menge, das reicht locker!
Gruß
Hans

[Hasi]

Die rote Pest hatten wir schon einmal. Gibt es auch in grau sieht dann etwas dezenter aus!

[franz muc]

Die Zahnräder der Getriebe sehen alle so aus. Hätte ich auch gelassen und würde gut schlafen damit.

Am besten nicht ansehen und weiter fahren.

[DROldie]

Hallo
ist zwar ein anderes Modell, aber in der Suzuki Wartungsanleitung der SE ist das Anzugsdrehmoment speziell der Kurbelgehäuseschrauben auf Seite 3-46 mit 11Nm angegeben.
Allerdings sind auch in dieser Ausführung Fehler... z.B. die Befestigungsschraube der oberen und unteren Stoßdämpferbefestigung ist mit 55Nm angegeben, unten darf aber maximal 35Nm.... woher weis ich das

Gruß Peter