gelegentliche Startprobleme SP46

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Bigfoot
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Re: gelegentliche Startprobleme SP46

#16 

Beitrag von Bigfoot »

 Themenstarter

Jein - das Zündschloss hat quasi 3 Schalter integriert, das schaltet:

grau auf braun: Standlicht

rot auf orange: geschaltetes Plus für alle möglichen Verbraucher, auch die Spannung für den Starterknopf, das Kabel geht danach noch über den Kupplungsschalter zum Seitenständerrelais, das wird von der CDI über das grüne Kabel zum Starterrelais durchgeschaltet wenn die Stellung von Neutral-, Kill- und Seitenständerschalter auch passen.
Nachdem der Starter dreht muss das also alles i.O sein.

es schaltet aber auch noch: orange/gelb auf schwarz/weiß. Das orange/gelbe kommt direkt von der CDI und wird auf Masse geschaltet.
Daraus werd ich nicht 100%ig schlau. Ich kenne von der Big etc dass vom Zündschloss zum abstellen die Ansteuerung der Zündspulen am Zündschloss in Off-Stellung und vom Killschalter einfach kurzgeschlossen wird. Das scheint bei der SE anders zu funktionieren, hier wird laut Schaltplan bei Zündung ein auf Masse geschaltet, die Zündspulen und auch der Killschalter sind direkt und ausschließlich an der CDI angeschlossen.
Möglicherweise ist das eine zusätzliche Sicherheit oder sowas wie eine einfache Wegfahrsperre damit man das Moped nicht so einfach kurzschließen kann?
Könnte doch also möglicherweise so ein Problem verursachen wenn da irgendwie ein schlechter Kontakt wäre :?
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Re: gelegentliche Startprobleme SP46

#17 

Beitrag von suziQ »

Das war jetzt zeitgleich :)
Die CDI wird mit Masse praktisch in der Funktion blockiert damit der Motor nicht anspringen kann....es gibt aber eine Ausnahme wenn der Seitenständer ausgeklappt ist und die Kupplung gezogen wird kann der Anlasser auch betätigt werden, ( z.B zum Motor warmlaufen lassen...sollte man aber eigentlich nicht mehr machen, wird jetzt der 1. Gang eingelegt ( Neutralschalter wieder geschlossen) und der Seitenständer vorher nicht eingeklappt ( Schalter auch geschlossen) wird die CDI wieder mit Masse blockert.
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Re: gelegentliche Startprobleme SP46

#18 

Beitrag von suziQ »

Noch eine Idee
Der Seitenständerschalter....beim Dreck wühlen kann dieser evtl. mit Staub belegt werden und die Schubstange verkleben so das diese nicht ganz rausfährt ...reinigen und auf Leichtgängigkeit prüfen (aber nicht mit Silikonspray etc. einsprühen sonst bleibt der Dreck noch besser haften)
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Re: gelegentliche Startprobleme SP46

#19 

Beitrag von suziQ »

Ich habe mir jetzt den Schaltplan nochmal genauer angeschaut und habe zu Deiner Frage folgende Theorie

Drahtfarbe b/w ist Masse
R ist plus
Nach dem Zündschloss wird R zu O (geschaltener plus)
O/Y da wird am Zündschloss der geschaltene plus auf Masse gelegt, vermutlich um ein nachlaufen des Motors sicher zu verhindern.
Wenn jetzt dieser Kontakt am Zündschloss defekt wäre und z.B
- der Schalter nicht öffnet, würde der Motor niemals
anspringen
- der Schalter nicht schließt, würde vermutlich der Motor nachlaufen.

Wie gesagt ...meine Theorie
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Re: gelegentliche Startprobleme SP46

#20 

Beitrag von Bigfoot »

 Themenstarter

Seitenständerschalter ist schon geprüft und gereinigt, der wars leider nicht.

Laut dem Schaltplan geht O/Y direkt und ohne Verbindung zu sonst irgendwas an die CDI. Ob das jetzt geschaltetes Plus ist, keine Ahnung da aus dem Schaltplan nicht ersichtlich - irgendein Signal für die CDI muss es aber wohl sein.
Laut dem Schaltplan wird das auf Masse gelegt wenn die Zündung eingeschaltet wird, und die Verbindung zur Masse getrennt wenn die Zündung aus ist.

Das bringt mich auf die Idee - hatte ich doch anfangs schon mal gedacht, da war mal was mit einem Widerstand.
Mal kurz eingelesen, das könnte passen, bei Zündung ein muss zwischen O/Y und B/W ein Widerstand von 100 Ohm sein, sonst gibts keinen Zündfunken - wenn da also ein schlechter Kontakt oder angegammelter Stecker ist könnte ich mir vorstellen dass da vielleicht zeitweise eine gewisse Grenze beim Widerstand überschritten wird und die CDI die Zündung nicht freigibt.
Werd ich neben der Lima auf jeden Fall mal durchmessen und vielleicht einfach mal testweise mit dem Widerstand überbrücken.
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Re: gelegentliche Startprobleme SP46

#21 

Beitrag von suziQ »

Ich hatte einen Gedankenfehler....Du hast Recht, bei Zündung ein wird der O/Y auf das Potential von B/W also Masse gelegt. Dann bringt aber der 100 Ohm Widerstand zwischen den beiden Drähten m.M. gar nichts, der wird bei Zündung ein vom Zündschloss überbrückt. Sinnvoll wäre es für mich dann den Widerstand zwschen O/W und O/Y, dann liegt 12 V in der Parkposition an und 0V bei der "Zündung ein" an. Der braucht dann min 2W, der wird schön warm
(Ich gehe laut Plan davon aus das O- Drähte geschalteter plus sind)

In dem Beitrag vom link kann ich den 100Widerstand nicht in Verbindung mit der CDI bringen. Hört sich für mich eher wie ein codierter Schlüssel der Wegfahrsperre an....aber vielleicht verstehe ich das einfach nicht.
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Re: gelegentliche Startprobleme SP46

#22 

Beitrag von suziQ »

Aber trotzdem würde ich mich zuerst davon vergewissern das die Spannung der Batt nicht unter 10, 5 V zusammenbricht beim Startvorgang
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Re: gelegentliche Startprobleme SP46

#23 

Beitrag von suziQ »

Vielleicht könnte Julianelmo da weiterhelfen und beschreiben wie und wo genau er den 100 Ohm verbaut hat.
Ich kann es nicht wirklich nachvollziehen, da er anscheinend gebraucht wird um ein DRZ Zündschloss für die SE tauglich zu machen da ist.
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Re: gelegentliche Startprobleme SP46

#24 

Beitrag von Bigfoot »

 Themenstarter

So, kleine Rückmeldung, bin jetzt endlich mal ausgiebig zum schrauben gekommen.

Also, Lima ist (wie erwartet) i.O

Pickup blau - grün: 204 Ohm (Soll laut WHB 170 - 256), gegen Masse >10MOhm

"Stromerzeugung" schwarz - weiß: 0,6 Ohm (Soll 0,1 - 0,2 Ohm, die Messpitzen direkt aneinander ergibt aber schon Werte zwischen 0,2 und 0,4) gegen Masse >10MOhm

beides gemessen am Stecker der CDI

Ladewicklungen gelb - gelb - gelb untereinander, gemessen am Regler: 1,3 - 1,5 Ohm. Das ist leicht erhöht (Soll 0,5 - 0,9), die Kontakte am Regler und dem Zwischenstecker sind auch tatsächlich nicht mehr unbedingt optimal blank. Den Messfehler/Widerstand der Messeleitungen und Kontakte mit einberechnet aber sehr moderat, das wird wohl eher nicht das Problem sein. Widerstand gegen Masse unendlich.

Also weiter Zündschloss geprüft, gemessen am abgezogenen Stecker bauteilseitig: orange/gelb - schwarz weiß: Zündung aus = unendlicher Widerstand, Zündung ein = 99,6 Ohm
Testweise die 2 anderen Kontaktpaare kabelbaumseitig mal gebrückt und gestartet: Anlasser dreht, aber kein Zündfunke.
Zwischen orange/gelb und schwarz/weiß einen 100 Ohm Widerstand dran gehalten: dasselbe.

Stecker wieder zusammen und am Stecker der CDI gemessen: Zündung ein: Widerstand zeigt erst Mega, dann Kilo und pendelt sich langsam bei ca 110 Ohm ein, manchmal auch 140 oder gar höher, mal geht es zügig mal schwankt der Wert und pendelt sich erst mach 10-20s irgendwie ein.
Aha! Das klingt doch alles genau mach meinem Problem.

Irgendwo am Kabel zwischen CDI und Stecker zum Zündschloss scheint also ein schlechter Kontakt bzw Übergangswiderstand zu sein.

Habe dann das orange/gelbe Kabel am Kabelbaum ca 15cm hinter der CDI getrennt, testweise hier den 100 Ohm Widerstand dran und das andere Ende auf Masse gehalten: Moped läuft :D
Entfernt man den Widerstand nachdem der Motor gestartet wurde passiert gar nichts, auch beim abstellen läuft nichts nach oder so. Das ganze scheint also wirklich nur sowas wie ein primitive Wegfahrsperre zu sein damit man nicht einfach die mehr oder weniger zugänglichen Kabel vom Zündschloss kurzschließen und das Moped so ohne Schlüssel starten kann.

Anstatt jetzt den ganzen Kabelbaum zu zerpflücken und das Stück Kabel zu ersetzen oder ein neues fliegend zu verlegen hab ich den Widerstand schön angelötet, ans andere Ende auch ein Stück Kabel, das und das offene Ende in Richtung Zündschloss schön wasserdicht versiegelt und das Kabel am anderen Ende des Wiederstands direkt auf den Batterie Minuspol angeschlossen.

Nachdem das immer nur unregelmäßig und eher selten aufgetreten ist muss ich das natürlich jetzt erstmal eine Weile beobachten, bin aber guter Dinge dass es das tatsächlich war.
Nächstes Wochenende sind DR Offroad Days beim Hessler, da wird die typische Situation in der das immer passiert ist sicher öfter mal vorkommen.

Im Winter steht dann wohl eine Elektrik-Pflegeaktion an mit Stecker und Kontakte reinigen, ggfs oxidierte Kontakte ersetzen und so, da überleg ich mir dann ob ich das betreffende Kabel neu und wieder wie original mache oder es einfach so lasse...
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Herr_Schmidt (16 Jun 2024 13:18)
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Re: gelegentliche Startprobleme SP46

#25 

Beitrag von suziQ »

Freut mich das die Gute wieder läuft, obwohl ich die angewendete Lösung schaltungstechnisch nicht auf die Reihe bekomme, vor allem weil der 100 Ohm Widerstand mMn gar nicht gebraucht wird. Der Kontakt im Zündschloss überbrückt auch nur den o/y und den sw/w Draht (theoretisch dann 0 Ohm) . Und im Endeffekt wissen wir auch nicht was dadurch in der CDI passiert.

:D
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TST
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Re: gelegentliche Startprobleme SP46

#26 

Beitrag von TST »

Hi,

die CDI auch Capacitor Discharger Ignition genannt ersetzt den Unterbrecher-Kontakt. Durch das Einschalten der Zündung wird der Kondensator aufgeladen. Misst man ohmisch in die CDI so erhöht sich langsam der Innenwiderstand, der Kondensator läd sich auf. Durch den Impuls vom Pick-Up kann sich nun der Kondensator entladen und die Zündspule die Zündspannung erzeugen. Dadurch hat man am Zündschloß mal MOhm
und mal 0Ohm. Natürlich macht die CDI noch ein bisschen mehr, aber seis drum. Das ist das wichtigste in Kurzform.

Gruß Thomas
SP43b
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Re: gelegentliche Startprobleme SP46

#27 

Beitrag von Bigfoot »

 Themenstarter

Der Widerstand ist im Schaltplan nicht eingezeichnet, dort ist tatsächlich nur eine Brücke erkennbar.
Der Kontakt im Zündschloss überbrückt aber in Wirklichkeit nicht einfach o/y nach b/w sondern schaltet eben diesen Widerstand dazwischen - d.h das o/y Kabel wird mit 100 Ohm Widerstand auf Masse gelegt. Kannst du am abgezogenen Stecker schön messen wenn du ins Zündschloss o/y nach b/w misst, bei Stellung aus ist der Widerstand unendlich, bei Stellung ein 100 Ohm.
Da wär ich wohl von selbst auch nicht so schnell drauf gekommen, bzw hätte vermutlich erstmal eher die 100 Ohm für den Fehler gehalten :shock:

Versucht man das Moped zu starten wenn dieses "Signal" am o/y Kabel fehlt weil z.B das Zündschloss ausgebaut und die Schalterstellungen durch Kabelbrücken (oder halt wie im Film :lol:) simuliert werden deaktiviert die CDI (=Motorsteuergerät) die Ansteuerung der Zündspulen und es gibt keinen Funken.
Misst die Elektronik in der CDI beim Start den erwarteten Widerstand wird die Zündung freigegeben.

Wird die Verbindung o/y zu b/w nach dem Start unterbrochen ist das der CDI scheinbar egal, der Motor läuft weiter bis er abgestellt wird, daher gehe ich davon aus dass die ganze Geschichte wirklich nur kurzschließen und unerlaubtes Starten verhindern soll.


Bei mir war das Problem scheinbar dass das Zündschloss selbst zwar i.O ist, aber das Kabel irgendwo zwischen Stecker Zündschloss und Stecker CDI irgendwie schwankend schlechten Kontakt hat und der Widerstand zumindest zeitweise so weit erhöht war dass er von der CDI nicht mehr als korrekt erkannt wird.
Das erklärt jedenfalls warum das Moped wenn es anspringt für egal wie lange perfekt läuft und nach dem abstellen manchmal plötzlich gar nicht mehr und nach ein paar Versuchen wieder einwandfrei.

Dadurch dass ich die 100 Ohm zwischen o/y und Masse jetzt einfach nahe am Stecker der CDI dauerhaft verbunden hab, hab ich einfach nur "quick&dirty" diese Schutzfunktion überbrückt anstatt alles aufzudröseln und das gammlige Kabel zu ersetzen.
Das gleiche brauchts natürlich auch wenn man wie im Beitrag aus dem Ami-Forum vor hat ein anderes Zündschloss zu verbauen dass diese Schalterstellung nicht besitzt.
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DR_Jörg (17 Jun 2024 21:15)
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Re: gelegentliche Startprobleme SP46

#28 

Beitrag von suziQ »

Jetzt ist es logisch , danke für die ausführliche Info
Manchmal kommt man halt nicht so einfach dahinter wie es funktioniert, weil man das Innenleben der Bauteile nicht in Erfahrung bringen kann. Jedenfalls habe ich es nicht geschafft
Allzeit gute Fahrt und Spass mit der Guten
Lothar
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