Schraube abgerissen M6 von Kupplungsgehäusedeckel

[dodderer]

Moin
Wollte so nebenbei nochmal die Kupplung am Austauschmotor wechseln, da ist beim aufschrauben ein Schraubenkopf abgerissen.
Die hatte sicherlich schon nen gewaltigen Knacks, da ich dafür keine Kraft aufwenden musste. Zum Glück direkt hinter dem Kopf, so dass da noch Gewinde dran ist. Habe dann 2 Muttern drauf gedreht und gekontert, der Schraubenrest kam nicht raus, das Ding sitz da bombenfest drin. Werde also nen M7er Gewindebohrer und entsprechende Schraube besorgen, dann das Motorgehäuse gut erwärmen und schauen ob ich den Rest da raus bekomme. Und dann halt gleich versuchen mit M7 zu reparieren. Ist halt ne doofe Stelle, direkt vor der Befestigung des Kupplungsgegenhalters. Da ist ein Ölkanal dahinter, dass sifft, wenn das nicht fest ist.
Frage nun: Hat jemand noch ne andere Idee als die Thermomethode?

[Sonnenlord]

Hallo

Vielleicht wäre der linksausdreher was für Dich

https://m.youtube.com/watch?v=5wIYEd693Ik

[Gelöschter User]

Eigentlich nur Geduld und Spucke zu Wärmebehandlung. Ferex oder sonst ein Kriechöl das schön diffundiert. Immer wieder mal mit einem Hämmerchen ein paar Schläge. Immer wieder die Prozedur versuchen.
Oder!
Eine Bohrhülse anfertigen wäre auch ein weiterer Versuch ! Stellt sicher das dein Bohrer ins Zentrum geht und nicht verläuft. Dann ein Linksgewinde reinschneiden und ausdrehen den Stumpen

Wobei der Effekt der gleiche ist wie mit gekonterten Muttern. Einzig, du kannst das Loch zum Kernloch aufbohren

[dodderer]

Das wäre die nächste Eskalationsstufe. Zuerst würde ich lieber nicht bohren müssen. Auch habe ich schon gute HAZET Ausdreher abgerissen, un dann ist definitiv Schicht im Schacht

[Bigfoot]

Wärme ist immer gut, ich hatte auch schon Erfolg mit Wärme und anschließend schneller Abkühlung (d.h gut heiß machen, dann mit Wasser abschrecken)
Ist erkennbar warum das Ding festsitzt? Gammel oder evtl schräg eingedreht?
Vorher ausgiebig, am besten mehrfach über einige Tage mit WD40 einweichen, ggfs auch mal nen Tropfen Motoröl mit drauf geben (WD40 kriecht nur, schmiert aber schlecht), da der Kopf schon ab ist sollte das einigermaßen gut ins Gewinde ziehen können.

Bohren würd ich nur wenn sichs absolut nicht vermeiden lässt. Linksausdreher würd ich persönlich nicht nehmen wollen, wenn zwei gekonterte Muttern den Rest nicht ausdrehen können schafft der das auch nicht und ein abgebrochenes Stück Hartmetall im Schraubenrest macht das ganze dann zum ernsthaften Problem.

Wenn der Rest dann draußen ist würde ich da statt aufbohren auf M7 ein Helicoil oder noch besser TimeSert einsetzen, damit ist das Gewinde anschließend fast noch stabiler als original und an der Stelle ist ja eh nicht viel "Fleisch" drum.

Viel Erfolg

[dodderer]

Wie schon gesagt, Ausdreher ist eigentlich keine Option. Wenn wie hier Gewinde raus steht nehme ich immer eine lange Mutter zum zentrieren. Mit Kernlochdurchmesser auf die begradigte Oberfläche einen Zentrierpunkt gesetzt, dann ausgebohrt. Gewindehülse kommt nach M7. Da kann man dann noch mal etwas aufbohren, wenn es mit 7 nicht hält.

[kermit]

Mutter aufschweißen?

[dodderer]

Ist auch nicht haltbarer als die gekonterten Muttern. Und die Schweisserei schwächt noch das Material von der Schraube. Wäre eine Option, wenn man nicht 2 Muttern drauf bekommen würde.
Ich habe keine Ahnung warum das Ding da so fest drin sitzt. Die Schraube ist gerade, aber bewegt sich keinen 10tel mm. Denke, dass die eventuell zu lang war und anschlägt?

[kermit]

Mit dem Schweißen bringt halt Ausdehnen und wieder Schrumpfen. Hat bei mir zuletzt an nem abgerissenen AGR Stehbolzen funktioniert, bei dem ich fast aufgeben hätte.
Aber viele Wege führen nach Rom.
Viel Erfolg!

[dodderer]

Das mit dem Schrumpfen ist definitiv ein Vorteil.

[m.w.]

Dumme Frage; da steht noch ein Bolzenrest über?
Es gibt linksausdreher für bolzen , inbusschrauben.
Die Dinger sehen sus wie Nüsse,haben innen aber konische schneiden, die sich in den Bolzen beißen.
Also bevor du mit dem Bohrer da ein ovales M10 loch mit Hartmetall linksausdreherstumpf bastelst...

[Ulf]

Mit dem Aufschweißen hab ich einen abgerissenen Stehbolzen für den Auspuffkrümmer aus dem Zylinderkopf meiner DR geholt.
Der Rest war zu kurz für Kontermuttern.
Beim Standrohr eines anderen Moppeds auch so gemacht.
Die Sache ist aus meiner Sicht die, dass sich verzinkte Schrauben und Aluminium nicht wirklich gut vertragen.
Besonders wenn Feuchtigkeit dazu kommt. Da hatte ichs öfter, dass sich Schrauben erst mit hohem Moment lösten,
es stieg eine graue Wolke auf, die dazu noch übelst roch. Das sind wohl irgendwelche Salzkristalle die sich bilden.
An den Schraubenschäften hing so weiß grau bläuliches Zeug. Krümelig, hart, scharfkantig.
Ich vermute, das dieses Korrosionszeug die Gewinde blockiert. Nach der Wärmebehandlung durch MIG-Schweißen
Ließen sich die Reste gut ausdrehen. Von daher bin ich dafür.
Meine Bilder, meine Ex...

[dodderer]

Ich werde heute erstmal Mopped fahren, es gibt ja Alternativen zur DR
Morgen dann erstmal zentrieren und ein Kernloch bohren, für alle Fälle. Dann die Muttern drauf, mit Gasflamme heiß machen und testen. Wenn es nicht funzt ist WIG ist eine gute Alternative zum MAG, man kann es kontrollierter schweißen. Vor allem weil ich am MAG nur nen 25er Brenner habe, der ist ein wenig Gr0ß für so Kleinzeug. WIG bin ich da besser ausgerüstet. Wenn es dann so geht ist fein, wenn nicht muß eben die Bohrmaschine ran

[der-bayer]

Servus,
wenn du gar nix machst, den Schraubenrest abschleifst und ignorierst.
Dichtmasse sparsam auf die Dichtung und vielleicht ist es dicht.
Gruß, Loisl.

[dodderer]

Ne, schon versucht. Ist dann bald 10cm ohne Schraube, und direkt dahinter ist ein Ölkanal. Da kommt im Standgas schon nach 3 Min. ein wenig raus, da will ich erst gar nicht mit 5000rpm und hohem Öldruck sehen was passiert