Dennis hat geschrieben:Hi,
@spezi266: Bitte solche Texte verlinken, nie kopieren. Bitte die Forumsregeln beachten.
Gruß
Dennis
@Dennis,
habe jetzt nur den Link eingefügt. Der Text ist auch für Laien einfach verständlich, deshalb habe ich mich auf diese Quelle bezogen.
Heute gibts ja eine Vielzahl von Ölen mit den verschiedensten Additiven. Da kann man schon mal den Durchblick verlieren.
Markenbezogene Freigaben kommen manchmal als Geschäftemacherei noch dazu.
Die Preise sind bei den verschiedenen Händlern auch sehr unterschiedlich.
Selbsterfahrung mit Motorölen:
So Anfang bis Mitte der 80er hatte ich eine Kawa GPZ1100 (die letzte mit den zwei Federbeinen hinten),
war damit zweimal am Elefantentreffen (damals noch am Salzburgring in Österr.).
Vor der Fahrt zum Treffen, ich glaub es es war 1984, füllte ich das damals neue Synthetik Mobil SHC, in mein Moped.
Soweit so gut, netten Abend und teilweise die Nacht mit den Kollegen am Ring verbracht.
Am nächsten Morgen hatte es -15C, das frostgebeulte Zelt in den Sack gewurstelt, aufgepackt, und dann gings zur Starterei.
Standgaserhöhung gezogen, (die 82er 1100er GPZ war die erste mit Mikuni-Einspritzung, DFI genannt wegen dem Drosselklappensensor, ohne Luftmengensensor mit Stauklappe, wie vorher die Ausrüstung von Bosch, die Standgaserhöhung sah zwar wie ein Choke-Hebel aus, liftete aber nur die Steuerklappen ein wenig, fettes Gemisch musste das Steuersystem zur Verfügung stellen [Motortemp.-Sensor]),
Kupplung gezogen, Druck auf den Startknopf, und die Gurke lief sofort anstandslos. Kein Klappern der Tassenstössel, kein ungewöhnliches Schepper- oder Klickergeräusch. Der Motor lief einfach wie nach einem Frühmorgenstart an der Cote dAzur im Sommer.
Rundherum gab es aber schon einiges an Chaos. Kaum war ein Moped angesprungen, gesellten sich gleich mehrere Kollegen mit Starterkabel dazu. Trotz Fremdenergiezufuhr drehten viele Motoren recht unwillig, und brauchten viele Versuche bis zum ersten Spucken. Von den armen XT500 Treibern will ich gar nicht berichten. So ein Moped mit Kickstarter anzuwerfen, ist bei diesen Temperaturen eine unglaubliche Herausforderung gewesen. Manche suchten erschöpft von unzähligen Startversuchen die Kantine auf, und warteten auf wärmere Zeiten. Die Elefantentreiber (Zündapp) machten artgerecht ein kleines Feuer unter dem Motor, bevor sie nach BMW-Art den seitlichen Kickstarter bearbeiteten.
Nette Geschichte, aber nun zum Öl.
Das damals verbreitete und in Motorräder gekippte Öl war ein 20W-40, das bei diesen Temperaturen natürlich honigzäh wurde.
Ich hatte für das SHC fast einen halben Wochenlohn hingeblättert, aber es hat sich ausgezahlt.
Die größte Herausforderung war es das Ringgelände zu verlassen. Überall Eis, und mit den montierten Avon Roadrunner fast kein Grip. Aber Anschieber hat es ja genug gegeben, und so wurde gemeinsam auch dieses Problem gelöst.
Sehr durchfrostet, aber trocken bin ich danach 400km nach Hause gefahren.
Das SHC war zwar nicht für Motorräder entwickelt, hat aber gut funktioniert. Im selben Jahr war ich damit noch in der Türkei unterwegs. Ein Kupplungsrutschen ist mir nie untergekommen.
Noch ein Beitrag zum Kupplungsrutschen:
Yamaha TT600 Erg Chebbi (Merzouga) Okt. 2012
Am Programm stand die Umrundung des Dünenhaufens, Erg Chebbi genannt. Südlich von Merzouga zweigt links eine Piste ab, die zu einem kleinen Tal zwischen Dünen und zugewehten Felsmassiv führt. Dort ist dann Tiefsand angesagt. Viele Geländewagen pflügen sich ihre Bahn durch diese Zufahrt, also ist sie auch dementsprechend verspurt. Ich fuhr damals das erste Mal dort. Gas, A... (Gewicht) nach hinten, die TT pflügt sich durch, zweiter Gang, alles passt bis so ein Loch kommt (da dürfte mal ein 4WD steckengeblieben sein, und hat sich so 40cm eingegraben, irgendwie ist er wieder rausgekommen und hat das Loch hinterlassen, das nachher von der Natur und Wind wieder mit frischem, weichem Sand gefüllt wird). Patsch, ich liege auf der Schnauze. Das ist ja das wenigste Problem. Moped an Vorder- und Hinterrad vom Loch weggezogen, und wieder aufgestellt. Langsam kommt die Fuhre wieder in Fahrt, ich versuche nach rechts den Spuren auszuweichen, und lande im tiefsten weichen Sand. Bis ich da wieder rausgekommen bin hing natürlich dieser Duft von verqualmten Belägen an meiner Nase. Schlußendlich kommt man wieder auf Hamada-Boden (Steinwüste). Bin dann sehr schonend weiter gefahren, und die Kupplung tat auch wieder ihren Dienst. Auch querfeld über den Hohen Atlas (Alnif-Tinehir), Querverbindung Todra-Daddes, Tizi n Ouano (Agoudal), bis zum Ende der Tour hat sie trotzdem gehalten.
Für die nächste Tour habe ich sie natürlich getauscht. Das Moperl war damals so 17 Jahre alt. Ohne extra Beanspruchung verglasen Beläge auch mit der Zeit, und die Haftung vermindert sich. Motoröl war die Hausmarke vom Louis drinnen, 10W-40 ProCycle.
Die Stahllamellen habe ich wiederverwendet. Auf einer planen Platte (Abrichthobel einer Tischlereimaschine) habe ich sie auf Schleifpapier angerauht, die leicht verfärbten (blau und dünkler gefärbte sollten natürlich ausgetauscht werden, die haben sich oft durch die Hitze verzogen) habe ich anstatt hinten, vorne im Kuppl.-Korb eingebaut. Das wars. Die Kupplung hat ohne rutschen noch fünf weitere Touren gehalten.
Nach Wechsel des Öllieferanten habe ich wie in unsere Leih-XT600E, 20W-50 Castrol Power mineralisch eingefüllt. Bei der letzten Tour war es das 15W-50 H.S. ebenfalls von Castrol, da er das erstgenannte nicht mehr liefern konnte. Bezüglich Kupplung ist mir kein Unterschied aufgefallen, alles hat einwandfrei funktioniert. (Bis auf die aufgequollene Vergasermembrane des Sekundärvergasers an der TT, aber das hat nichts mit dem Motoröl zu tun.)
Nach meiner Erfahrung funktionieren die verschiedensten Ölsorten an unseren Mopeds. Vielleicht im Laufe vieler Kilometer macht sich teureres Öl durch weniger Verschleiß bemerkbar, aber hiezu besser einen Techniker befragen.
Das Öl für meinen Traktor (Mapo 10W-40 Unistou) fülle ich aber trotzdem nicht in meine Motorräder.
LG vom Spezi