
Aber Du baust doch sicher auch lieber Brotweizen als Futterweizen an, oder?
Dafür kann ich keinerlei Beleg finden, bzw. vollkommen verkehrt.38special hat geschrieben: Und - daß man hierzulande noch extrem weit von einer Kapazitätsauslastung in der Landwirtschaft entfernt ist, zeigen ja die Jahrelang erzeugten Getreideberge (Butterberge, Milchseen usw.). Unterm Strich könnten wir den gesamten Ottokraftstoff in Deutschland problemlos auf den deutschen Ackerflächen erzeugen. Und das noch dazu nachhaltig.
Es ist vollkommen sinnlos Weizen nach Afrika zu bringen.38special hat geschrieben: Und wegen der Hungerproblematik im Süden Afrikas muß man wohl auch keine Gewissenskonflikte erleiden; klar wäre es schön, wenn wir den erzeugten Weizen dort hinbringen könnten. Definitiv besser als Kraftstoff zu produzieren. Aber - leider fahren irgendwie zu wenig Schiffe mit Weizen nach Afrika? Wenn man das machen möchte, ist das jederzeit möglich. Es geht ja alles zusammen: Hungerhilfe, heimische Lebensmittel und Ethanolproduktion. Das beißt sich an keiner Stelle. Also Tank UND Teller. Nur irgendwie findet sich niemand, der Schiffe mit Weizen nach Afrika schickt. Das ist doch die Sauerei. Alle Diskussion über die Vermarktung von Weizen ist doch blanke Scheinheiligkeit. Vor allem in einem Land, in dem pro erwachsenem Menschen im Jahr über 100kg (!!) Lebensmittel einfach weggeschmissen werden.
systemer hat geschrieben: ...bzw. vollkommen verkehrt...
Wenn Du Dich schon lange mit dem Thema beschäftigt hast, frage ich mich nur warum Du schon bei den einfachsten Zusammenhängen falsche Schlüsse ziehst?
Das ist nicht ganz richtig: Ethanol ist deutlich polarer als die KWS im "normalen" Sprit. Somit löst Ethanol auch andere Substanzen an.38special hat geschrieben: daß Ethanol technisch betrachtet weit weniger aggressiv ist als mineralischer Kraftstoff
Deine Brachflächen, existieren praktisch nicht. Gem. Umweltbundesamt stehen z.B für Niedersachsen noch theoretisch 1,6% Brachfläche zur Verfügung, also nichts. In die vereinfachten Berechnung werden einfach Militärbrachen, Straßenrandstreifen, Industriebrachen, etc. einbezogen. Gibt tolle Zahlen, wenn man Bürger für blöd verkaufen möchte. Die großen Brachflächen (z.B. die alten russischen Militäranlagen) in MeckPomm mögen als Naturschutzgebiet taugen, sicher nicht als Ackerfläche.38special hat geschrieben: Die Rechnung ist doch sehr einfach:
2013 werden in D ca. 17,25 Mio to rein mineralischer Ottokraftstoff abgesetzt zzgl ca. 1,2 Mio to Ethanol (incl. ETBE Anteil 47%)
ergo müssten noch die 17,25 Mio to OK (brennwert- und effizienzbereinigt) durch ca. 21,5 Mio to Ethanol ersetzt werden.
1,2 Mio to E werden mit ca. 240.000 ha hergestellt => also je Mio to Ethanol 200.000 ha.
Ergo - Flächenverbrauch für insgesamt 22,7 Mio. to Ethanol (1,2 + 21,5) = 22,7 Mio to / 66.666ha = gut 1,5 Mio ha. Und das entspricht etwa 12,7% der gesamten Ackerfläche in D bzw. 9% der gesamten lswl. Nutzfläche. So sieht die Rechnung nämlich in Wahrheit aus.
So eine platte Aussage finde ich doch ziemlich unverschämt. Ich könnte Dich jetzt genauso persönlich angreifen und "der falschen Schlüsse" beschuldigen. Von wegen "es gibt keine Brachflächen mehr"ist ja interessant...
SK hat geschrieben:Juhu, ein Chemie-Fred!!!
OK, hier mein Konter: Anders als Wasser (man bedenke hier zusätzlich das übliche Vorkommen von Ionen) vereint Ethanol die "bösen" Eigenschaften von polaren und unpolaren Lösemitteln.
Zugegeben muß man da schon genau hinschauen und tief in die Materie einsteigen. Die "Widmung" der lwsl. Fläche ist natürlich in der Bodenerhebung - gelinde gesagt - "irreführend". Da werden 5 Mio. ha (!) als "Wiesen und Weiden"genannt. Das ist in Wahrheit zu einem großen Teil stillgelegtes Ackerland. Und weitere 2 Mio. ha werden in der Rubrik "Landwirtschaftlich genutzte Fläche" als "nicht landwsl. genutzte Landwirtschaftsfläche" geführt. Das sind großteils die echten Wiesen/Hutungen, für die eben niemand Weidesubvention beantragt hat. Und natürlich "verbuschte" Wiesen, die sich der Wald wieder zurück holt oder weil weniger ertragreiche Böden von den Landwirten aufgegeben werden. Ja, die "Waldfläche" steigt in Deutschland stark ansystemer hat geschrieben: Deine Brachflächen, existieren praktisch nicht. Gem. Umweltbundesamt stehen z.B für Niedersachsen noch theoretisch 1,6% Brachfläche zur Verfügung
Ja, traue keiner Statistik/Studie, die Du nicht selbst gefälscht hast. " Importe " deswegen, weil z.B. die Werke eines großen deutschen Ethanolherstellers (Crop Energies) vor allem in Belgien, GB, F (und D) stehen. Der deutsche Ethanolbedarf (1,2 Mio to) kann '14 auch schon komplett von diesem Hersteller gedeckt werden (dazu kommen noch Verbio und andere). Die deutsche Beimengung nennt dann die ein oder andere Studie "Import". In Wahrheit decken wir unseren Bedarf selbst. Ethanol für Kraftstoffe muß in der EU den Nachhaltigkeitskritierien entsprechen. Und da sind Importe aus Übersee völliger Unsinn, denn erstens machen die Logistikkosten und Zölle Übersee-Ethanol unrentabel und zweitens ist die Anrechenbarkeit nach der Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung so ungünstig, daß die Mineralölgesellschaften ihre Quoten damit nicht erfüllen können.systemer hat geschrieben: Es werden jetzt schon erhebliche Mengen Ethanol hinzugekauft. Bis 2020 geschätzt zwischen 40 und 60%.
Haha. Das ist ungefähr so als würdest Du Deinen Frisör fragen ob Du einen neuen Haarschnitt brauchst. Die sind " Bock und auch Gärtner" gleichzeitig. Vor allem sind sie für einen Motorradfahrer ohnehin nicht zitierfähig, denn nach deren Vorstellung sind wir sowieso Mörder. Unser Spritverbrauch nur so zum Spaß ist mal gar nicht opportun. Radlfahren oder Zug fahren vielleicht...systemer hat geschrieben: Ich kann das hier nicht so einfach stehen lassen, finde aber auch es ist nicht das richtige Forum, daher empfehle ich mal diese Studie:
http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/ ... schutz.pdf
oder auch:
http://www.focus.de/wissen/klima/tid-21 ... 06532.html
systemer hat geschrieben:Ist schön, dass Dir unsere Umwelt sch..egal ist, Studien der EUtech einfach mal Greenpeace zuschreibst (aber sie nicht widerlegen kannst- OXFAM, WWF, Spiegel, Bundesumweltausschuss, etc. kommen übrigens zum gleichen Ergebnis), Focus für eine Ansammlung von Umweltspinnern hältst, und ansonsten vollkommen unreflektiert Lobbyarbeit für unsere Biospritunternehmen machst. Anscheinend glaubst Du wirklich Motorradfahrern wären alles hirnlose Naturhasser, die man mit viel zusammenhangslosem Zahlenmüll beeindrucken kann. Afrika hast Du dann auch ganz schnell abgehakt (vollkommen Ahnungslos, oder gibt das Material des VDB hier nichts her?) ... Und bei der Fahrt von Biomasse ins Ausland wird kein CO2 produziert??? (nachhaltig?) Unglaublich wie man sich verbiegen kann.
Die Studie scheinst Du aber gar nicht gelesen zu haben - von Mäusen kontra E10 steht dort nichts drin. Es wird im Gegenteil sogar weiter auf Biokraftstoff gesetzt, nur auf sinnvolle Art - wie? Einfach mal durchlesen.
Es wäre zwar definitiv kein Problem, dennoch - darum ging es mir ja nie wirklich. Die Diskussion ist auch zu schwierig für so ein Forum (sieht man ja an der ellenlangen Entwicklung des Threads). Abgesehen davon, daß wir den Ottokraftstoff ja sowieso nie als E100 fahren werden sondern immer in irgendeiner Mischung.Azra3l hat geschrieben:Ohne jetzt alles bis ins Detail gelesen zu haben, muss ich Systemer zustimmen: Wir können nie und nimmer unseren Sprit hier in Dtl selbst anbauen.
Ich selbst habe noch nie E10 getankt, denn für die Fläche (z.b. in Südamerika), die für unseren supertollen Biosprit verwendet wird, sterben Menschen an Hungersnot.