Grobe Späne und Teil vom Kettenglied nach Ölwechsel

[Djure]

Hey,

habe heut den Motor für den jährlichen Ölwechsel warmgefahren und beim Öl ablassen grobe Metallspäne, Gummiteile und ein Seitenteil eines Kettenglieds gefunden.

Habe Lima Deckel abgenommen und Kette kontrolliert, diese ist vollständig. Habe jedoch entdeckt, dass mein Vorbesitzer anscheinend die AGW-Kette schon einmal gerissen hatte. Auf der rechten Seite sind tiefe Riefen im Gehäuse und ein Gewinde war rausgebrochen.

Letztes Jahr sind mir beim Ölwechsel keine größeren Späne oder das Kettenglied aufgefallen, also muss das Teil schon seid über 2 Jahren im Motor auf Wanderschaft sein....

Brauche ein paar Tipps zum weiteren vorgehen. Alles reinigen, AGW-Kette spannen und zurück bauen, dann mit neuem Öl ein wenig fahren und Öl wieder kontrollieren bzw. weitere zurückgebliebene Späne entfernen?

Oder trotz Saisonstart eine größere Motorinspektion durchführen, um die Herkunft der Späne festzustellen. Weiß auch nicht in welchem Zustand Ventile, Kipphebel, Nockenwelle und Steuerkette sind...

Lieben Gruß,
Djure

[uli64]

Servus
...in dem anderen Thread habe ich Dir bereits zu den Kettenrädern was geschrieben!
Hier will ich gerne noch auf die -möglicherweise- vor Dir liegende Aufgabe eingehen:
- Bei dem Befund täte ich den Motor aufmachen, allerdings auch abhängig von der bisherigen Laufleistung und was Du bereit bist in die Dame zu investieren!

- wer weiß was da womöglich noch im Sumpf schwimmt oder am Grunde desselbigen "ruht"...

...spalten oder nicht, das ist hier die Frage...

Denn: wenn man mal anfängt...

Wie 's geht, habe ich in hier https://www.dr-650.de/viewtopic.php?f=15&t=12300 und da https://www.dr-650.de/viewtopic.php?f=10&t=11448 ziehmlich ausfühlich beschrieben...

Gebrauchte Ersatzteile bekommst Du bei Frankie (dem Schlachter... ) ..hab' ich Dir ja aber auch schon verlinkt!

Überlegenswert wäre dabei auch (bei einer großen Revision) ggf. noch das Gehäuse auszutauschen (kann so nur schlecht sagen wie stark Deins beschädigt/wie haltbar es repariert wurde...?)

Gruß, Uli

[hiha]

Schwierig zu beantworten. Vermutlich würde ICH nur den Magneten von anhaftenden Stahlpartikeln reinigen, schaun ob ich sonst noch Teile find, und, wenn man hinsieht, die Steuerkette einer Sichtprüfung unterwerfen... Deckel drauf, Öl rein, und gut sein lassen. Große Inspektion dann im Herbst. Das aber auch nur, wenn was Auffälliges zu bemerken war.

Gruß
Hans

[Djure]

Vielen Dank für die Antworten. Die beiden Links zu den Motor Revisionen sind top, danke

Die Maschine hat mittlerweile 42.000km aufm Tacho.

Habe mich dazu entschieden, den Motor zu überholen und einmal das nötige Geld zu investieren, ich warte schon seid längerem auf das Gefühl, zu wissen, dass der Motor auch mal eine langestrecke so mitmacht

Ich werde nur etwas Hilfe und Fachwissen benötigen, daher würde ich regelmäßig Updates und Fotos hier teilen, ähnlich wie die vorherigen Motorrevisonen.

Gruß,
Djure

[hiha]

Darf ich ehrlich sein? Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass ein ungeöffneter Motor i.A. weitaus langstreckentauglicher ist, als ein neu Aufgebauter, wenn Letzterer ein Erstlingswerk ist...
Wenn Dich der Zustand von Kipphebel und Nockewelle interessiert, dann spechte durch die Einstelldeckel, da sollte man alles sehen was man sehen musst. Die Einstellschrauben kann man präventiv mal tauschen, bevor sie plattgeklopft sind.
Andererseits hat der Vorbesitzer ja schon mal rumgeschraubt. So gesehen ists ja minder schlimm..

Gruß und gutes Gelingen,
Hans

[Djure]

So, es sind wieder ein paar Tage vergangen.

Das Motorrad ist komplett zerlegt und Motor schon zum Teil geöffnet zum Vermessen auf der Werkbank.

Erfreulich ist bis dato, das der rahmen (94er) keinerlei Rost angesetzt hat. Sodass sich das lackieren und instand setzen auch lohnen

Leider habe ich die Maschine anscheinend mit einem schlecht reparierten Motorschaden gekauft gehabt. Dichtungen waren alle zusammengepfuscht und nicht Mal die Schrauben vom Zylinderkopf waren passend. Teilweise sogar zu kurz...

Mal schauen was die nächsten Tage so bringen, freu mich schon auf das Endergebnis... Auch wenn es noch in weiter ferne liegt.

Djure

[Gelöschter User]

Hau rein, das wird schon !

Mal nebenbei, wenn du einen Motor aufbaust der dir lange und gute Dienste erweisen soll und wenn du sowieso schon Geld in die Hand nimmst, dann überleg dir bei den Teilen die nach " es geht noch " aussehen, diese auch zu tausche


Wenn man mal was anfängt, dann ......

Grüße Jörg

[Kolbenklemmer]

Das Problem was ich bei einer Motorrevision sehe ist, dass es oft den Wert einer laufenden DR übersteigt. Sofern man den Motor zum instandsetzen in eine Firma gibt. Aber auch wenn man alles selbst macht kommt mindestens 1000 Euro zusammen. Da wäre die Anschaffung eines Austauschmotors vielleicht sinnvoller. Natürlich in Form einer zweiten DR. Nach dem Motorwechsel hat man genügend Ersatzteile über! Natürlich bleibt die Gefahr, dass der „neue“ Motor nicht ewig hält. Muss jeder für sich entscheiden.

Ein Überholter Motor hat schließlich auch seinen Reiz.

[Aynchel]

ob man das immer nur unter kaufmänischen Gesichtspunkten betrachten sollte ?
ich denke nein
aber das muss jeder für sich wissen

[Kolbenklemmer]

ob man das immer nur unter kaufmänischen Gesichtspunkten betrachten sollte ?
ich denke nein
aber das muss jeder für sich wissen

Natürlich muss man das nicht. Deswegen habe ich ja auch gesagt, dass ein gemachter Motor auch seinen Reiz hat. Wenn alle Fahrzeuge der Welt nur nach Wirtschaftlichkeit umgebaut oder repariert werden würden, gäbe es keine älteren Baujahre mehr. Es ist nur ein möglicher Blickwinkel.

Ich persönlich stehe voll drauf wenn sich jemand die Mühe macht einen defekten Motor zu reparieren und das am besten auch noch genau zu dokumentieren. Neue Teile und neu eingeschliffende Ventile haben etwas magisches!