Was bringt Supermoto??

Das DR-650 Technik Forum
Insekt
Fühlt sich wie zu Hause
Fühlt sich wie zu Hause
Beiträge: 373
Registriert: 01 Nov 2006 00:00

Re: Was bringt Supermoto??

#31 

Beitrag von Insekt »

Salue,

richtig gruselig wird`s wenn der Belag nicht stimmt,
breiter Reifen goße Aufstandsfläche =schneller gerutscht

z.B. SCHNEE, Aquaplaning,

gruss HB :)
XB9SX: : mal wieder keine DR SE ,aber ein Quad
Heiner der öfters hier ist als man denkt!
Benutzeravatar
Ulf
Moderator
Moderator
Beiträge: 1751
Registriert: 01 Feb 2006 00:00
Wohnort: Hahn

Galerie

Re: Was bringt Supermoto??

#32 

Beitrag von Ulf »

Hi,
Man bremst leichter mit dem 17-zöller wegen der Hebelwirkung!
Vergleicht einfach den Raddurchmesser zum Bremsscheibendurchmesser.
Wo ist die Hebelwirkung besser. Bei dem 21 Zoll Rad jedenfalls nicht!
Den Stoppie kriegt man mit beiden Bereifungen hin.
Bei den 17 Zoll brauchts weniger Handkraft.
Vergleich (geschätzt) Halbmesser 17" Rad = ca. 300 mm
21" Rad = ca. 350 mm
Daher benötige ich etwa 15% weniger Handkraft um die gleiche Bremsleistung zu erzielen.
Also: je größer die Bremsscheibe im Verhältnis zum Reifen, desto geringere Handkraft erforderlich.
Deshalb die Aussage Somu bremst besser.
Gruß Ulf, wieder Ritter Wendehals von Zehnprozent
Beta 4.0 = DR auf italienisch
W800 Eisenhaufen
Irgendwas geht immer 8)
machmach
Wird so langsam Admin
Wird so langsam Admin
Beiträge: 702
Registriert: 01 Dez 2005 00:00
Kontaktdaten:

Re: Was bringt Supermoto??

#33 

Beitrag von machmach »

Hi Physiker!

Sag ich doch die ganze Zeit. Nur das heraussuchen der Formeln aus alten Physikbüchern habe ich mir geschenkt.

Der Leistungskurs im Gymmi ist bei mir schon lange verjährt, aber Reste sind noch zwischen den Zähnen beim Lachen sichtbar.
Hochachtungsvoll!
KF
(Vor Diktat verreist.)
Insekt
Fühlt sich wie zu Hause
Fühlt sich wie zu Hause
Beiträge: 373
Registriert: 01 Nov 2006 00:00

Re: Was bringt Supermoto??

#34 

Beitrag von Insekt »

Also: je größer die Bremsscheibe im Verhältnis zum Reifen, desto geringere Handkraft erforderlich

Salue,
dann wäre das ja das Optimum.

Gruss HB :cool:[img][img]http://www.buell.com/common/07/lightnin ... wheels.jpg[/img]
XB9SX: : mal wieder keine DR SE ,aber ein Quad
Heiner der öfters hier ist als man denkt!
Gelöschter User

Re: Was bringt Supermoto??

#35 

Beitrag von Gelöschter User »

Die Bremsleistung wird besser, weil das Rad kleiner wird, und nicht weil es beiter wird.
das hatte ich von vor herein geschrieben...
@Martl: so richtig eben doch noch nich, der Autoreifen liegt auch tangential auf, nur ist ein Autoreifen nicht "U" sondern eher "[]", deshalb liegt da halt viel mehr auf. Das aber nur, damit die Masse des Autos besser auf die Straße verteilt wird. Erstens weil sonst der Auflagedruck ziemlich hoch werden würde, und zweitens weil man so mehr von den Reifen hat. Außerdem weil die Dickeren Reifen in den Kurven stabiler sind, als dünne Reifen. Das mit der Thermischen Belastung spielt nur bei längerer Nutzung eine Rolle. Würdest man ein schmale 17ner Felge vorn einspeichen, und die selben Reifen,gesamt Gewicht... Bremse etc. haben, dan hätte man genau die gleiche Bremsleistung. 1:1.
Benutzeravatar
Ulf
Moderator
Moderator
Beiträge: 1751
Registriert: 01 Feb 2006 00:00
Wohnort: Hahn

Galerie

Re: Was bringt Supermoto??

#36 

Beitrag von Ulf »

@Insekt, yep, deswegen haben die es so gemacht.
Zweiter Vorteil der Konstruktion ist die geringere Masse der Bremsscheiben-Aufnahme.
Das verringert die ungefederte Masse und lässt die Gabel sensibler ansprechen - deshalb auch die hohlgebohrte Achse.

@Machmach, das mit der Physik ist nu auch schon was länger her.
Hatte aber mal einen Kollegen der (mit Dose) Slalomrennen fuhr und auch viel von der Technik weiß.

@All: Das mit der Bremse und den Durchmessern ist noch einfach. Der Einfluss der Reifen ist komplexer.
Auch wenn es etwas OT ist - es wird in diesem Thread so schön diskutiert.

Ein breiter Reifen rollt auf der Strasse nicht so lange aus wie ein schmaler.
Das liegt an der grösseren Kontaktfläche. Diese grössere Fläche des Reifens muss
sich der Form der Strasse anpassen.
Das verlangt mehr Walkarbeit am Gummi als bei der kleineren Kontaktfläche eines schmalen Reifens.
Der breite Reifen wird mit weniger Luftdruck gefahren als der Schmale umd die größer Kontaktfläche zu erreichen.
Der Breitreifen wird sonst ballonförmig und nutzt in der Mitte ab.
Probierts am Auto aus: Pumpt die Vorderreifen mal 4 Bar auf (die halten das) und parkt nur mal ein und aus mit viel lenken.
Das Ding lässt sich wesentlich leichter Lenken. Dann lasst den Druck auf 1 Bar ab und versuchts nochmal.

Damit lässt sich feststellen, dass mehr Auflagefläche mehr Traktion bringt.
Das steht zunächst mal im Gegensatz zur Reibungslehre.
Die sagt für Reibung, dass die Fläche dabei NICHT in die Berechnung eingeht.
(Edit: musste hier korrigieren, µ max. 1 ist ein alter Hut aus der Schule und stimmt net - Danke an Gurudesu)
Das bedeutet: Masse von Ross und Reiter mal Erdanziehung mal Reibfaktor = mögliche Bremskraft.
Z.B. 180 Kg + 80 Kg * 9,81 m/s² * 0,9 = 2296 N.
Das wäre jetzt also die mögliche Brems- und auch Querkraft (wichtich für Kurve).
Tatsächlich geht aber mehr, weil ein Reifen in Abhängigkeit seiner Gummimischung,
Temperatur und Strassenzustand mehr als die 0,9 (Reibwert schlaues Buch µ=0,8-0,9) bringen kann.

Weshalb ein warmgefahrener Reifen mehr bringt als ein kalter.
Gugt mal bei der F1 die schönen Heizdecken an.

Die mehr Fläche bringt hier was, weil der Asphalt durch die Lupe betrachtet ein Gebirge darstellt,
dem sich der Reifen weitgehend anpasst = formschlüssige Verbindung.
Dazu kommt, das ein Reibfaktor grösser 1 erreicht werden kann, weil das warme Gummi klebt.
Dass Anpassen bedingt einen weichen Reifen (bei der Geländefahrt sind eher die
Stollen hart und der Dreck passt sich an, um den Grip zu erzielen
- Extremfall Speedway, Stahlnägel).
Der Reifen darf wiederum nicht zu weich sein, weil er sonst Haftungsverlust durch
Materialablösung haben kann oder das Material nicht mehr krallt sondern das "fließen" beginnt.
Passiert dann, wenn der Reifen zu heiß ist.
Ein harter Reifen baut nicht soviel Grip auf, da er nicht so in die Unebenheiten des
Strassenbelages "greift" und auch nicht kleben mag.
Zuviel Reifendruck bringt verringerten Grip (= weniger Anpassfähigkeit -> weniger Fläche -> weniger verkrall,)!
Besonders giftig bei Regen, wenn es mit der Reibung eh in den Keller geht,
Reibfaktor geht bei Nässe zurück Richtung 0,4 !
Nach obigem Beispiel bleiben dann noch 1020 N die ich als Brems- oder Querkraft nutzen kann.
Zu wenig Druck bringts auch net, der Reifen wird zu schwammig (in Kurven zu bemerken).

Das geht ins Bremsen ein, weil ein Reifen mit besserem Grip erst bei höherer Bremskraft blockiert.
Ich habe wenig Lust mit blockierendem Vorderreifen zu bremsen - das wird dann ziemlich unkontrolliert....
(deswegen hab ich noch den zu ollen, 500 km gefahrenen Trailwing zu verschenken).

Reifengrösse und Gelände, Zum Abrollen über Hindernisse benötige ich erstmal eher Durchmesser als Breite.
Beispiel: Fünfmarkstück (kennt ihr sicher noch) rollt gegen Ziegelstein.
Um den zu überwinden, nutzt die ganze Energie der Linearbewegung nix.
Das Ding muß erst senkrecht hoch und dann geht's weiter (Rotationsenergie mal aussen vor gelassen).
Jetzt der 21" Reifen. Der muß nur im allerersten Moment des Auflaufens steil hoch und
beschreibt beim weiteren Hochrollen eine schnell flacher werdende Kurve.
Vereinfacht kann man sich eine Schräge denken, bei der ein guter Teil der zuvor waagerechten
Bewegung in Energie zum Höhengewinn umgesetzt werden kann.
Deswegen: Je mehr Durchmesser, desto einfacher übers Hindernis.
Das dachten sich vor allem die Jungs von Honda und setzten bei der alten XL ein 23" Vorderrad ein.
Die Breite will man haben, um nicht im schlammigen Acker oder im Sand zu versinken.
Um hier mehr Fläche und wenig Flächenpressung zu erreichen, fährt man auch mit weniger Druck.

Rotationsenergie: wenn das 17" und 21" Rad gleich schwer sind,
enthält das 17 " Rad bei gleicher Fahrgeschwindigkeit mehr Rotationsenergie, weil die Winkelgeschwindigkeit höher ist.
Damit läuft das 17" besser geradeaus und gleicht damit zumindest teilweise den steileren Lenkkopfwinkel aus.
Die Fuhre wäre sonst noch kippeliger.
Beim Bremsen muß jedoch mehr Bewegungsenergie in Wärme umgesetzt werden.
Das wirkt dem eigentlich günstigeren Hebelverhältnis etwas engegen.

Wenn ihr das jetzt alles gelesen habt und glaubt, seid ihr selber schuld.
Gruß Ulf, wieder Ritter Wendehals von Zehnprozent
Beta 4.0 = DR auf italienisch
W800 Eisenhaufen
Irgendwas geht immer 8)
guru-desu
Kennt sich schon aus
Kennt sich schon aus
Beiträge: 119
Registriert: 01 Apr 2006 00:00
Wohnort: Ingolstadt

Re: Was bringt Supermoto??

#37 

Beitrag von guru-desu »

@ ulf
du hast geschrieben der reibungskoeffizient µ kann höchstens 1 sein
da muss ich dir widersprechen
der kann gehen bis zu 1,5 für verschiedene metalle die aufeinander bewegt werden
hab ich dieses semester in werkstoffkunde gelernt^^

ich weiß des is total irrelevant für uns aber sorry des musste sein

nix für ungut :P
Zur Zeit in Kanada; Jungs hier is geil, da halt ichs aus!!!
guru-desu
Kennt sich schon aus
Kennt sich schon aus
Beiträge: 119
Registriert: 01 Apr 2006 00:00
Wohnort: Ingolstadt

Re: Was bringt Supermoto??

#38 

Beitrag von guru-desu »

sorry ich hätts ganz lesen solln^^
:rolleyes:
Zur Zeit in Kanada; Jungs hier is geil, da halt ichs aus!!!
Insekt
Fühlt sich wie zu Hause
Fühlt sich wie zu Hause
Beiträge: 373
Registriert: 01 Nov 2006 00:00

Re: Was bringt Supermoto??

#39 

Beitrag von Insekt »

Salue,

da ich im letzten Urlaub mit plattem Reifen
30 km mit Beifahrer fahren musste,kann ich nur zustimmen
DIE FUHRE IST SCHLECHT ZU FAHREN UND LENKEN.

gruss HB :D
XB9SX: : mal wieder keine DR SE ,aber ein Quad
Heiner der öfters hier ist als man denkt!
elric
Lernt noch alles kennen
Lernt noch alles kennen
Beiträge: 13
Registriert: 01 Aug 2002 00:00

Galerie

Re: Was bringt Supermoto??

#40 

Beitrag von elric »

Hi,
finde ich ja interessant, was ich da für Reaktionen ausgelöst habe.
Ich bin natürlich davon ausgegangen, das ausreichend Bremsleistung durch die Bremse selbst vorhanden ist.
Also meine Erfahrung mit meiner DR (SP41, Stahlflexbremsleitung) war,
das zumindest beim Pässebrennen, also Geschwindigkeiten im 2stelligen Bereich, der Vorderreifen die Schwachstelle war (ME33 oder ME99? jedenfalls ein reiner Straßenreifen).

Zu der Diskussion über die Reifenbreite: Warum glaubt Ihr wohl, werden die Reifen bei zunehmenender Leistung immer breiter? Weils gut ausschaut? Oder weil der Reifen einfach mehr Kraft übertragen kann?
Erklärung dazu siehe Ulf.
Oder praktischer Versuch: Baut mal an eine Sumo mit ner vernünftigen Bremsanlage! einen Reifen mit 90er Breite und dann bremst mal ordentlich.

Wenn die Bremsanlage natürlich die durch den Reifen mögliche Bremsleistung gar nicht zur Verfügung stellt . . .
Die Sumo bremst (von der Leistung der Bremse her gesehen) besser, weil normalerweise größere Bremsscheibe und bessere Bremsanlage.

Und die Handlichkeit nimmt mit zunehmender Reifenbreite definitiv ab, vorrausgesetzt natürlich, das alle anderen Einflussgrößen (wie zB. Durchmesser, Reifentyp inkl. Kontur) gleich bleiben.
Ich habe ja auch geschrieben, das bei Umrüsten von 21/17 auf 17 Zoll ein Effekt Richtung Handlichkeit aufgrund der geänderten Geometrie auftritt.
Schön finde ich, das niemand bezweifelt hat, das bei gleicher Kurvengeschwindigkeit ein breiterer Reifen ein größere Schräglage benötigt (hat ja auch irgendwie mit Handlichkeit zu tun). Dazu war schon mal ein Artikel in der Motorrad mit den physikalischen Erklärungen dazu.

Viel Spaß weiterhin,
Rainer

PS an Insekt: bei platten Reifen ausreichend schnell fahren, dann dehnt sich der durch die Zentrifugalkraft aus. Ist von mir so getestet, funktioniert wirklich. Ok, vielleicht nicht mit Beifahrer und/oder viel Gepäck zu empfehlen ;-) Und keinesfalls für Kurven. Für Unfälle übernehme ich aber keine Haftung.
Gib GAAAAAAAAAASSSSSSSS
Rainer
Insekt
Fühlt sich wie zu Hause
Fühlt sich wie zu Hause
Beiträge: 373
Registriert: 01 Nov 2006 00:00

Re: Was bringt Supermoto??

#41 

Beitrag von Insekt »

Salue Rainer,
nach den 30 km hatte ich alle möglichen Fahrzustände ausgelotet,(war im Gebirge Pyrenäen,nur Kurven)
trotzdem war ich froh als mir ein Biker mit Pannenspray
geholfen hat. NIE MEHR OHNE! ;)

gruss HB :cool:
XB9SX: : mal wieder keine DR SE ,aber ein Quad
Heiner der öfters hier ist als man denkt!
Antworten