Tieferlegung über Feder?

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/root
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Tieferlegung über Feder?

#1 

Beitrag von /root »

 Themenstarter

Grüß euch!

Ich habe meine DR SP46 damal OHNE originalem Federbein gekauft (nicht darauf geachtet). Staddessen ist ein "White Power" drin. Damit ist sie gar hoch. Da mein Vater nun die DR reiten will, muss die hinten niederer werden.

Ich habe nun das Whitepower so runtergeschraubt (Feder weicher gedreht), dass sie beim Draufsitzen, mit seinem Gewicht, "gerade richtig" einfedert, und beim Fahren keine Schaukelei entsteht. Vor dem Draufsitzen steht sie logischerweise in voller Höhe da. Und wenn ich ihm beim Aufsteigen so zusehe, seh ich ihn schon mitsamt der Fuhre daliegen ;)

Die eltichen Threads zum "Tieferlegen" habe ich gelesen, finde aber die Tiferlegungskits nirgends.

Daher meine Frage ob ich auf das Whitepower, unter Verlust von Federweg (was okay ist), eine kürzere Feder draufmachen kann, damit die DR tiefer wird?

Danke !


lg Georg
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LukasM
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#2 

Beitrag von LukasM »

Hat das WP Federbein an der unteren Aufnahme 2 Schraubenlöcher? Wenn man es das obere der beiden nimmt und das Federbein somit praktisch kürzer macht, sinkt das Heck dementsprechend ab.

Als Alternative könnte man auch längere Zugstreben verwenden.
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/root
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#3 

Beitrag von /root »

 Themenstarter

LukasM hat geschrieben:Hat das WP Federbein an der unteren Aufnahme 2 Schraubenlöcher? Wenn man es das obere der beiden nimmt und das Federbein somit praktisch kürzer macht, sinkt das Heck dementsprechend ab.

Als Alternative könnte man auch längere Zugstreben verwenden.
Nein, 2 Löcher hat es leider nicht. Ja solche längeren Zugstreben meinte ich, kann man die noch irgendwo kaufen?
Das wäre mir lieber wie der Federtausch ....
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Greenrun
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#4 

Beitrag von Greenrun »

Hallo root,

ich habe noch zwei längere Zugstreben unbenutzt übrig.

Hatte eine SE 46 mittels Umstellung des Originalen Federbeins tiefergelegt und zusätzlich noch die Zugstreben eingebaut. Beides miteinander war dann doch zu niedrig. So habe ich die Zugstreben wieder ausgebaut. Wurden also im Fahrbetrieb nicht benutzt, nur ein und wieder ausgebaut. Wirklich einfach einzubauen, 20 Minuten und fertig.

Falls du Interesse hast, dann schick mir ne PN.

Du gewinnst mit den Zugstreben mindestens 4 cm, so könntest du dein Federbein auch wieder etwas härter stellen, wenn erforderlich.

Gruß

Dirk
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#5 

Beitrag von Helsche »

Mit der Federvorspannung kann man eine lineare Feder nicht härter oder weicher stellen!
Die Federvorspannung ist lediglich dazu da, den Negativfederweg an die jeweilige Beladungsituation anzupassen.

Die Höhe kann man also nur über andere Umlenkstreben oder bei der SE zusätzlich über die Änderung am Federbein KORREKT einstellen.

Dann aber auch vorne Tieferlegen! Du braucht kein "besseres" WP-Nachrüstfederbein, wenn du dir die ganze Fahrwerksgeometrie verhunzst!

Kannst die Gabelholme 2-3 cm nach oben durch die Klemmung durchschieben. Bei der SE kann man die Gabel zusätzlich noch 4cm tiefer legen. Muss man die Holme ausbauen und die Innereien umstecken.
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#6 

Beitrag von /root »

 Themenstarter

Helsche hat geschrieben:Mit der Federvorspannung kann man eine lineare Feder nicht härter oder weicher stellen!
Die Federvorspannung ist lediglich dazu da, den Negativfederweg an die jeweilige Beladungsituation anzupassen.
Das mit dem Negativfederweg ist natürlich richtig!
TROTZDEM wird die Feder (somit auch die Maschine) "weicher" wenn man sie zB. über Ideal-Negativfederweg hinaus entspannt (weniger vorspannt) woher käme denn sonst die Schauklerei? Auch eine lineare Feder federt progressiv (am Anfang weniger - am Ende Stärker) sonst wäre ja eine Vorspannung nicht nötig -ja nicht möglich, weil sie auch vorgespannt "gleich viel" federt.

Dass das kein geeigneter Weg ist, ein Motorrad tiefer zu legen, ist klar.
Helsche hat geschrieben: Dann aber auch vorne Tieferlegen! Du braucht kein "besseres" WP-Nachrüstfederbein, wenn du dir die ganze Fahrwerksgeometrie verhunzst!
Mal sehen, für meinen alten Herren würde eine Verhunzung in Richtung "chopperlike" vllt gar nicht so daneben sein. Es ist nicht so seine Art Spitzkehren mit quietschendem Hinterrad zu mehmen ;) . Ich selbst habe mit der schmalen Reifen-Dimension alle Hände voll zu tun die DR von der Kurven-Inneseite wegzuhalten...

Ich werde mir mal die Umlenkstreben die mir "Greenrun" angeboten hat einbauen. Dann mal Probefahren und dann evlt auch noch die Rohre durchstecken
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#7 

Beitrag von Helsche »

/root hat geschrieben: TROTZDEM wird die Feder (somit auch die Maschine) "weicher" wenn man sie zB. über Ideal-Negativfederweg hinaus entspannt (weniger vorspannt) woher käme denn sonst die Schauklerei? Auch eine lineare Feder federt progressiv (am Anfang weniger - am Ende Stärker) sonst wäre ja eine Vorspannung nicht nötig -ja nicht möglich, weil sie auch vorgespannt "gleich viel" federt.

Mit der Federvorspannung verstellst du nur das Verhältnis von bereits eingefedertem Federweg zu noch verfügbarem Federweg! (Anpassung an den Beladungszustand)

Eine Pogression wird hier, wenn überhaupt, durch die Geometrie der Umlenkhebel erreicht, d. h. wenn du das Heck runterleierst, müsste die Federung dann ja eigentlich härter werden. (Durchschlagschutz)

Sicher weicht die Kennlinie einer linearen Feder vor allem im Endbereich von der gewünschten/angegebenen Federrate ab. Ich denke jedoch nicht, dass du in diesen Bereich am Mopped vordringst. Und wenn, dann zumindest erst bei voller Kompression, und nicht bei der Einstellung des Grundzustands.

Die Schaukelei kommt übrigens von der Dämpfung. Die Federrate bestimmt nur, wie weit das Rad bei einer gegebenen Belastung einfedert.
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#8 

Beitrag von /root »

 Themenstarter

Helsche hat geschrieben: Mit der Federvorspannung verstellst du nur das Verhältnis von bereits eingefedertem Federweg zu noch verfügbarem Federweg! (Anpassung an den Beladungszustand) ....
Das kling schlüssig.
Helsche hat geschrieben: Eine Pogression wird hier, wenn überhaupt, durch die Geometrie der Umlenkhebel erreicht, d. h. wenn du das Heck runterleierst, müsste die Federung dann ja eigentlich härter werden. (Durchschlagschutz)
Wenn du mit "runterleiern" nun runterschrauben meinst, dann sehe ich 2 Möglichkeiten:

- Feder stärker vorspannen = Fahrzeug ist grundsätzlich niedriger (wobei man so wahrscheinlich so weit drehen muss, dass die Federerung kaum noch Ansprechen wird)

- Feder weniger vorspannen (meine Variante) = Fahrzeug bleibt gleich hoch, jedoch beim Draufsetzen federt sie stärker ein.
Helsche hat geschrieben: Die Schaukelei kommt übrigens von der Dämpfung.
Das nehme ich so zur Kenntnis (verstehen tu ich es nicht ) :lol:
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#9 

Beitrag von Helsche »

Grundsätzlich veränderst du die Federvorspannung durch das Drehen der Mutter gar nicht... (ist vielleicht n Formulierungsproblem)

Nimm mal an das Mopped steht unbeladen da. Jetzt kannst du das Heck durch runterschrauben der Mutter (befindet sich ja auf der Feder) anheben. Du verringerst den Negativfederweg, im Maximalfall bis Negativfderweg = 0. Im Sprachgebrauch "Federvorspannung erhöhen".

Wenn du nun die Mutter ganz nach oben schraubst, d. h. die Feder "entspannst", senkt sich dein Heck, im Maximalfall soweit, dass du nicht weiter einfedern kannst, sondern nur noch Negativfederweg hast.

Da das Gewicht des Motorrades sich die gesamte Zeit aber nicht geändert hat, war die Spannung der Feder die ganze Zeit gleich...

Ergo: "Federvorspannung" = "Federbasis ändern" >>> Verhältnis Negativfederweg zu Federweg ändern



Wenn deine Federung nun einfedert (z.B. du springst über einen kleinen Hügel und landest wieder), versucht die Feder das Hinterrad wieder runter zu drücken. Wenn man nur die Feder ohne Dämpfung hätte, würde die Schwinge unentwegt hoch und runter schwingen. Die Verringerung dieser Amplitude (der Schaukelei) wird durch die Dämpfung bewirkt.

Ist diese zu schwach, schaukelt die Kiste nach einer Bodenwelle.
Ist sie zu stark, dann ist die Federung zu Träge und die Kiste "hoppelt".

Unterschieden wird dabei noch in Zugstufe (ausfedern) und Druckstufe (einfedern) und Highspeed- und Lowspeed-Bereich...

:?
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#10 

Beitrag von /root »

 Themenstarter

Helsche hat geschrieben: ....

Da das Gewicht des Motorrades sich die gesamte Zeit aber nicht geändert hat, war die Spannung der Feder die ganze Zeit gleich...

Ergo: "Federvorspannung" = "Federbasis ändern" >>> Verhältnis Negativfederweg zu Federweg ändern
http://de.wikipedia.org/wiki/Hookesches_Gesetz

Wenn bei der Feder eine - Zitat: "Elastische Verformung annähernd proportional zur einwirkenden Belastung" = linear, vorliegt. Dann hast du sicher recht. :wink:


Danke für deine Ausführungen !
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