DID VX Kette und Schwinge ausbauen

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FFH
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DID VX Kette und Schwinge ausbauen

#1 

Beitrag von FFH »

 Themenstarter

Hallo,

bei meiner SP43B ist in Kürze wohl die Kette fällig: unter der Ritzelabdeckung habe ich im klebrigen Kettenfett ein paar kleine O-Ringe gefunden, die wohl aus der Kette stammen. Ich kann natürlich nicht sagen, ob aus der aktuell montierten oder der davor (Gebrauchtkauf). Die montierte ist jedenfalls nicht mehr die originale, da sie ein Clipschloss hat.

Jetzt gibt es eine ganze Reihe Ketten auf dem Markt, die sich neben den unterschiedlichen Herstellern in Zugfestigkeit und Art der Abdichtung unterscheiden. Und dann noch, ob sie als Endloskette oder als offene mit Nietschloss bzw. Clipschloss ausgeführt sind. Über die Suche habe ich schon herausbekommen, dass auf "Frauennamen" lautende Kettenmarken keinen besonders guten Ruf genießen.

Stefan Heßler argumentiert hier, dass (natürlich neben der Kettenpflege) die Zugfestigkeit wesentlich für die Lebensdauer der Kette ist. Nun gibt aber DID für ihre Ketten zwei verschiedene Werte an, nämlich Zugfestigkeit und einen Laufleistungsindex:

Bild

Und da liegt die Laufleistung der neuen X-Ring-Kette 520VX höher als bei der alten O-Ring Kette 520V, aber auch höher als bei der zugfesteren 520VM. Die Kräfte, die an der Kette wirken sind bei der 46PS DR ja schon ein wenig andere als bei einem Supersportler, daher frage ich mich, ob die VX Kette nicht vielleicht auch reichen würde.

Hat mit der VX-Kette jemand Erfahrungen?

Meine zweite Frage wäre noch die nach dem Verschluss. Auch hier habe ich über die Suche erfahren, dass die Meinungen wohl auseinandergehen. Viele haben bislang keine negativen Erfahrungen mit Clipschlössern gemacht, auf den Webseiten der großen Zubehörhändler finden sich allerdings folgende Aussagen:
Bitte beachten Sie, dass Clip-Schlösser nur für die Fahrt zur Werkstatt bzw. für eine Fahrtgeschwindigkeit von max. 80km/h geeignet sind. Wir empfehlen die Verwendung von Spreizniet-Schlössern. (Louis)
Kettenschloss mit Klammer. Nur für Notfälle geeignet. O-Ring-Kette muss immer dauerhaft mit Nietschloss verschlossen werden. (Hein Gericke)
Da ich auf der anderen Seite aber keinen Vorteil offener Ketten außer dem geringeren Montageaufwand sehe, würde ich gerne abschätzen wie groß der bei der geschlossenen Kette ist. Die Beschreibung im Bucheli ist extrem umständlich, da dort in die Demontagebeschreibung der Schwinge zig andere Arbeiten eingeflochten sind.

Was muss zum Schwingenausbau mindestens gemacht werden, wie lange dauert das und welches (Spezial)werkzeug braucht man ggf.?

Gruß
Florian
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ELVIS
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#2 

Beitrag von ELVIS »

Nimm die Kette die grad im Angebot ist :-)
Oder eben Hesslers Empfehlung, wenn du die Karre wirklich solange behalten willst :-)

Schwinge ausbauen ist kein Drama und ohnehin eine gute Gelegenheit die umlenkhebel etc. mal wieder zu fetten.
Ne entspannte Stunde...

Ich bin aber ein fauler Sack und nehme nur offene Ketten. Mit Clipschloß oder Rödeldraht :-)

Ein guter Kompromiß : Schraub-Kettenschlösser.

Da ich meine ketten und sonstiges Gelumpe aber stets beim Händler vor Ort kaufe und nicht irgendwo "online", kann ich auch hinfahren und nieten lassen, mir ein professionelles Niet-Werkzeug leihen, oder, was ich am liebsten habe :

Ich stelle die Karre hin, einmal TÜV, Öl, Bremsen und Kette bitte...
Am nächsten abend fertig. Kostet vielleicht 70 oder 80 Euro Arbeitslohn...
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#3 

Beitrag von FFH »

 Themenstarter

ELVIS hat geschrieben:Nimm die Kette die grad im Angebot ist. Oder eben Hesslers Empfehlung, wenn du die Karre wirklich solange behalten willst
Naja, die Empfehlung dort ist die ZVM2, die mit Ritzel und Kettenrad zusammen auf rund 175€ kommt. Das "Angebot" ist eine 83€ eBay-Regina. Das ist ne weite Spanne.

Deswegen frage ich nach Erfahrungen mit der VX, weil die preislich dazwischen liegt. Sonst wirds so eine goldfunkelnde VM.
ELVIS hat geschrieben:Schwinge ausbauen ist kein Drama und ohnehin eine gute Gelegenheit die umlenkhebel etc. mal wieder zu fetten. Ne entspannte Stunde...
Gut, in einer Stunde wird man kaum die lange Liste von Dingen abarbeiten, die da so im Bucheli steht. Was also demontierst du alles, was machst du mit dem Bremssattel usw.?

Gruß
Florian
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#4 

Beitrag von ELVIS »

So schlimm isses nicht...
Den Bremssattel ? Lass ich wo er ist. Schwingenachse und Umlenkung lösen gibt genug Platz.
Übrigens gibt es immer wieder gute Kettensätze für weniger Geld bei den großen 3.
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#5 

Beitrag von FFH »

 Themenstarter

Letztlich habe ich jetzt japanische RK520XSO Kette genommen. Das war die X-Ring Kette, die direkt verfügbar war.

Beim Ausbau der Schwinge habe ich festgestellt, dass man nicht zu faul sein sollte: der Bremssattel muss ja eh ab, sonst bekommt man das Rad nicht raus. Ich habe ihn dann mit Draht am hinteren Haltegriff aufgehängt, so dass das Ding samt Bremsleitung nicht im Weg war. Zuerst nahm ich an, dass es reicht, die Mutter am Schwingenzapfen und die Mutter am hinteren Federungshebel zu lösen. Aber man macht das Federbein besser auch noch los, dann lässt sich die Schwinge besser manövrieren.

Ich hab wohl eher 1,5h für die Aktion gebraucht, war aber auch ein Erstlingswerk.

Gruß
Florian
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Schwinge ausbauen

#6 

Beitrag von Drew »

Hi,

ich habe mir die VX Kette als endlos Version bestellt - leider habe ich erst im Nachhinein gerafft, dass man hierzu die Schwinge ausbauen muss.

Wie kompliziert ist das?
Habt Ihr Tipps?
Ich habe leider keine Garage zum Aufhängen der Kiste und nur den Seitenständer. Fahren kann ich dir Kiste auch nicht mehr, da sich ein Kettenglied gelöst hat.
Vielleicht kann man die Kiste mit dem Heber fürs Hinterrad aufbocken und dann ne Kiste drunter setzen?? Heber wieder weg und dann anfangen?? Oder zu gefährlich?

Danke

Andrew

P.S.: Werde über die DID VX Kette mal berichten, sobald die verbaut ist.
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#7 

Beitrag von FFH »

 Themenstarter

Die Schritte sind in diesem Beitrag aufgeführt: Antriebskette und Ritzel austauschen

Es ist nicht kompliziert und wenn man es ganz in Ruhe macht kann auch nichts schiefgehen. Bei der Demontage des Hinterrads darauf achten, dass dir die Distanzbuchsen nicht irgendwo hinrollen, wenn du draußen arbeitest.

Du solltest das Motorrad auf eine Kiste aufbocken (z.B. passende Getränkekiste). Aufhängen würde man das Motorrad eh nicht.

Um in diesem Fall und auch bei künftigen Reparaturen mit den richtigen Drehmomenten zu arbeiten, kaufst du dir am besten: Suzuki DR 650 ab Baujahr '90: Handbuch für Pflege, Wartung und Reparatur, Bucheli Verlag, Band 5175, ISBN 3716818755.
Gruß, Florian

'87 Vespa PX200GS, '99 Suzuki SV650N, '03 Suzuki SV650S, '94 Suzuki DR650RSE
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