Schadensanalyse, Zylinder-, Kolbentausch - DR 650 RE

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joh
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#31 

Beitrag von joh »

Hallo,

hab mal einen XL600 Motor mit Ventilabriss gekauft. Da lagen massenhaft Plättchen von der Steuerkette unten drin. Hab ihn zerlegt und einige Getriebezahnräder ersetzt. Aber ansonsten war der sehr gut. Hat jetzt schon wieder 20000 mehr runter. Also, wenn du die Fremdkörper rausbekommst und das Pleuel ok ist, reicht es vielleicht, Kopf und Kolben zu machen. Steuerkette vielleicht auch neu.
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Ems Huni
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#32 

Beitrag von Ems Huni »

hey hallo !! ich kenne einen der hat das gleiche Problem wie du !! Ventil wech Loch im kolben !! Aber wier bauen den Motor auch wieder auf !! Kommste besser bei wech . Neue Motoren oder das was bei Auktionen angeboten wird gehen einfach für zu viel Geld übern Tisch und komischerweise haben die alle nur ca 22000 km gelaufen . aber halt mich mal auf den laufenden ..
nilox
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#33 

Beitrag von nilox »

 Themenstarter

Hallo Leute,

tut mir Leid, wenn es ein Fehler sein sollte diesen Thread wieder zu erwecken.
Mein Bruder und ich haben uns ein Herz gefasst und machen den Motor auf.
Wir wollen ins Kurbelgehäuse um zu schauen, wo sich die abgefallenen Teile ausgetobt haben, näheres in den vorigen Beiträgen. Stand der Dinge ist auf den nachfolgenden Bildern zu sehen:
dr1h.png
dr2p.png
Wie gehts am besten weiter?
Kupplungskorb ab - das versuchen wir als Nächstes.
Wie schauts mit der Primärantriebswelle aus (das ist doch die Kurbelwelle mit Anhang, oder?)? Lösen sich die mittigen großen Muttern mit genügend Kraft und ist das notwendig?
Achja, der Kolben ist nicht vom Pleuel zu lösen, da dieses "mittlere Rohr" durch die Deformierung feststeckt. Ideen?

Ich hoffe Ihr könnt uns weiter beistehen.
Grüße
Zuletzt geändert von nilox am 08 Apr 2011 11:53, insgesamt 2-mal geändert.
osym
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#34 

Beitrag von osym »

Hi nilox und Bruder,
der Kolbenbolzen ist an jedem Ende mit einem Clip gesichert, so ein kleiner schwarzer halbmondförmiger Draht. Am unteren Ende des Kolbenloches ist eine Vertiefung. In diese mit einer Reissnadel oder kleinen Schraubendreher rein und den Clip aushebeln, dann kannst du den Kolbenbolzen vorsichtig von der anderen Seite heraustreiben-an die Deformierung glaube ich nicht.
Halte aber bei dem Arbeitsgang das Pleuel gegen, damit es sich nicht verbiegt.

Für die Motordemontage brauch man schon gescheites Werkzeug,
ich weiß ja nicht was ihr zur Verfügung habt, das entscheidet über Erfolg oder Misserfolg, da sehr große Drehmomente bis 150Nm erzeugt werden müssen. Dazu muss auch der Kurbelwellenantrieb demontiert werden.

Kupplung abnehmen:
als 1. hochgebogene Ecke der Sicherungsscheibe unter der Mutter mittels Meissel und Hammer zurückverformen, damit du die Mutter lösen kannst.

als 2. mit einem paarmal gefalteten Lappen den Kupplungskorb blockieren, indem ihr ihn zwischen dem Kupplungskorb- und die Kurbelwellenzahnräder platziert und durch Drehen des Korbes einlaufen lasst, bis es blockiert, jetzt könnt ihr die Mutter lösen und den Korb abnehmen.
Kommt aber nicht auf die Idee, die Kupplung an den Federhülsen gegenzuhalten, die reissen schnell ab :!:

bis dahin erstmal viel Erfolg.
Zuletzt geändert von osym am 17 Aug 2010 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Olaf

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#35 

Beitrag von nilox »

 Themenstarter

Danke für die Antwort.
Mit der Putzlappenblockierung fangen wir gleich an.
Die Clips oben beim Bolzen sind bereits entfernt und wir haben schon einiges an Kraft aufgewendet (aber noch keine Schläge).
Werkzeugtechnisch siehts recht gut hier aus, glaube ich, zumindest haben wir einen Ratschenkasten von Hazet in 1/4" und 1/2".
Nur Drehmomentschlüssel haben wir keinen, der wäre aber doch erst beim Zusammenbau zu leihen.
Kannst du eine Empfehlung abgeben, wie man verdreckte Teile gut reinigt?
osym
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#36 

Beitrag von osym »

irgendwas fettlösendes, Bremsenreiniger, Kettenreiniger oä.

Glaubt mir, mit einem Knarrenkasten ist es nicht getan, 36er Schlüssel oder ne große Wasserrohrzange braucht ihr für die andere Seite.
Zuletzt geändert von osym am 17 Okt 2011 14:16, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Olaf

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#37 

Beitrag von nilox »

 Themenstarter

Wir haben noch 'ne zweite Knarre für die Andere Seite (ebenfalls 1/2", diesmal Gedore) geliehen.

Und es gibt Probleme mit der Kupplung. Die große Mutter dreht mit einem Teil der Kupplung mit. Leider nicht mit dem Teil, den wir blockiert haben. Wo ist der Fehler?

EDIT:
Okay, dämlich - wir drehen die Federn wieder ein, damit Spanung drauf ist.
Problem gelöst
osym
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#38 

Beitrag von osym »

Sorry mein Fehler,
nehmt 4 Unterlegscheiben, setzt die Federn auf die Hülsen und dreht die M6 Schrauben mit den Scheiben wieder rein, ohne die Abdrückplatte zu montieren, so blockiert der innere Ring auch, dann noch einen Gang einlegen.
So kommt ihr noch an die Kupplungsmutter.
ich bin ma ne 1/2 h weg- bis gleich.
Gruß Olaf

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#39 

Beitrag von nilox »

 Themenstarter

Danke, hat gut funktioniert. Saß sogar recht locker. Der aktuelle Stand ist nun folgender:
dr3.png
Die dazu passenden Fragen:
Was sind das für Spuren links?
Gibts es was zu beachten bei der Mutter an der Kurbelwelle?
Gibt es noch Ideen für den Kolben?
Was ist das Bauteil mit dem Fragezeichen :?: :shock:

EDIT:
Bin' die Explosionszeichnungen durchgegangen und habe rausgefunden, dass das Bauteil mit dem Fragezeichen die Ölpumpe ist :D. Wo pumpt sie das Öl lang? Ich sehe keine Leitung o.ä.
Zuletzt geändert von nilox am 08 Apr 2011 11:54, insgesamt 1-mal geändert.
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#40 

Beitrag von osym »

Fragezeichen ist Ölpumpe (Ha, wie damals bei Rudi Carrel)
baut mal aus und mach von der Unterseite 1 Foto.
Die Ölpumpe pumpt das Öl über den Ölkühler größtenteils in den Zylinderkopf, die Leitungen oder Kanäle sind im Kupplungsdeckel.
Bisher keine schlimmen Laufspuren, sieht alles noch gut aus.

die Mutter vom Kurbelwellentrieb ist ein Linksgewinde (also andersrum wie normal), lasst den Kolben, unterfüttert mit einem Holzklotz auf dem Rumpf aufliegen, dann habt ihr ein Gegenlager. Der ist ja eh kaputt.

Kolbenbolzen mit einem Dorn raustreiben, anders geht´s nicht.

klappt doch- schon richtige Zweiradmechaniker :D
Gruß Olaf

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#41 

Beitrag von nilox »

 Themenstarter

Hallo,

mit viel Kraft ließ sich die Mutter lösen. Ist das Prinzip das gleiche bei dem magnetischen Rotor auf der anderen Seite (Viel Kraft, Linksgewinde)?

Wenn wir soweit beide Seiten "befreit" haben: Was müssen wir beim trennen des Kurbelgehäuses beachten?

EDIT: vorerst haben wir alles Infos zusammen und brauchen ein wenig Zeit

Grüße aus Limburg
Zuletzt geändert von nilox am 17 Aug 2010 15:55, insgesamt 1-mal geändert.
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#42 

Beitrag von nilox »

 Themenstarter

Wir haben den Rotor und den Zwischenring abmachen können und stehen jetzt hier:
dr4.png
Auf dem Bild ist mit einem kleinen roten Pfeil ein Keil markiert, der uns daran hindert das große Zahnrad abzunehmen. Wie können wir diesen umgehen?
Zuletzt geändert von nilox am 08 Apr 2011 11:55, insgesamt 1-mal geändert.
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#43 

Beitrag von AWolff »

nilox hat geschrieben:Auf dem Bild ist mit einem kleinen roten Pfeil ein Keil markiert, der uns daran hindert das große Zahnrad abzunehmen. Wie können wir diesen umgehen?
Rausfrickeln ... z.B. mit 'nem Schraubenzieher vorsichtig von vorn raushebeln.
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#44 

Beitrag von nilox »

 Themenstarter

Hey,
das mit dem Keil hat jetzt geklappt, die Ausgleichskette mit fast allem Anhang ist auch draußen. Nur ein Teil fehlt noch, das liegt an der Kurbelwelle und ist mit einer Nutmutter befestigt.
dr5.png
Ideen wie wir das ohne Spezialwerkzeug losbekommen?
Zuletzt geändert von nilox am 08 Apr 2011 11:56, insgesamt 1-mal geändert.
osym
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#45 

Beitrag von osym »

Meissel in die Nut der Nutmutter ansetzen, Kolben mit Klotz unterfüttern und loshämmern, die Mutter ist mit 60 Nm angezogen.
Rechtsgewinde
Ist also nicht ganz einfach-

Ihr seit aber ganz schön weit fürs 1.Mal :shock:

Als nächstes kommt der Schaltkasten ab und dann könnt ihr schon die Hälften trennen.
Gruß Olaf

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