Eine Schraube weniger = gefährlich?

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Wooky
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#16 

Beitrag von Wooky »

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ltell
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Re: Eine Schraube weniger = gefährlich?

#17 

Beitrag von ltell »

Hab noch ein Hinterrad bei Intresse PN.
Schrauber1983
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Re: Eine Schraube weniger = gefährlich?

#18 

Beitrag von Schrauber1983 »

Orginal wie von Hausi beschrieben hätte ich das gemacht! Mit Bischen 2K Kleber dran geflickt und gut! Was bei der Rechnung ja nicht berücksichtig wurde ist das es eine Kraft-Formschlüssige Verbindung ist also die Kräfte von der Bremsscheibe durch Kraftschluß und nicht durch Formschluß, hier würde erst die Scheerfestigkeit der Schrauben zum tragen kommen, übertragen werden. Also Ist die noch übertragbare Kraft um weiten höher.Die Schrauben verspannen die beiden Teile gegen einander die Kraft wird also über Reibung zwischen Nabe und Bremsscheibe übertragen, nicht durch den Formschluß der Schrauben, die Rechnung wäre so also zutreffen wen man die Schrauben nicht anziehen würde. Die einzige reale Gefahr die hier besteht ist meiner Ansicht nach, das mit der Zeit Scheibenschlag auftritt, da die Scheibe an der fehlenden Schraube mehr Arbeiten kann, wenn man es ganz weit her holen will könnte man dieses bis zum Ermüdungsbruch ausmalen.

Aber mal ehrlich wer bremst von euch ernsthaft hinten??? Von Wheelis mal abgesehen!
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Re: Eine Schraube weniger = gefährlich?

#19 

Beitrag von Nekro »

hmm nunja, also ich bremse aus gewohnheit immer mit beiden. doch wenn man tatsächlich mal in die eisen steigt, blockiert der hintere kollege ja sofort... Das die hinterradbremse zur sicherheit beiträgt steht ja ausser frage... aber wieviel tatsächlich im falle eines... hoffentlich dann nicht falles oO ...

julius
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Re: Eine Schraube weniger = gefährlich?

#20 

Beitrag von Easy »

Also ich finde die ganze Diskussion ein wenig sagen wir mal als Vorbild schlecht. Natürlich kann jeder so rumfahren wie er will, aber jemanden der hier fragt ob das ok ist zu sagen das das ok ist find ich grob fahrlässig.
Die einzige Situation wo ich noch mit einer angebrochenen Nabe fahre, ist wenn´s passiert ist nach Hause. Und zwar vorsichtig.
Alles andere ist mir zu gefährlich.
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Dennis
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Re: Eine Schraube weniger = gefährlich?

#21 

Beitrag von Dennis »

Hi,

Danke Wolfgang. Sehe ich auch so. Nicht das es hinterher heißt, die im Forum haben aber gesagt...

Gruß
Dennis
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Re: Eine Schraube weniger = gefährlich?

#22 

Beitrag von jstolba »

 Themenstarter

Also vor dem Rumfahren mit 5 Schrauben hatte ich weniger Schiss als vor der Vorstellung, für den TÜV irgendwas reinzukleben und dann löst sich der Kleber irgendwann/ irgendwo bei 130 Sachen und es schleudert das Teil in die Maschine und blockiert ev. das Rad oder was auch immer. DAVOR hatte ich Schiss. Aber jetzt ist das Hinterrad eh schon bestellt und die Geschichte bald erledigt. LG JO
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Re: Eine Schraube weniger = gefährlich?

#23 

Beitrag von Easy »

Um´s Schiss haben gehts doch gar nicht, ich hab auch keine Angst davor so rum zufahren.
Aber für den unwarscheinlichen Fall daß doch was passiert, heissts dann die im Forum haben gesagt....
Ich hab in letzter Zeit öfter von Tüv Prüfern den Spruch gehört, ach was die in den Foren schreiben ist zu 99% nur Blödsinn.
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Re: Eine Schraube weniger = gefährlich?

#24 

Beitrag von Hausi »

Ich glaube jedem hier ist bewusst, dass er immer noch seine eigenen Entscheidungen treffen muss und sich im Fall der Fälle nicht darauf ausredet, was wer irgendwo gesagt hat.

Und die Aussage für grob fahrlässig halten finde ich auch etwas übertrieben. Hat hier ja niemand empfohlen die Vorderradbremse mit einem Kaugummi zu befestigen... :D


Aber wen es wirklich interessiert, kann es ja ausprobieren: Schraubt eine Schraube aus der Bremsscheibe und probiert wie sehr ihr die Bremsscheibe bewegen könnt.
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Re: Eine Schraube weniger = gefährlich?

#25 

Beitrag von Sechsundvierzig »

Bei der "ungleichmäßigen" Befestigung der Bremsscheibe würde ich mir auf jeden Fall auch Gedanken darüber machen, daß sich die Scheibe mit Sicherheit beim Bremsen verzieht und dann wahrscheinlich ein Fall fürs Alteisen ist.

LG
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Re: Eine Schraube weniger = gefährlich?

#26 

Beitrag von Mathias »

Hausi hat geschrieben:...... Und die Aussage für grob fahrlässig halten finde ich auch etwas übertrieben. Hat hier ja niemand empfohlen die Vorderradbremse mit einem Kaugummi zu befestigen... :D ......
.....
Easy hat geschrieben:...... aber jemanden der hier fragt ob das ok ist zu sagen das das ok ist find ich grob fahrlässig.......
Manchmal frage ich mich schon :!:

Wenn hier jemand eine Frage stellt, dann stellt er sie aus Unwissenheit oder aus Unsicherheit. Fragen zum Bremssystem sind immer eine Sache für sich.
Es geht hier auch um Gefährdungen und es wird u.U. nicht nur der Fahrer selbst gefährdet, sondern eventuell auch das 4 jährige Kind das mit seinem Dreirad gerade……

Wenn jemand wie Easy eine Meinung äußerst, die mit Sicherheit von mehreren vertreten wird, warum muss man dann versuchen diese wegzudiskutieren :?:

Bringt mich schon etwas in Fahrt :!: ;-)

Gruß Mathias
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Ex-Moped´s: DKW-25, DR 600S, DR 600 Dakar, GSX 1100 GS110X , GSX-R 1100, usw......., Vespa Cosa 200, DR650RS SP42B R.I.P :-(,R1200GS

aktuelle Moped´s: DR650RS SP42B , DR650 SP44B , CRF1000L Adv. Sports :mrgreen: , DR 350 DK41A

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Re: Eine Schraube weniger = gefährlich?

#27 

Beitrag von Frischling1991 »

Da sich hier ja doch eine größere Diskussion auftut, und immer noch die Aussage im Raum steht, dass in Foren viel Mist erzählt wird, fühle ich mich grad genötigt, mal ein paar Sachen richtig zu stellen:

Die bisherige Theorie von Awolf, der gerne die Schrauben auf Abscheren berechnen würde, kann man so nicht stehen lassen. Schraubenverbindungen werden nur auf Zug beansprucht und gerechnet, da sie die beiden Verbindungsteile nur durch ihre Klemmwirkung zusammenhalten. Im ersten Moment schwer vorstellbar, ist aber so. Vergleich dazu ist ein Niete,Bolzen oder Stift, der wird nämlich tatsächlich auf Abscherung beansprucht, denn er verbindet zwei Bauteile formschlüssig gegen Querkräfte, während eine Schraubenverbindung allein davon lebt, dass man die zwei Bauteile gegeneinander verpspannt und die Reibung zwischen ihnen von Querkräften nicht überwunden werden kann. Deshalb kann man auch Schrauber1983 seine Version vom Festkleben ebenfalls schnell verwerfen. Ob die Schraube da reingeklebt ist oder nicht, macht keinen Unterschied, da bei Schraubverbindungen keine formschlüssige Verbindung gegeben ist.

Die Rechnung müsste daher für die Anzahl von 6 M8 Schrauben mit der Festigkeitsklasse 8.8 so lauten:


Zugfestigkeit der Schraube mal Querschnittsfläche:

640 N/mm² x 38,48 mm² = 24,63 kN,
dies entspricht der Kraft, die eine Schraube bei Zugbeanspruchung in axialer Richtung aufnehmen kann, bevor sie Schaden nimmt.

(In der seiner Rechnung hat Awolf fälschlicherweise die aus der Festigkeitsklasse resultierende Zahl 8 x 8 x10 =640 als Scherfestigkeit bezeichnet, tatsächlich ist das jedoch die Streckgrenze "Re" für Zugbeanspruchung)



Da M8er Schrauben laut Werkstatttafel mit 24 Nm angezogen, bzw. vorgespannt werden (ich hoffe ich habe den richtigen Wert im Kopf), muss diese Beanspruchung noch von dem "maximal Aushaltbarem" abgezogen werden. Dies entspricht bei der standartmäßigen Gewindereibzahl 0,14 dann 16,5 kN, die nur durchs Vorspannen flöten gehen.

24,63 kN - 16,5 kN = 8,13 kN
(diese Kraft kann also eine Schraube noch bei Zugbeanspruchung in axialer Richtung aufnehmen)

Diese maximal mögliche Aufnahme in axialer Richtung muss nun noch mit Hilfe der Reibungsgleichung so umgerechnet werden, dass man die Kraft erhält, die nötig ist um eine Normalkraft von 8,13 kN zu überwinden. Dazu nehme ich den Gleitreibungsfaktor 0,2 als Faktor an, für Stahl auf Stahl (Stahl auf Alu gibt die Tabelle nicht her)

Nach
F(N) x mü = F(R)

ergibt sich dann eine maximal quer zur Schraube aufnehmbare Kraft von 1.626 kN (pro Schraube)

Bei 6 Schrauben nimmt man insgesamt also 9,756 kN , gerundete 1000 kg maximal auf.



So jetzt gibt es eine halbwegs fundierte Grundlage zum diskutieren, inwiefern man dieses Ergebnis bewerten kann. Wenn man sich mal den Spaß macht, und mit einem Radius des Lochkreises der Schrauben von 16.5 cm das maximal aufnehmbare Drehmoment berechnet, kommt man auf aberwitzige 1609 Nm , man kann also davon reden, dass eine rund 28 fache Sicherheit eingerechnet wurde bei der Konstruktion dieser Befestigung :D
Da rutscht natürlich vorher lange jeder Bremsbelag durch, oder selbst wenn man sich die Beläge fest auf der Scheibe positioniert vorstellt, dann reist wahrscheinlich immer noch um einiges früher der Bremssattel ab.
Jetzt wissen wir also, warum Schrauber1983 immer noch auf der DR unterwegs ist, aber ob das ganze ratsam ist, bleibt dahingestellt und wahrscheinlich muss jeder für sich selbst entscheiden, wie er Informationen und Hinweise bewertet, genauso wie er sich auch selbst überlegen muss, wie schnell er nun durch die 30er Zone fährt...

Gruß
und gute Nacht :D

PS: Nix persönlich nehmen, wie immer :idea: :)
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Re: Eine Schraube weniger = gefährlich?

#28 

Beitrag von AWolff »

Haste fein gerechnet Frischling1991! :)

Ich hab mir's sehr einfach gemacht (Hatte den Gleitreibungsfaktor 0,2 gerade nicht bei der Hand! :wink: ),
da klar war dass die Schrauben ein Vielfaches an Sicherheit bieten. Letztendlich lassen sich die "Bedenkenträger"
durch Fakten eh nicht beeindrucken ... :roll:
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Re: Eine Schraube weniger = gefährlich?

#29 

Beitrag von Easy »

Morgen,

das ist ja alles schön und gut, Rechnerei hin oder her. Es ist warscheinlich das es hält, obwohl Theorie und Praxis ja zwei paar Schuhe sind.

Fakt ist jedoch das man mit einer angebrochenen Nabe nicht über den TÜV kommt.
Und sollte das aufgrund einer guten Tarnung oder eines halbblinden TÜV lers doch der Fall sein und es passiert was, lass einfach die Bremse hinten blockieren. Und er rauscht in die Leitplanke, was meint ihr was dann los ist? Und dann ist noch nichtmal eine andere Person geschädigt.

Gruss Wolfgang
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#30 

Beitrag von Wooky »

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Zuletzt geändert von Wooky am 25 Jan 2018 11:01, insgesamt 1-mal geändert.
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