Schadensanalyse, Zylinder-, Kolbentausch - DR 650 RE

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jo
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#46 

Beitrag von jo »

Also wenn ich das recht in Erinnerung habe, sitzt das Kurbelwellenlager mit einer Spielpassung im Gehäuse und verbleibt auf der Kurbelwelle. Also wäre die Trennung der Motorgehäusehälften so möglich.

Gruß Jo
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#47 

Beitrag von osym »

Hallo Jo,
Leider nicht, das Ritzel für die Ausgleichskette muss ab, sonst kriegst du die Kurbelwelle nicht aus dem 6209 Lager, die Spielpassung ist zwischen Lagerinnenring und Welle, außerdem ist das Lager noch im Deckel mit einem Blech gesichert.
Und wenn du die andere Seite nimmst, da hast du Recht, da ist das so, aber das Getriebe kriegst du dann nicht rein, wegen der Rolle.
Zuletzt geändert von osym am 18 Aug 2010 13:48, insgesamt 1-mal geändert.
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jo
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#48 

Beitrag von jo »

Ok, dann glaub ich dir das mal :-)

Ist anscheinend doch anders, als bei der SE und BIG.

Gruß Jo
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nilox
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#49 

Beitrag von nilox »

 Themenstarter

Hey Leute,

das mit dem Meißel klappt nicht so wie es soll. Eine scharfe Kante konnten wir bereits abrunden :( .
Jetzt sind wir verzweifelt auf der Suche nach einem Hakenschlüssel mit Nase (50mm sollten das doch sein, oder?). Der Fachhandel und die Heimwerkerzentren haben nichts auf Lager.
Wir werden weitersuchen.

EDIT:
Letztendlich ist es dann doch das Spezialwerkzeug von der Zweirad-Werkstatt nebenan gewesen. Dank an den Chefmechaniker.
nilox
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#50 

Beitrag von nilox »

 Themenstarter

So,
wir haben es geschafft, das Kurbelgehäuse ist offen. Hier erst mal ein paar Bilder:
dr6.png
dr7a.png
Wir werden jetzt anfangen die Teile zu reinigen.
Wir haben noch zwei aktuelle Probleme:
1. Der Kolben ist immer noch am Pleuel. Wir kriegen den Bolzen einfach nicht da raus, da der Kolben sich (vllt samt Bolzen?) verbogen hat.
Unsere einzige Idee wäre zu flexen. Irgendwelche besseren Vorschläge vorhanden?
2. Eine der Passhülsen ist verbogen und müsste raus, allerdings sitzt das Ding bombenfest.
Wir haben gehört das man so etwas ausbohren kann, allerdings sind die Bohrer sau teuer. Hier suchen wir deswegen auch noch nach Lösungsvorschlägen.

Wenn wir das dann auch noch gelöst haben:
Was wäre angesichts des Schadens alles zu prüfen, bevor wir ans Zusammenbauen denken können? Worauf müssen wir achten?

Im voraus vielen Dank,
nilox und Bruder
Zuletzt geändert von nilox am 08 Apr 2011 11:59, insgesamt 1-mal geändert.
osym
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#51 

Beitrag von osym »

Hi ihr beiden Motorenzerleger,

was den Kolbenbolzen betrifft, Kolben auf die Workmate auflegen und dann mit Dorn, Hammer und ordentlich Kraft durchtreiben, das muss so gehn, alternativ könnt ihr ja den Kolben zertrümmern, ist doch nur Aluguss- nur passt auf, dass ihr das Pleuel nicht beschädigt, also auflegen.

Die Hülse ist nur ein gebogenes Blech, mit Zange und Drehbewegungen heraus ziehen-für eure beiden Probleme wäre noch ne Möglichkeit die Außenseiten , bzw Kolben zu Erwärmen, und dann rausschlagen, mit der Flex würd ich nicht machen, dann habt ihr den Staub und die Späne überall im Motor.
Bohren dürfte schwer gehen, da das Gehäuse weicher ist, als die Hülse und ihr habt das Loch gegebenfalls zu groß.


Macht mal Fotos vom Getriebe, vor dem Zusammenbau alle Lager mit Bremsenreiniger und Druckluft ausspülen und auf Gängigkeit, Ruckeln prüfen, danach wieder leicht einölen. Prüft auch mal die Ölpumpe auf Riefen oder stellt davon auch mal ein Foto rein.
Danach die Dichtflächen reinigen, alte Dichtung entfernen und dann kann es wieder zusammengebaut werden.
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#52 

Beitrag von hiha »

Ich hab mir den Pfred grad zum ersten mal angeschaut, und mir ist auf dem ersten Kolbenfoto aufgefallen, dass das rausgebrochene Eck am vorderen Kolbenhemd den Spuren nach möglicherweise schon vor längerer Zeit gefehlt hat. Hatte der Motor schon so viele km auf dem Buckel? Ansonsten sind Ventilabrisse meist Folge von:
1.Zu kleinem Ventilspiel und daraus folgender Ventilüberhitzung-->Festigkeitsverlust
2.Sitz und Führung sind nicht konzentrisch, das kann durch Kopfverzug kommen. Dadurch biegt es den Ventilteller jedesmal leicht hin und her.
3. Lockerer Ventilsitz, der sich verdreht oder schief sitzt, dann siehe Punkt 2.
Ganz selten bei Japanern ist es ein Material-oder Fertigungsfehler. Eigentlich nie.

Zum Kolbenbolzen: Die Durchschlagmethode ist nur dann zu empfehlen, wenn das Pleuel auf alle Fälle ersetzt werden soll. Ist der Kolbenbolzen verbogen, ist das sicher nötig. Ich nehme mal an, Du hast die Drahtringe die den Kolbenbolzen sichern, schon rausgenommen :lol: Der Kolbenbolzen lässt sich aber schon im Kolben drehen, oder ein klein wenig hin und her bewegen? Wenn ja, dann besorge Dir einen kleinen aber scharfen Dreikantschaber, und schabe damit etwaige Erhebungen weg, die sich unter der Kolbenringnut und um die Drahtringnut gebildet haben.
Wenn alles nix hilft, und Du den Bolzen in Ermangelung einer Rausdrückvorrichtung rausschlagen musst, dann aber gaanz vorsichtig.
Rausdrückvorrichtung kann so aussehen:
http://www.moto-selmer.de/images/conten ... er-big.jpg

Gruß
Hans
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Re: Schadensanalyse, Zylinder-, Kolbentausch - DR 650 RE

#53 

Beitrag von nilox »

 Themenstarter

Hallo Leute,
lange nicht gesehen.

Wir sind wieder am werkeln - offiziell in den Semesterferien :wink:

Vorweg:
Soll dieser Thread hier fortgesetzt oder zum "Zusammenbau" ein neuer eröffnet werden?

Jetzt zum Thema:
Wir haben angefangen Metallsplitter zu entfernen und nun bald alles vollständig zerlegt, sodass man fortschreiten kann die Teile zu prüfen und die Maschine langsam wieder zusammensetzen.

Hier zwei Bilder:
dr8.png
dr9.png
Im ersten Bild sind noch zwei Kugellager zu sehen, welche von der gegenüberliegenden Seite nicht herauszudrücken sind. Wie werden diese sachgemäß entfernt?
Und wie können wir feststellen, ob die Kugellager einen Schlag weg haben? Wieviel Spiel darf beispielsweise der innere Lagerring zum äußeren haben?
Aus Interesse: Was ist das für ein Kabel im zweiten Bild?
Generell, worauf haben wir nun besonders zu achten?

Danke noch mal für all die Hilfe in der Vorzeit. Wir hoffen, dass ihr uns auch weiter so unterstützt!

Liebe Grüße,
nilox & Bruder
Zuletzt geändert von nilox am 08 Apr 2011 11:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Schadensanalyse, Zylinder-, Kolbentausch - DR 650 RE

#54 

Beitrag von AWolff »

Wenn die Lager noch ohne grummeln und/oder Spiel drehen würde ich sie drinnen lassen.
Die werden doch eh mit dem gefiltertem Öl geschmiert, da sollten die eigentlich noch OK sein.
Das Kabel ist für die Leerlauf-Anzeige, den Schalter habt ihr ja schon ausgebaut ...
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Re: Schadensanalyse, Zylinder-, Kolbentausch - DR 650 RE

#55 

Beitrag von Helsche »

Die Lager gehen nur mit nem Lagerinnenauszieher raus. Sieht ungefähr so aus.

Am besten die Motorhälften mit inne Werke nehmen und die das kurz fürn Fünfer machen lassen.

Neue Kugellager haben normal kein Axialspiel. Da ein neuer Lagersatz nur 80€ kostet, würde ich da nich an der falschen Stelle sparen. Hatte meine beim Kugellagershop Berlin gekauft.

Zum Zusammenbau die Lagerhälten auf ca. 60°C erwärmen und die Lager in den Tiefkühler geben. Geht wie Butter...
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Re: Schadensanalyse, Zylinder-, Kolbentausch - DR 650 RE

#56 

Beitrag von nilox »

 Themenstarter

Anhand der Nummer der verschiedenen Kugellager (Beispiel #6004), konnte ich die Lager mit den gleichen Maßen in besagtem Onlineshop finden.
Nun gibt es selten offene Ausführungen der Lager, oft werden sie nur mit seitlichem "Kautschuk-Spritzwasserschutz" oder seitlichen Deckscheiben aus Stahlblech angeboten.
Brauche ich offene Lager oder funktionieren die Alternativen genauso?

Wenn wir anfangen das Kleinteilelager wieder zu einem Motor zusammenzusetzen, dachte ich mir, wäre es nützlich ein paar Skizzen zur Hand zu haben:
Kann man mit Folgendem Arbeiten oder habt ihr besseres Material?
http://www.pieces-suz.com/suzuki-identi ... dNavID=176

Grüße
nilox
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Re: Schadensanalyse, Zylinder-, Kolbentausch - DR 650 RE

#57 

Beitrag von Helsche »

Ich glaube die Lager im Shop haben alle beidseitige Dichtscheiben (RS-Lager). Die kannst du einfach mit nem kleinen Schraubendreher abhebeln. Dabei kannst du gleich das Lagerfett ein wenig entfernen, damit die besser vom Motoröl durchströmt werden. Bei der Sp46 werden zumindest zwei Lager mit einer Dichtscheibe eingebaut.
Nimm aber wenn möglich SKF Lager und nich die billigen...

Für das Mopped sollte es auch ein Werkstatthandbuch geben.

Wenn englisch nicht stört, google mal nach "service manual DR650RE". Da solltest du was finden.
Ein Deutsches zu finden wird da schon schwieriger. Die Motorinnereien müssten bei SP41-SP45 gleich sein bzw. in gleicher Art und Weise eingebaut werden (außer E-Starter und Deko-Krams).

Also sollte eines für die DR650RSE oder DR650S auch gehen.

Hier gibts zum Beispiel eins zum download.
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Re: Schadensanalyse, Zylinder-, Kolbentausch - DR 650 RE

#58 

Beitrag von Easy »

Servus,

ich wollte nur mal darauf hinweisen das die original Lager der Ausgleichswellen auf der linken Seite zwar die Normbezeichnung 6204 haben aber trotzdem schmaler als deutsche Normlager sind. Original 12mm deutsches Lager 14mm.
Das gibt sonst Probleme beim zusammen bauen!

Gruss Wolfgang
88-96 DT 125 LC 10V (offene Leistung 22PS) mit 8000 km gekauft, mit 40000 km verkauft.
90-96 DR 650 RS 45000 km
96- TRIUMPH Tiger T400 fast neu gekauft und jetzt schon über 100000 km gelaufen.
09- DR 650 RS Bj 91 gekauft mit ca 65000 km
10- DR 650 RRS (im Aufbau) zur Aufbau Doku

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Re: Schadensanalyse, Zylinder-, Kolbentausch - DR 650 RE

#59 

Beitrag von nilox »

 Themenstarter

Hiho,

danke für den Tipp mit den speziellen Lagern - wir werden die Tage Lager bestellen.
Wir haben uns auch mit Dichtungen auseinandergesetzt:
Interessant wäre ein kompletter Dichtungssatz für uns, so nach folgendem Beispiel:
https://www.polo-motorrad.de/de/motor-d ... m_store=de
In sämtlichen Beschreibungen ist jedoch nur Typ R oder mal RS erwähnt. Bei der RE wurde ja eigentlich nur der E-Starter drangebastelt.
Können wir also bedenkenlos oben stehenden Satz verwenden?

Grüße
nilox
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Re: Schadensanalyse, Zylinder-, Kolbentausch - DR 650 RE

#60 

Beitrag von ELVIS »

Jep, fehlt nur eine für den Lima-Deckel. Aber die braucht ihr erstmal nicht ;-)
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