Welche Nocke war bei euch defekt?

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Schraubi
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Welche Nocke war bei euch defekt?

#1 

Beitrag von Schraubi »

 Themenstarter

Hallo an Alle Nockenwellengeschädigten
Welche Nocke war bei euch defekt.
Ich hab da so eine Theorie, warum das Teil doch recht schnell den Geist aufgibt.
Ich möchte mit eurer Hilfe diese Theorie bestätigen oder
verwerfen.
Mache mir Gedanken über Abhilfe, aber dazu brauche ich Informationen.
Bitte nur echte Schäden, da es nichts zu Gewinnen gibt. :-))
Gruß Schraubi

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conny19381
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Re: Welche Nocke war bei euch defekt?

#2 

Beitrag von conny19381 »

Hi!

ich kenne einen fall einer mir bekannten dr, da war die
nockenwelle/kipphebel so eingelaufen, dass die keienn
mucks mehr gemacht hat. hab die nocke jetzt als souvenir
rumfliegen und kann deshalb mit sicherheit sagen, dass
die auslassnocke um ein vielfaches stärker beansprucht
wurde als die einlassnocke.

gruß conny
ehem. SP44B EZ 4/'92, jetzt KTM 950 Adventure S
Schraubi
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Re: Welche Nocke war bei euch defekt?

#3 

Beitrag von Schraubi »

 Themenstarter

Wie nur 2 kaputte Nockenwellen?
Das is aber mager!
Man hört soviel und dann keine Resonanz.
Gruß Schraubi

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Reklov
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Re: Welche Nocke war bei euch defekt?

#4 

Beitrag von Reklov »

...würd dir ja gern helfen, aber meine ist noch ok - und einfach so kaputtmachen will ich sie jetzt auch nicht ;) :) :D ...
Grüße
Volker
Gelöschter User

#5 

Beitrag von Gelöschter User »

Hi!

Ich kram mal diesen Uralt-Thread wieder hoch...
@Schraubi: Konntest Du mittlerweile Deine Theorie bestätigen? Hast Du eine Lösung??
Ich habe aktuell auch eine defekte Welle, ist auch die Auslassnocke, Einlass sieht noch gut aus.

Gruß, Sebastian
Gast

#6 

Beitrag von Gast »

Gelöscht auf Userwunsch: Dennis (14.07.2009 22:24)
Röm
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#7 

Beitrag von Röm »

es is i.d.R. immer die Auslassnocke / Kipphebel, war bei mir auch.

tippe drauf, dass diese Seite heisser wird als die Einlassseite. Könnte nen Werkstofffehler sein, normal legierter, bzw. gehärteter, oder vergüteter Stahl verliert z.B. ab ca. 300°C seine Härte. Weiss aber nicht wie heiss das da wird und welchen Stahl die Japse da genomen haben.

Kann auch sein, dass zuerst die Härteschicht (die eventuell auch nitriert, d.h. speziell gehärtet war) auf der Nockenwelle durch die Hitze und Belastung abgeplatzt ist und durch die dann verbliebenen Macken die Reibfläche auf den Kipphebeln erst richtig angerauht und dann abgetragen hat wie ein Schmirgelpapier.

Anscheind haben die Jungs das aber inzwischen in den Griff gekriegt, Problem kommt heute so gut wie gar nicht mehr vor. War auch bei PKW früher oft aufgetreten (ältere BMW, vor allem 320er Vierzylinder vor Bj.80, einige Opel), wenn die Nocke zu langsam gelaufen ist (z.B. im Stop-and-Go im Stau) und sich da kein tragender Schmiefilm bilden konnte.
Für PKW gibt´s dagegen heute die neuen Öl nach API-SH / SJ, die Additive gegen Nockenwellenverschleiß haben. Für unseren Bock kannste die aber nicht nehmen, da sonst die Kupplung durchrutscht.

übrigens gestern den Bock von Darmstadt zurück mal knapp 60km 150-160 mit Hahn dreiviertel offen ohne Nachlass durchgeprügelt, in Erwartung das bei mir endlich auch mal wieder nen Pleuel reisst oder so, aber nix war.

Gruß, Röm
..ich bin dieses Jahr aus Zeitgründen kaum zum Autofahren gekommen
Gelöschter User

#8 

Beitrag von Gelöschter User »

Hi Leute,
ich habe Schraubi erreichen können. Er hat mir folgende Erklärung/Lösung geschrieben:
...Ich rede hier von der SP 44 B.
Ist ganz simpel, wenn die Hobbyschrauber versuchen das Klappern der
Dr auszutreiben und dabei das Ventilspiel etwas zu eng einstellen, liegen
die Kipphebel dann bei warmen Motor ständig an der Nocke an.
Der Schmierfilm kann sich dann nicht mehr richtig erneuern und es kommt
zu den ersten Laufspuren. Die Nocken werden nur durch Tauchschmierung versorgt.
Ich habe nen Motor gesehen der hatte 10 tkm runter, von nem Feinmechaniker "also hat man ja kenne von Spielen" da war die Nocke schon mit Riffen bestückt aber noch nicht hin.
Fazit: Eher die Ventile klappern lassen dann sollte es im normalen Verschleißrahmen bleiben und die Nocke viele Km halten.

Gruß Jörg
Klingt logisch...
Ich habe eine neue Nockenwelle gefunden, werde sie mir bestellen und dann mal weitersehen.

Gruß, Sebastian
Gast

#9 

Beitrag von Gast »

Gelöscht auf Userwunsch: Dennis (28.05.2009 19:36)
conny19381
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#10 

Beitrag von conny19381 »

Baumschubser hat geschrieben: Bei weniger als 0,1 mm kann bei hoher thermischer Belastung das Auslaßventiel nicht mehr richtig schließen. Dann drückt der Kipphebel permanent mit hohem Druck auf das Ventil und der Ölfilm zwischen Nocke und Kippebel kann sich so nicht tragfähig aufbauen.

Ist die Härteschicht erst einmal abgeplatzt (Pitting) oder eingelaufen (Riefen) ist es nur ein Frage der Zeit bis zum Supergau.
Wenn die Auslassventile wegen zu geringen Spiel nicht mehr schließen, können diese die Hitze nicht mehr an den Ventilsitz abgeben, sodass irgendwann ein Ventil verbrennt. Der Ventilschaft bricht und der Teller plumpst in den Zylinder und käuft dort etwas Amok, bevor er evtl. noch den Kolben durchschlägt. Das nenne ich dann einen Supergau. Gestern erst
wieder an einem demontierten Kopf gesehn...
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#11 

Beitrag von ELVIS »

Revolutionäre These : Nullspiel kann Motorschäden verursachen ! Ist nicht wahr :-)
T´schuldigung aber DAS ist nun nicht wirklich neu. Eine wesentlich bessere Erklärung liefert z.B. "Enduro Paul". Egal ob Kurbel - oder Nockenwelle, keine intakten Teile von 41 bis 44im Regal. Bei den Nocken noch egal, passen ja untereinander aber bei den Kurbelwellen schon blöd, weil die E-Starter-Teile nicht in die Kicker passen...Klingt in der Summe eher nach Mängeln am Material. Ich selbst hatte zwei 41er, die kurz vor der 30.000km - Marke verreckt sind. Und bei beiden waren die nockenwellen fertig und die Pleuellager an den Verschleißgrenzen. Und wenn man hier ein wenig liest, so ist das schon deutlich gehäuft.
Nichts für ungut, aber eine ebenso plausible Erklärung wäre : Immer wenn ohne Öl gefahren wird, gehen die Dinger kaputt.
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#12 

Beitrag von Ulf »

Moin

Das von Suzuki vorgegebene Ventilspiel wird schon richtig sein E/A 0,08 - 0,13!
(Auch wenn die mal bei einem anderen Motorrad innerhalb einer Baureihe die Angaben änderten).
Wieso soll eigentlich das Ventilspiel bei betriebswarmem Motor kleiner sein
als kalt? Wieso klimpert der Motor dann warm lauter?
Hat das jemand mit feuerfesten Pfoten geprüft? Es handelt sich immerhin
um einen Aluzylindekopf + Haube (Großer Wärmeausdehnungskoeffizient)
und nicht um Grauguß.
Demnach stelle ich E+A weiterhin mit dem 0,1 Blatt ein und gut ist. Dass
Prüfintervall 6000 Km wird eingehalten.
Das Spiel zu groß einstellen macht sowohl Kipphebel als auch Nocke kaputt,
weil die Kipphebellauffläche schlagartig die Ventilhebungskurve der Nocke
verlässt und genauso schlagartig wieder einsetzen muss.
Erhöhtes Spiel klickert mehr, mehr klickern = härte Schläge = härtere
Belastung der Oberfläche.
Schlecht daran ist auch, das dies Raum zum Schwingen gibt. Die Teile
bekommen Luft und Zeit mehrmals unkontrolliert aufeinander zu schlagen.
Wenn z.B. ein Lager zuviel Spiel hat , schlägt es schneller aus.

Eingelaufene Nocken und Kipphebel sind meist auf Ölmangel oder auf zuviel Spiel zurückzuführen.
Der Ölmangel wird aber nicht durch das korrekt eingestellte Ventilspiel 0,08 - 0,13 ausgelöst.

Die Auslassnocke ist die rechte. Die taucht - wenn das Töff auf dem
Seitenständer steht - nicht so tief ins Öl der kleinen Blechwanne und kriegt
daher erstmal weniger als die Einlassnocke.
Das wird eher der Grund für das frühere Ende sein.
Daher besser nicht auf dem Seitenständer warmlaufen lassen. Übrigens
kriegt die Nockenlagerstelle rechts aussen dann garnix, da die nur vom
Schleuderöl geschmiert wird, welches sich aber lieber hangabwärts nach
links macht...
Nebenbei, je weniger Öl im Mopped ist, desto länger dauert es, bis sich
beim Start der Öldruck aufbaut. Auch wird eine geringere Ölmenge heißer.
Die mechanische Belastung der Motorteile vervierfacht sich bei
Verdoppelung der Drehzahl, sollte man auch dran denken.
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#13 

Beitrag von ELVIS »

Richtig gut erklärt, bis ins Detail, wow.
Die letzten Motoren, an denen ich geschraubt habe, bei denen das Ventilspiel in warmem Zustand auf Null zurückging, waren die A-Serien von British Elend. Die hatten aber auch die Nocke unten und lange Stößelstangen, die sich eben ausdehnten bei erreichen der Betriebstemperatur. Drum hat ja dann auch ein Pfiffikus die Hydrostößel erfunden. Und das ist 30 oder mehr Jahre her...
Wundert mich immer wieder, daß es die nicht in Mopeds gibt, deren Motoren ja eigentlich immer nen Tick leistungsfähiger sind, als die der Autos...
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#14 

Beitrag von conny19381 »

Ulf hat geschrieben: Die Auslassnocke ist die rechte. Die taucht - wenn das Töff auf dem
Seitenständer steht - nicht so tief ins Öl der kleinen Blechwanne und kriegt
daher erstmal weniger als die Einlassnocke.
Das wird eher der Grund für das frühere Ende sein.
Daher besser nicht auf dem Seitenständer warmlaufen lassen.
Warmlaufen lassen in Stand ist nicht nur verboten, sondern fördert auch
den Verschleiß, u.a. wegen der Schräglage auf dem Seitenständer. Der
Motor wird gegen landläufige Meinung erst beim Fahren richtig warm, dazu
braucht er mittlere Drehzahl. Standgas bringt da nichts (vielleicht erst nach
zehn Minuten Wurstbrotschmieren). Ich starte den Motor erst, wenn ich
angezogen bin und aufsitze (das Moped also gerade steht), und fahre dann
los, sobald sie gas annimmt. alles weitere siehe FAQs "Warmfahren"
ELVIS hat geschrieben:Drum hat ja dann auch ein Pfiffikus die Hydrostößel erfunden. Wundert mich immer wieder, daß es die nicht in Mopeds gibt...
Mich auch, wäre eine wünschenswerte Aufwandserleichterung
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#15 

Beitrag von Ulf »

@ Conny,

so isses, starten und dann direkt mit sinniger Drehzahl, so bis max 4000 los.
Die Karre vorher mit Choke im Stand dödeln lassen bringt nur unnötig Benzin ins Öl.



@ Elvis,

Gibt es, ich glaube die Honda Sevenfifty hat Hydros. Und die ist ja auch schon was betagter.
Bei der alten 1200 Harley Knucklehead wird das Ventilspiel auf null
eingestellt (auch mit untenliegender Nockenwelle). Da bringt die Mehrtemperatur des Grau-Guss-Zylinders über die Ausdehnung das Betriebsspiel.


Den Schmierfilmaufbau kann man bei meiner DR deutlich hören. Beim Start
tickert sie ein paar Sekunden leise. Dann ist das Tickern weg = Öl überall.
Wenn sie dann richtig warm und das Öl dünn ist, werden die mechanischen
Geräusche wieder mehr. Extrem ist Sommertagshitze + Stau. Dann rasselt sie ziemlich.
Bemerkbar macht sich beim warmen Wetter natürlich auch, wenn man
ohne Schal/Halstuch fährt, dann klappert scheinbar eh alles mehr, oder
wenn man die Kniee vom Tank wegspreizt.
Insgesamt ist es wohl auch ziemlich empfindungsabhängig.
Einbildung ist auch ne Bildung.....und luftgekühlte sind eh lauter und
thermisch nicht so ausgeglichen.

Die Ausdehnungsverhältnisse in einer DR sind theoretisch kaum zu ermitteln.
Es sind zu viele Teile aus verschiedenen Materialien und unterschiedliche Temperaturen.
Kopf
Sitzring
Ventilteller
Ventilschaft
Einstellschraube
Kipphebel
Kipphebelwelle
Haube
Nockenwelle
und wieder Kopf (alle Teile des System stützen sich gegen ein anderes)
+diverse Schmierfilme die auch ins Spiel eingehen.
Dazu kommen nicht nur Längenänderungen, sondern Gebilde wie die
Kipphebel können sich unter Temperatureinfluss auch anders krümmen.
Das Gesamtsystem ist also recht komplex. Vermutlich findet man den
richtigen Wert nur durch Messung bei Betriebstemperatur und Kalt heraus.
Bestimmt haben die Japanesen genau das gemacht.
Keine Ahnung wie das Ventilspiel warm ist, da fehlt mir die Prüfmöglichkeit.
Es ändert sich ja alles wenn der Motor auch nur eine Minute aus ist.
Bei den ollen Opelz mit CIH Maschine wurde bei laufendem Motor eingestellt.
Da ging sowas.
Gruß Ulf, wieder Ritter Wendehals von Zehnprozent
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