Rutschende Kupplung beseitigen

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RolandR88
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Rutschende Kupplung beseitigen

#1 

Beitrag von RolandR88 »

 Themenstarter

Liebe Menschen,
danke nochmals, dass ihr mir bei der Wiederbelebung der 86er SN41A DR 600 geholfen habt. Das Moped läuft sehr gut. Startet beim ersten Versuch und macht wirklich Spaß. Wie viele Andere auch erlebt haben, rutscht die Kupplung in den höheren Gängen. Das Spiel am Kupplungszug beim Hebel ist okay ca. 1mm - sollte passen. Eigentlich das Typische Bild, akt. 30tkm drauf.
Ich habe auch einen Ölwechsel gemacht, aber das Öl sollte passen. Ich habe bewusst nicht das Teuerste genommen, weil der Plan ist, nach den vielen Jahren im Keller im nächsten Frühjahr recht bald, vielleicht nach 1.000 km wieder zu wechseln. Verwendet habe ich MANNOL 4-Takt Plus 10W-40 4 L JASO MA/MA2 und sollte daher passen.

Gut, da ich sowieso einen recht baldigen Ölwechsel machen werde, möchte ich gleich das Kupplungspaket tauschen. Sieht nach einer relativ gut machbaren Arbeit aus. Sowohl bei Hessler als auch Tigerparts gibt es Lamellen, Stahlscheiben, Federn und die Dichtung für den Kupplungsdeckel. Preis jeweils round about 150 EUR.

Habe mir auch ein recht ausführliches Video auf YouTube angesehen, ist allerdings eine neuer DR. Lt. Wertstatthandbuch von Aufbau her aber fast identisch.

Gibt es noch etwas, das ich beachten muss? Sollte ich auf den Hersteller (TWR?) achten? Einige berichten auch, dass sie bei den Federn unterlegen mussten oder gleich stärkere Federn eingebaut haben - sollte ich das gleich machen, vor ich dann den 3. Ölwechsel mache? :)
Sollte ich gleich noch etwas dazubestellen? Sollte ich die Kupplung erst zerlegen, vermessen und dann bestellen?
Sollte ich mich bei der Gelegenheit dann gleich für ein "höherwertiges" Motoröl entscheiden - was auch immer das ist?

Vielen Dank und LG aus Tirol, Roland
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Stollenreiter
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Re: Rutschende Kupplung beseitigen

#2 

Beitrag von Stollenreiter »

Hallo Roland,
Ich weiß nicht ob Du Dir topics hier mit ähnlichen oder gleicher Problematik durchgelesen hast?
Hatte vor kurzem das gleiche Problem und das wurde diskutiert und beseitigt.
Meiner Meinung nach kann man gerne in solche vorhandene topics schreiben was das Problem ist.
Wenn Jeder zu seinem 600er Kupplungsproblem ein topic eröffnet wird es unübersichtlich.
Aber das ist meine persönliche Meinung und jetzt zu deinem Problem.
Öl sollte genau die Jaso MA/MA2 Bezeichnung haben.
Das wird passen.
Ich nehme das günstigste mineralische 10W40.
Dann würde ich den Kupplungsdeckel abbauen.
Die Federn vermessen und ob Serie oder Zubehör.
Dann kommt die Zentralmutter.Diese sollte mit 60Nm festgezogen sein.Meist ist diese nur Handfest und das hat eine Ursache und Auswirkung(Rutschen der Kupplung).
Die Kupplungslamellen vermessen und entscheiden ob neu oder noch gut.
Da Du sparen möchtest,würde ich nur die verstärkten TRW Federn kaufen.
Oder Du machst das wie schon erwähnt wurde mit Unterlegen der Serienfedern(mehr Federvorspannung).
Dann benötigst Du die 2 Anlaufscheiben (diese nützen sich ab.Vor allem wenn man an der Ampel mit gezogener Kupplung steht!),das Sicherungsblech für die Mutter und eine Kupplungskorbhalter um die Zentralmutter wieder fest zu ziehen.
Deckeldichtung nicht vergessen.
Das wäre der minimal Materialaufwand.
Wenn die Lamellen abgenützt sind dann Reib und Stahllamellen neu!
Gruß
Tom
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RolandR88
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Re: Rutschende Kupplung beseitigen

#3 

Beitrag von RolandR88 »

 Themenstarter

Dankeschön und sorry für den Thread! Wollte nur checken, ob ich was vergessen habe.
Eigentlich möchte ich nicht sparen, sondern alles so gut wie möglich machen. Also bestelle ich dann ggf. gleich noch Anlaufscheiben, Sicherungsblech und Kupplungskorbhalter dazu. Werde mal die Kupplung zerlegen und inspizieren. Vielen Dank
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Stollenreiter
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Re: Rutschende Kupplung beseitigen

#4 

Beitrag von Stollenreiter »

Den Halter kann Dir vielleicht jemand leihen,oder Jemand ist in deiner Nähe?
Ich benötige meine gerade selbst.
Manch einer steckt such einen Lappen zwischen die Primärzahnräder...ich mach das lieber mit dem Haltewerkzeug.
Ja,schau Dir die Kupplung erst an.
Ich vermute(wie bei meiner) das sich die Zentralmutter gelöst hat weil die Anlaufscheiben und der Kupplungskorb eingelaufen ist.
Auch das Du mit den verstärkten TRW Federn das Problem lösen kannst.
Ich habe gleich die Reib und Stahscheiben mitgewechselt, weil wenn schon offen....so hab ich wieder ein paar 10T km Ruhe(hoffe ich).
Gruß
Tom
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Ulf
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Re: Rutschende Kupplung beseitigen

#5 

Beitrag von Ulf »

Stollenreiter hat geschrieben: 08 Nov 2025 14:06 ...
Ich vermute(wie bei meiner) das sich die Zentralmutter gelöst hat weil die Anlaufscheiben und der Kupplungskorb eingelaufen ist.
...
Nee, die Zentralmutter löst sich immer, soweit das Sicherungsblech dies zulässt, das hat weder mit den beiden Anlaufscheiben noch mit der Wirkung der Kupplung was zu tun. Von daher ist es auch wurstegal ob die Mutter mit 40 oder 50 oder 60Nm gezogen wird.
Das liegt daran, dass die Verzahnung zwischen Korb und Welle fertigungsbedingt ein geringes Spiel im Drehwinkel hat. Der Korb dreht sich bei jedem Wechsel von Zug- auch Schiebebetrieb einigen Winkelsekunden auf der Welle. Das Vor- und Zurückdrehen löst die Mutter. Jedesmal und immer wieder. Ich noch nie eine DR-Kupplung nach längerer Laufzeit geöffnet, bei der die Zentralmutter noch fest war. Fester anziehen bringt nix, macht nur die Buchse und die Anlaufscheiben früher kaputt.
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Re: Rutschende Kupplung beseitigen

#6 

Beitrag von Hasi »

Ulf hat geschrieben: 08 Nov 2025 14:43
Stollenreiter hat geschrieben: 08 Nov 2025 14:06 ...
Ich vermute(wie bei meiner) das sich die Zentralmutter gelöst hat weil die Anlaufscheiben und der Kupplungskorb eingelaufen ist.
...
Nee, die Zentralmutter löst sich immer, soweit das Sicherungsblech dies zulässt, das hat weder mit den beiden Anlaufscheiben noch mit der Wirkung der Kupplung was zu tun.
Interessanter Ansatz, das Sicherungsbleche liegt doch formschlüssig an der Mutter somit hat diese keine Möglichkeit sich zu lösen. Sehe den Grund auch eher an dem Verschleiß von Anlaufscheibe und Buchse. :)
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Re: Rutschende Kupplung beseitigen

#7 

Beitrag von Ulf »

Hi,
schau dir an welche Ebenen/Flächen bei der Verschraubung gepresst werden und wo (wenn auch geringe) Relativbewegung durch Verdrehung möglich ist. Das ist dort wo der auf der Welle verzahnte Kupplungsteil an den Scheiben usw. anliegt. Da geht schrittchenweise bei den Lastwechseln die Spannung aus dem Gesamtsystem Verschraubung, ohne das sich die Mutter dreht. Die Anlagenflächen der beiden Anlaufscheiben zur Buchse dürften bei fester Anlage miteinander eigentlich nicht verschleißen, da sie sich ja zueinander nicht bewegen (sollen), soll ja Spannung drauf sein :wink:
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Re: Rutschende Kupplung beseitigen

#8 

Beitrag von Stollenreiter »

Das Sicherungsblech hat ja ne Verzahnung.Hat allerdings Montagespiel mit der Welle.Die Zentralmutter wird angezogen und mit diesem Blech gesichert.
Finde den Fehler...also ein Sicherungsblech das nicht sichert?
...zum Glück lockert sich das Kettenritzel nicht :mrgreen:
Meine Vermutung ist halt der Verschleiß der Bauteile Alukupplungskorb und die 2 Anlaufscheiben.
Die Scheiben hatten minimale Einlaufspuren und trotzdem war das Anzugsmoment so gut wie nicht mehr vorhanden.
Was mir erst beim Ersatzmotor und beim Werkstattgebabbel aufgefallen ist,dass der Alukorb deutliche Riefen bzw.Einlaufspuren hat.
Darauf hab ich bei meiner Dakar nicht geachtet.
Und ein Neumass hab ich leider auch nicht.
Aber liege ich so falsch mit meiner Vermutung, daß wenn Material hinter dem Korb durch Verschleiß fehlt ,das Anzugsmoment der Zentralmutter nachlässt?
Und somit die Vorspannung der Kupplungsfedern flöten geht?
Das wiederum die Kupplung Rutschen lässt?
Bin ja ein Neuling in Sachen DR600 Schrauben und das war das erste mal mit Kupplungsproblemen...
Gruß
Tom
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Re: Rutschende Kupplung beseitigen

#9 

Beitrag von m.w. »

das wichtigste sind diese blöden Anlaufscheiben. Sehen gut aus, lassen keinen Verschleiß mit Schhubslehre erkennen .. und sind doch i.d.R des Pudels Kern.
Kosten nicht umsonst ein paar €/Stk
Meine Zentralmuttern waren übrigens immer fest.
Allerdings kann man das Kupplungspaket auch irgendwie falsch zusammenstecken, Ober/Unterteil haben Markierungen, (die man kaum findet idealerweise eine funktionierende Kupplung mit Farbpunkt markieren)
Die Rattermarken am Korb sollte vorsichtig ausfeilen, da läuft die Kupplung sonst ruppig.


Ciao,
Marcus
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Re: Rutschende Kupplung beseitigen

#10 

Beitrag von Ulf »

Hi Tom,
nee, die Übertragungskraft der Kupplung hat nix mit der Zentralmutter zu tun.
Für die Kraftübertragung sind alleine der Reibwert zwischen Reib- und Stahlscheiben sowie die Federkraft der Kupplungsfedern verantwortlich (und die Ausrückstange darf nicht drücken). Ist quasi ein geschlossenes System. Theoretisch hat das ganze Paket zwar etwas mehr Spiel auf der Welle, wenn die Zentralmutter keine Spannung mehr hat. Das ist aber weniger als 0,1mm und sollte daher wenig Einfluss auf die Betätigung haben.
Gruß Ulf, wieder Ritter Wendehals von Zehnprozent
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Re: Rutschende Kupplung beseitigen

#11 

Beitrag von Stollenreiter »

Dann war das Rutschen der Kupplung durch die geschwächten Serienfedern.
Macht auch Sinn!
Hatte ein Denkfehler, da das "Federpaket" in den Alukorb geschraubt ist und wenn die 4 Schrauben die Vorspannung der 4 Federn halten, sollte die Kupplung nicht rutschen, auch wenn sich die Zentralmutter "gelößt" hat.
Es könnte sich in die Bedienung der Kupplung auswirken, also wie diese einrückt.
Somit wäre es erst mal egal was mit der "gesicherten" Zentralmutter ist, da diese ja "gesichert" ist und nicht abfallen kann?!
Oder ist schon mal eine komplett gelößte Zentralmutter bekannt?

Ich habe noch ne DR600 S(87 od.88) bei der die Kupplung Geräusche macht und auch nicht exakt zu dosieren ist.
Hat mich immer beim langsamen Fahren gestört.
Laut Vorbesitzer ist ne neue Kupplung verbaut....ich schau da mal nach was da los ist.
Ob Fedrringe oder nicht...Zentralmutter fest...Kupplungskorb eingelaufen?!
Gruß
Tom
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Re: Rutschende Kupplung beseitigen

#12 

Beitrag von RolandR88 »

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Eine Frage noch: Von meinem Mannol 4L Topf sind noch ca. 1,5 übrig. Habe hier schon diverseste Glaubenskriege über Motoröle gelesen (Marken, Typen, mineralisch/synthetisch), aber soll ich bei der Gelegenheit ein "teureres" Liqui Moly oder Motul nehmen? Verschiedene Öle zu mischen wird wohl keine gute Idee sein, daher würde ich sonst nochmals dasselbe Produkt kaufen.
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Re: Rutschende Kupplung beseitigen

#13 

Beitrag von DR500 »

Die sind kompatibel, da passiert nichts. Polo-Hausmarke mineralisch und ab dafür…

BG
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RolandR88 (10 Nov 2025 22:02)
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